Association professionnelle suisse du travail social

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Communiqués de presse

16.04.2024

Prise de position sur les procédures pénales autour de l'association Sozialwerk.LGBT+ (en allemand)

Die Verbände DOJ und AvenirSocial sind aufgrund der Ereignisse beim Verein Sozialwerk.LGBT+ tief betroffen. In einem aktuellen Artikel von Tamedia wurde gestern öffentlich gemacht, dass gegen zwei Personen, die im Verein Sozialwerk-LGBT+ tätig sind oder waren, Strafverfahren wegen Verdacht auf...

Die Verbände DOJ und AvenirSocial sind aufgrund der Ereignisse beim Verein Sozialwerk.LGBT+ tief betroffen. In einem aktuellen Artikel von Tamedia wurde gestern öffentlich gemacht, dass gegen zwei Personen, die im Verein Sozialwerk-LGBT+ tätig sind oder waren, Strafverfahren wegen Verdacht auf strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität laufen. Der Dachverband Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz DOJ und der Berufsverband Soziale Arbeit Schweiz AvenirSocial sind höchst besorgt über die in der Recherche geschilderten Verdachtsfälle. Im Wissen, dass solche Vorfälle bei den Betroffenen langfristige negative Konsequenzen verursachen können, hoffen wir, dass ihnen die nötige professionelle Unterstützung zur Seite steht.

«Uns ist der Schutz von Kindern und Jugendlichen in den Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ein zentrales Anliegen und wir vertreten das Prinzip der Nulltoleranz», sagt Marcus Casutt, Geschäftsleiter des Dachverbands Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz DOJ. Der DOJ engagiert sich etwa als Mitglied beim Netzwerk «Prävention sexualisierter Gewalt im Freizeitbereich» und AvenirSocial hat sich durch die Unterzeichnung der Charta zur Prävention von sexueller Ausbeutung, Missbrauch und anderen Grenzverletzungen bereits seit 2011 klar positioniert.

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist ein Handlungsfeld der Sozialen Arbeit und die Fachpersonen, welche in der Regel einen tertiären Abschluss in einer Disziplin der Sozialen Arbeit mitbringen, sind dem Berufskodex der Sozialen Arbeit verpflichtet. Dieser hält klar fest, dass Fachpersonen sich in einer Machtposition befinden und sie damit äusserst bewusst, verantwortungsvoll und sorgfältig umgehen müssen. Die in der Recherche von Tamedia zitierten Aussage, dass sexuelle Kontakte zu Jugendlichen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) lange Zeit gang und gäbe waren, dementieren wir mit Vehemenz. «Eine private Beziehung mit einer*m Besucher*in einzugehen widerspricht jeglicher Professionalität. Bereits verbal sexualisierte Äusserungen gegenüber Besucher*innen sind inakzeptable Grenzüberschreitungen», sagt Annina Grob, Co-Geschäftsleiterin von AvenirSocial.

Der DOJ und sein Kollektivmitglied jugend.gr, denen Teile der in der Recherche beschriebenen Vorfälle bekannt waren, haben vor einiger Zeit dem Vorstand des Vereins Sozialwerk.LGBT+ den Ausschluss aus den beiden Verbänden angedroht. Die Personen, gegen welche ein Strafverfahren läuft, wurden per sofort bis zum Abschluss der Verfahren von Aktivitäten und Veranstaltungen der beiden Verbände ausgeschlossen.

Im Weiteren wurde der Vorstand des Vereins Sozialwerk.LGBTQ+ aufgefordert, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen und umgehend sicherzustellen, dass die beschuldigten Personen keine Funktion im Verein und keinen Kontakt mit Jugendlichen bzw. Nutzenden der Angebote des Vereins mehr haben. Dabei wurde ebenfalls empfohlen, sich bei Bedarf diesbezüglich von einer externen Stelle wie z. B. Limita oder dem Krisenkompetenzzentrum begleiten zu lassen.

Die beiden Verbände erhoffen sich eine schnelle Aufklärung der Vorfälle und erwarten eine sorgfältige Aufarbeitung der Ereignisse. Der Vorfall führt uns die Bedeutung der Prävention gegen grenzverletzende Handlungen erneut vor Augen. Er fordert uns auf, unsere Bestrebungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen in den Einrichtungen der OKJA weiter zu verfolgen und unsere Mitglieder mit bestehenden und wo nötig zusätzlichen Massnahmen zu unterstützen.

Für weitere Auskünfte stehen Ihnen die Verbände jederzeit zur Verfügung.

Viktor Diethelm, Vorstandsmitglied DOJ, viktor.diethelm@doj.ch
Annina Grob, Co-Geschäftsleiterin Avenir Social, a.grob@avenirsocial.ch

Download Prise de position sur les procédures pénales autour de l'association Sozialwerk.LGBT+ (en allemand)

24.01.2024

Les associations de travail social condamnent la décision antisociale de l'UPD (en allemand)

Die schweizweit aktiven Verbände SAGES und AvenirSocial verurteilen den Beschluss der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD), Stellen beim internen Sozialdienst zu streichen sowie Angebote der sozialen Integration einzustellen, aufs Schärfste. Auch das Zentrum Klinische Sozialarbeit und Vernetzung, welches schweizweit eine...

Die schweizweit aktiven Verbände SAGES und AvenirSocial verurteilen den Beschluss der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD), Stellen beim internen Sozialdienst zu streichen sowie Angebote der sozialen Integration einzustellen, aufs Schärfste. Auch das Zentrum Klinische Sozialarbeit und Vernetzung, welches schweizweit eine Vorreiterrolle im Bereich Klinische Sozialarbeit eingenommen hatte, wird damit zerschlagen. Mit dem UPD-Beschluss wird ignoriert, welch zentrale Rolle die Soziale Arbeit in einer umfassenden Gesundheitsversorgung spielt.

Die UPD hat Anfang Woche kommuniziert, dass der Verwaltungsrat aus Kostengründen beschlossen hat, den internen Sozialdienst zu verkleinern und Projekte der sozialen Teilhabe zu stoppen. SAGES, der Schweizerische Fachverband für gesundheitsbezogene Soziale Arbeit, und AvenirSocial, der Berufsverband Soziale Arbeit Schweiz, künden Widerstand dagegen an. Die beschlossenen Massnahmen zeugen von Kurzsichtigkeit und sind ein weiteres Beispiel dafür, dass eine durch Spardruck geprägte Perspektive in der Gesundheitsversorgung zu gesellschaftlich untragbaren Entscheiden führt.

Durch den Beschluss der UPD verlieren einerseits Fachpersonen der Sozialen Arbeit ihre Stelle und andererseits wird vermeidbares Leid bei den Betroffenen in Kauf genommen.

«Dass Leistungen der Sozialen Arbeit gestrichen werden, zeigt, wie wenig sozialepidemiologisches Wissen in Entscheidungen im Gesundheitswesen einfliesst. Das ist fatal, denn der Kanton schneidet sich damit ins eigene Fleisch.» (Tom Friedli, Co-Präsident von SAGES)

Entgegen der UPD-Kommunikation ist der Einbezug der sozialen Dimension einer psychischen Erkrankung kein «ergänzendes Angebot», sondern ein zentraler Pfeiler einer umfassenden Gesundheitsversorgung. Es ist längst erwiesen, dass die soziale Integration von Menschen mit psychischen Problemen der entscheidende Faktor für eine Stabilisierung und Verbesserung ihrer Situation darstellt.

«Wenn neben der bio-psychischen auch die soziale Dimension einer Erkrankung in eine Therapie einfliesst, wird die soziale Integration und das Wiedererlangen einer selbstbestimmten Lebensführung nachweislich wirkmächtiger und nachhaltiger gefördert.» (Annina Grob, Co-Geschäftsleiterin von AvenirSocial)

Die jüngst von einem breiten Konsortium, dem auch SAGES und AvenirSocial angehören, veröffentlichten Empfehlungen zur Sozialen Arbeit in der Suchthilfe und -prävention machen deutlich, dass die Soziale Arbeit einen fundamentalen Beitrag in der Verhinderung, Bekämpfung und Linderung von gesundheitsbezogenen Herausforderungen leistet.

«Mit dem jüngsten Beschluss wird der stetige Abbau der Angebote der Sozialpsychiatrie weiter vorangetrieben und läuft der langfristigen Versorgungsstrategie entgegen. Wir appellieren an die UPD sowie an den Kanton Bern, den Beschluss rückgängig zu machen und keine Politik auf dem Rücken der Betroffenen zu machen.» (Daniel Kappeler, Co-Präsident von AvenirSocial)

Der Kanton muss – auch aus Eigeninteresse – ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um Angebote, die auch die soziale Dimension von Gesundheit und Krankheit miteinschliessen, zu finanzieren, ansonsten sind gesellschaftliche Mehrkosten vorprogrammiert. Die Interventionen der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit müssen endlich als das anerkannt werden, was sie sind: keine Ausgaben, sondern Investitionen in die Gesundheit und das Wohlergehen der Bevölkerung. Die beiden Verbände fordern die UPD sowie den Kanton überdies dazu ein, einen runden Tisch zur Thematik einzuberufen.

Download Communiqué de presse (en allemand): Verbände der Sozialen Arbeit verurteilen unsozialen UPD-Beschluss

18.01.2024

Pour que la dimension sociale dans l'aide et la prévention des dépendances ne soit pas mise à l'écart - Recommandations pour le renforcement du travail social (en allemand)

Am 23. Januar 2024 werden die Empfehlungen für die Soziale Arbeit in der Suchthilfe und Suchtprävention vorgestellt, die im Namen der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, von AvenirSocial, dem Berufsverband Soziale Arbeit Schweiz, des Fachverbands Sucht und des Schweizerischen Fachverbands...

Am 23. Januar 2024 werden die Empfehlungen für die Soziale Arbeit in der Suchthilfe und Suchtprävention vorgestellt, die im Namen der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, von AvenirSocial, dem Berufsverband Soziale Arbeit Schweiz, des Fachverbands Sucht und des Schweizerischen Fachverbands für gesundheitsbezogene Soziale Arbeit (SAGES) publiziert werden. Erarbeitet wurden die Empfehlungen von über 70 Fachpersonen aus Wissenschaft und Praxis, unter anderem mit finanzieller Unterstützung des Bundesamtes für Gesundheit und verschiedener Kantone. Der Lancierungsanlass findet kommenden Dienstag an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW in Olten statt.

Die erarbeiteten Empfehlungen, die in einem mehrjährigen Prozess entstanden sind, fokussieren auf die soziale Dimension von Sucht. So zeigen sie auf, weshalb es sich für die Gesellschaft lohnt, die Bearbeitung der sozialen Dimensionen einer Sucht niederschwellig zugänglich zu machen. Sie geben Antworten darauf, welche Grundlagen und Rahmenbedingungen von Fachleuten, Institutionen und Entscheidungsträger*innen berücksichtigt bzw. angepasst werden müssen, um das Phänomen Sucht wieder verstärkt auch als soziales Problem zu verstehen und zu bearbeiten. Sie unterstreichen damit die zentrale Bedeutung der Sozialen Arbeit in der Suchthilfe.

Soziale Dimension gerät aus dem Blick

Kaum eine chronische Krankheit weist derart viele soziale Faktoren auf wie die Abhängigkeit von Substanzen oder Verhaltensweisen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen in einer Suchtbehandlung auf Arbeitssuche und somit in einer prekären finanziellen Situation sind, ist sechs Mal höher als in der Allgemeinbevölkerung. Das Risiko, in einer instabilen Wohnsituation zu leben, ist sogar 20 Mal höher. Zudem hat sich die soziale Dimension in den vergangenen Jahren weiter verschlechtert. Deshalb ist eine psychosoziale Hilfeleistung und Koordination der interprofessionellen Hilfe für eine wirksame Begleitung von Menschen mit Suchtproblemen und deren Umfeld unabdingbar. Beides sind im Kern Zuständigkeitsbereiche der Sozialen Arbeit.

Profession unter Druck

Der Handlungsspielraum der Sozialen Arbeit wird in der Suchthilfe und Suchtprävention immer kleiner. Das liegt unter anderem daran, dass die Suchthilfe u.a. aus finanzpolitischen Überlegungen stärker an medizinische Strukturen angebunden wird und sozialarbeiterische Leistungen in der Regel nicht über das Krankenversicherungsgesetz abgerechnet werden können. Zudem nimmt die Komplexität der Fälle in der Suchthilfe zu, während die Ressourcen der Fachkräfte gleichbleiben oder kleiner werden, wie eine kürzlich publizierte Studie zeigt, welche die Konferenz der kantonalen Beauftragten für Suchtfragen und das Bundesamt für Gesundheit in Auftrag gegeben haben.

Un communiqué de presse commun de la Fachhochschule Nordwestschweiz, du Fachverband Sucht, de SAGES et d’AvenirSocial

Download Communiqué de presse (en allemand): Damit die soziale Dimension in der Suchthilfe und Suchtprävention nicht ins Abseits gerät

23.11.2023

Prise de position sur la modification du Code civil suisse (Éducation sans violence)

Le Conseil fédéral propose d’inscrire expressément le principe de l’éducation sans violence dans le code civil. Dans sa prise de position, AvenirSocial salue la volonté d’ancrer le principe de l’éducation non-violente dans la loi. Nous considérons en particulier que l’orientation...

Le Conseil fédéral propose d’inscrire expressément le principe de l’éducation sans violence dans le code civil. Dans sa prise de position, AvenirSocial salue la volonté d’ancrer le principe de l’éducation non-violente dans la loi. Nous considérons en particulier que l’orientation préventive du projet de loi ainsi que le renforcement des mesures de conseil et d’accompagnement éducatif sont essentiels. L’association professionnelle regrette cependant que l’éducation sans violence ne soit pas définie comme un véritable droit de l’enfant au sein du Code civil. De plus, AvenirSocial estime que la formulation actuelle du texte de loi, très générale, risque de contribuer à invisibiliser certaines formes de violence dans l’éducation.

Renforcer les droits des enfants et élargir la compréhension de la violence dans l’éducation.

AvenirSocial regrette que l’éducation sans violence ne soit pas inscrite comme un droit de l’enfant dans le Code civil. Le statut de l’enfant s’en trouverait renforcé, tout comme ses possibilités de s’exprimer sur les situations de violence dont iel est victime ou témoin. Par ailleurs, notre association professionnelle attire l’attention sur le risque de normalisation et d’invisibilisation de certaines formes de violence éducative dans le cadre de la nouvelle loi. Une éducation sans violence signifie qu’elle est exempte de toutes formes de violences ou de négligences physique, psychologique et sexuelle, y compris l’exposition à la violence domestique. Ceci est d’autant plus vrai que l’expérience des professionnel·le·s du travail social montre que la problématique de la violence éducative n’est pas toujours une évidence pour le grand public et ce, malgré ses conséquences dramatiques sur le développement de l’enfant.

Améliorer l’accès aux services de conseil et d’accompagnement.

La mise à disposition d’un soutien à la parentalité est indispensable pour prévenir la violence dans l’éducation. Pour AvenirSocial, cela signifie que l’offre de conseil et d’accompagnement doit être développée, comme le prévoit la nouvelle loi. L’accès à bas seuil de ces prestations doit être garanti. Un meilleur accès à ces prestations pour les familles permet d’anticiper les situations dans lesquelles des difficultés éducatives pourraient survenir, par exemple en prévenant l’épuisement parental, en consolidant les habiletés éducatives ou en mettant en place des dispositifs de médiation. Compte tenu de la pénurie de personnel qualifié dans le domaine du travail social en Suisse, la mise à disposition par les cantons de ressources financières, de personnel formé et de temps est d’autant plus importante pour exécuter le mandat inscrit dans la nouvelle loi. Afin de renforcer la compréhension et la mise en pratique de l’éducation non-violente, AvenirSocial recommande en outre au Conseil fédéral de coordonner une campagne nationale d’information et de sensibilisation sur l’éducation non-violente et d’allouer les ressources humaines et financières correspondantes.

Download Communiqué de presse : Prise de position sur la modification du Code civil suisse (Éducation sans violence)

06.11.2023

L’étude de la Haute école spécialisée du nord-ouest de la Suisse révèle l’urgence d’harmoniser l’aide sociale

Un projet scientifique de la Haute école spécialisée du nord-ouest de la Suisse (FHNW) a comparé les prestations de l’aide sociale dans cinq cantons. L’étude met en évidence des différences flagrantes entre les cantons ainsi qu’entre les communes. Le service...

Un projet scientifique de la Haute école spécialisée du nord-ouest de la Suisse (FHNW) a comparé les prestations de l’aide sociale dans cinq cantons. L’étude met en évidence des différences flagrantes entre les cantons ainsi qu’entre les communes. Le service Unabhängige Fachstelle für Sozialhilferecht UFS et l’association professionnelle suisse du travail social, AvenirSocial, appellent les responsables politiques à harmoniser urgemment les prestations d’aide sociale.

L’étude « Vergleich von Sozialhilfeleistungen in fünf Schweizer Kantonen (HarmSoz) » (en DE), récemment publiée par les scientifiques Christophe Roulin et Benedikt Hassler de la FHNW, prouve ce que grand nombre de professionnel·le·s observent depuis longtemps déjà dans leur pratique : les différences en termes de prestations de l’aide sociale sont énormes d’un canton à l’autre ou d’une commune à l’autre. L’étude montre également que les normes de la Conférence suisse des institutions d’action sociale (CSIAS) permettent certes une certaine harmonisation à un niveau (trop) bas dans la plupart des cantons, mais celle-ci est largement insuffisante. AvenirSocial et le service Unabhängige Fachstelle für Sozialhilferecht sont formels : « Les responsables politiques au niveau national et cantonal doivent agir au plus vite pour le bien-être des personnes touchées par la pauvreté ! »

Le patchwork de l’aide sociale

Dans l’espace public, les normes CSIAS et leur effet harmonisant sur l’aide sociale sont souvent cités en référence. L’étude HarmSoz remet désormais cela en question. Dans la conception de leur étude, Christophe Roulin et Benedikt Hassler ont posé la question suivante : « Dans quelle mesure les normes CSIAS garantissent effectivement l’harmonisation des règles et de leur application dans l’aide sociale Suisse ? » Les scientifiques ont présenté deux études de cas (fictifs) à des professionnel·le·s du travail social des cantons d’Argovie, de Thurgovie, de Saint-Gall, de Schaffhouse et de Zurich et ont mené en tout 31 interviews avec les services sociaux concernés. Les résultats ont révélé d’énormes différences dans tous les domaines analysés, notamment en ce qui concerne la gestion des loyers excessifs, la définition de directives sur les loyers, la demande de rente auprès de l’assurance-invalidité, la gestion des avoirs de libre passage, la fortune des enfants et le soutien pour des formations continues, ainsi que la possibilité pour les enfants d’accéder à des activités de loisirs. Les auteurs de l’étude tirent les conclusions suivantes : « Cela signifie que les personnes touchées par la pauvreté sont confrontées à des différences considérables en termes de prestations reçues, en fonction de leur commune de domicile. (…) Dans l’ensemble, les différents cadres légaux, la différente appréciation des marges de manœuvre, le manque de surveillance dans l’exécution et l’accès limité à la justice conduisent à une situation dans laquelle les client·e·s reçoivent des prestations différentes en fonction de la commune dans laquelle la demande d’aide sociale est déposée. »

Des améliorations essentielles et urgentes

L’association professionnelle suisse du travail social, AvenirSocial, et le service Unabhängige Fachstelle für Sozialhilferecht UFS sont confortés par cette étude dans leur critique de l’organisation actuelle de l’aide sociale et dans leurs exigences pour une amélioration considérable de l’aide sociale et de son harmonisation au niveau national : « Trop souvent, l’aide sociale ne remplit pas son objectif, à savoir permettre aux personnes en situation de pauvreté de vivre dans la dignité et de participer à la vie sociale ». Les deux organisations estiment qu’il faut agir urgemment, notamment

  • en créant une législation fédérale contraignante sur l’aide sociale, basée sur le minimum vital des prestations complémentaires et avec des conditions contraignantes pour l’aide sociale dans toute la Suisse
  • en développant considérablement le conseil juridique indépendant et gratuit, afin que les bénéficiaires de l’aide sociale perçoivent les prestations auxquelles iels ont légitimement droit
  • en réduisant la charge de travail des professionnel·le·s du travail social
  • Actuellement, l’aide sociale s’apparente dans trop de domaines à une loterie et constitue un patchwork indigne de la Suisse. Nous demandons aux responsables politiques de mettre rapidement fin à cette situation.

    Download Communiqué de presse : L’étude de la Haute école spécialisée du nord-ouest de la Suisse révèle l’urgence d’harmoniser l’aide sociale

    Contact médias

    Annina Grob, Co-secrétaire générale d’AvenirSocial
    +41 (0)31 380 83 08
    a.grob@avenirsocial.ch

     

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