Association professionnelle suisse du travail social

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Canton de Soleure : Lettre ouverte concernant les suppressions d’emplois dans la région d’Olten (DE)

In Olten droht ein Stellenabbau im Sozialbereich. Trotz der bereits heute angespannten personellen Situation hat der Oltner Stadtrat im Budget 2026 keine zusätzlichen Stellen geplant und verzichtet sogar auf die Weiterführung befristeter Anstellungen. Fachpersonen warnen vor Überlastung, Bornouts und möglichen Rechtsverstössen. Zusammen mit dem VPOD Aargau/Solothurn appellieren wir an den Stadtrat und die Mitglieder des Parlements, diesen Entscheid zu überdenken und den Dialog mit den Fachpersonen, Berufs- und Fachverbänden zu suchen.

Sehr geehrter Stadtpräsident, sehr geehrte Damen und Herren Stadträte, geschätzte Mitglieder des Parlaments.

Der Berufsverband Soziale Arbeit Schweiz (AvenirSocial) und der VPOD Aargau/Solothurn zeigen sich tief besorgt über den Entscheid des Oltener Stadtrats vom 5. September 2025, keine neuen Stellen in der Sozialregion zu schaffen und die befristet eingeführten Stellen ab 2026 nicht zu verlängern. Dieser Beschluss hat gravierende Folgen – für die Mitarbeitenden, für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in prekären Lebenslagen und für den sozialen Zusammenhalt in der Region.

Die Mitarbeitenden der Sozialregion leisten tagtäglich zentrale Arbeit für Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Sie sichern Existenzen, fördern Integration und stabilisieren Lebenssituationen. Schon heute geschieht dies unter hohem Druck. Mit dem nun beschlossenen Stellenabbau drohen Überlastung, eine weitere Verschärfung der Arbeitssituation und ein Verlust an Fachkräften – bis hin zu einer möglichen Kündigungswelle. Die Gesundheit der Mitarbeitenden kann unter diesen Umständen nicht mehr gewährleistet werden.

Der Abbau gefährdet die Qualität und Zugänglichkeit der sozialen Grundversorgung. Wartezeiten werden steigen, präventive Arbeit wird erschwert, und Menschen in Not geraten vermehrt in Krisen. Kurzfristige Sparmassnahmen führen so langfristig zu höheren gesellschaftlichen und finanziellen Kosten – in der Sozialhilfe, im Gesundheitswesen und im gesamten sozialen Gefüge der Region.

AvenirSocial und der VPOD Aargau/Solothurn appellieren an das Oltener Parlament, diesen Entscheid zu überdenken und den Dialog mit den Fachpersonen sowie Berufs- und Fachverbänden zu suchen. Eine solidarische Politik erkennt: Soziale Arbeit ist keine Belastung, sondern eine unverzichtbare Investition in das Wohlergehen aller.

Wir danken Ihnen für die Aufmerksamkeit und bitten Sie uns auf die um eine Rückmeldung zu den geplanten nächsten Schritten. Gerne stehen wir für ein persönliches Gespräch oder eine vertiefte Aussprache zur Verfügung, um gemeinsam Wege zu finden, die soziale Versorgung in der Region nachhaltig zu sichern.

Mit freundlichen Grüssen

Nadia Bisang, Co-Geschäftsleiterin AvenirSocial
Dariyusch Pour Mohsen, Regionalleiter VPOD Region Aargau/Solothurn

Offener Brief als PDF

17.11.2025