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Wahlen Chur: AvenirSocial empfiehlt Patrik Degiacomi als Stadtpräsident

Am 30. Juni 2024 findet in Chur der zweite Wahlgang für das Stadtpräsidium statt. Mit im Rennen ist Patrik Degiacomi, Sozialarbeiter, Churer Stadtrat,Mitglied im 
Grossen Rat Graubünden und Mitglied bei AvenirSocial.

Um Patrik etwas besser kennenzulernen haben wir ihm im Vorfeld der Wahlen einige Fragen zu seinem Hintergrund und seiner politischen Stossrichtung gestellt.

Wo arbeitest Du? Wie bezeichnest Du Deine Funktion?

Im Churer Stadtrat bin ich zuständig für Bildung, Soziales, Gesundheit, Sport und Kultur. Im Bündner Grossen Rat bin ich in der ständigen Kommission für Gesundheit und Soziales. In dem Sinne bin ich auf verschiedenen Ebenen sozialpolitisch tätig.

Welche sozialpolitischen Themen liegen Dir besonders am Herzen und warum?

Mir ist die Prävention, insb. von Armut, ein äusserst wichtiges Anliegen. Dabei müssen präventive Massnahmen in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Soziales integral betrachtet werden. Es ist unsere sozialpolitische Verantwortung massgeschneiderte Unterstützungsangebote bereitzustellen, welche von der Schwangerschaft bis zum Abschluss der Erstausbildung diejenigen Menschen erreichen, welche besonders darauf angewiesen sind. Im weiteren Lebensverlauf und im Prozess des Älterwerdens sind genauso verschiedene Bereiche und insbesondere die familiären und sozialen Netzwerke mitzuberücksichtigen.

Wo und wie würdest du (zukünftig im Gemeinderat/Stadtrat/Präsidium) dich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie gegen den Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit einsetzen?

Leider müssen wir nicht nur von einem Fachkräfte- sondern von einem Arbeitskräftemangel sprechen, der uns in den kommenden Jahren zunehmend beschäftigen wird. Es ist ein Mengenproblem, welches einzelne Branchen für sich alleine nicht so einfach lösen können. Alle Branchen werden gefordert sein, sich zu überlegen, wo die Ressourcen am besten eingesetzt werden. Heute werden relativ viele Ressourcen in der Sozialen Arbeit in der Einzelfallhilfe eingesetzt. Meines Erachtens sollten wir mehr Ressourcen im präventiven Bereich und in aufsuchenden oder Gruppensettings einsetzen und die Menschen früher erreichen und vernetzt unterstützen (Bildung, Gesundheit, Soziales).

Die Arbeitsbedingungen müssen den Bedürfnissen der jüngeren Generationen angepasst ein. Dazu gehören eine deutliche Flexibilisierung der Arbeitszeit mit Möglichkeiten für individuelle Arbeitsmodellen. Selbstverständlich ist für mich eine angemessene Entlohnung.

Wie können Armutsbetroffene und weitere Adressat*innen vermehrt in politische Prozesse einbezogen werden?

Bei der Churer Jugendbefragung machen wir äusserst positive Erfahrungen mit dem Einbezug der Jugendlichen. Wir müssen aber zugeben, dass wir diesbezüglich noch ganz am Anfang stehen und in allen Bereichen der Sozialen Arbeit aber auch in politischen Entscheidungsprozessen den Einbezug der Zielgruppen oder Betroffenen in den Fokus nehmen müssen. Es hilft am Ende ja nur massgeschneiderte Angebote bereit zu stellen und deren Wirksamkeit zu erhöhen.

Wir wollen mehr Fachpersonen der Sozialen Arbeit in der Politik. Deshalb unterstützen wir unsere Mitglieder bei ihrer Kandidatur und hoffen fest, dass Patrik am 30. Juni als Stadtpräsident von Chur definitiv gewählt wird.

20.06.2024