Berufsverband Soziale Arbeit Schweiz

Soziale Arbeit bloggt

Ein anderer Weg zum Studium 16.09.2019

Kalenderwoche 38, heute beginnen wieder die neuen Studierendenjahrgänge der Sozialen Arbeit. Die meisten haben vor dem Studium die Real- und Sekundarschule und dann das Gymnasium besucht, in den meisten Fällen auch noch ein soziales Praktikum absolviert. Aber es gibt auch...

Kalenderwoche 38, heute beginnen wieder die neuen Studierendenjahrgänge der Sozialen Arbeit. Die meisten haben vor dem Studium die Real- und Sekundarschule und dann das Gymnasium besucht, in den meisten Fällen auch noch ein soziales Praktikum absolviert. Aber es gibt auch andere Wege, einen von denen bin ich gegangen.

Ich war 12-jährig, als ich mir in den Kopf setzte, einen anderen Weg zu gehen, als er mir in meiner Familie vorgelebt wurde. Kurz vor dem Abschluss des 9. Realschuljahres wären mir viele Türen offen gestanden, doch wollte ich möglichst schnell finanziell unabhängig werden. Ich zog eine dreijährige Lehre im Detailhandel dem 10. Schuljahr und somit dem langen Ausbildungsweg der Tertiärstufe vor. Erst rund 10 Jahre später, besann ich mich wieder an meinen Entschluss, einen anderen Weg gehen zu wollen.

Der lange Weg

Mein Besuch bei der Berufsberatung war ernüchternd, mein Wunschberuf «Basisstufenlehrerin» konnte ich nur in der Vollzeitausbildung absolvieren. Dies kam für mich wegen ungenügenden finanziellen Mitteln nicht in Frage. Die Berufsberaterin empfahl mir deshalb die Ausbildung Sozialpädagogin an einer Höheren Fachschule, diese wäre auch Teilzeit möglich. Mir war fast alles recht, ich wollte einfach nur ausbrechen aus meinen prekären Familienverhältnissen.

Ich habe das gemacht, was die Höheren Fachschulen vorschrieben, besuchte zwei Praktika und absolvierte die Berufsmatura. Nebenbei habe ich immer als Verkäuferin und Abend-Babysitterin gejobbt. Irgendwann packte mich das Glück, oder vielleicht war es das Schicksal, ich wurde online von einer Vermittlungsfirma für private Kinderbetreuung «entdeckt». In den folgenden Jahren habe ich in vielen verschiedenen Familien (oft waren es drei bis fünf Familien je Woche) Teilzeit oder als Aushilfe gearbeitet, um mir die kommende Ausbildung finanzieren zu können.

Die Familien, die mich anstellten, waren nicht alle reich und nicht nur wegen des Geldes sehr verschieden. Nach und nach wuchs mein Interesse an der Komplexität von Familie, Wirtschaft, Politik und Armut. Es dauerte eine Weile bis ich merkte, dass ich mit der Berufsmatura auch Zugang zur Fachhochschule hatte. Doch dann ging alles relativ schnell, mit voller Überzeugung entschied ich mich für die Anmeldung zum Studium Soziale Arbeit.

Die Kalenderwoche 38 im Jahr 2011, war für mich als gelernte Detailhändlerin EFZ und langjährige private Kinderbetreuerin ein wunderschönes «häppy End». Aber es war zu gleich auch der Anfang meines Entschlusses, ich will anders werden als meine Familie.

In den folgenden vier Jahren Studium mit Praxisausbildung habe ich Wissenschaft und Theorie gebüffelt. Die Stärke und den Durchhaltewille für den nicht immer einfachen Berufsalltag als Sozialarbeiterin hatte ich schon auf dem Weg zum Studium gelernt.

Meinen KlientInnen erzähle ich kaum etwas über mein privates Leben. Wenn sie mir aber von ihren prekären Arbeits- und Familienverhältnissen erzählen, dann kommt von mir nicht selten echtes Mitgefühl: «Ig verstah euch so guet, es isch nid eifach!»

Dank dem Studium verstehe ich die Zusammenhänge und Gründe, warum es Situationen wie meine und jene von meinen ehemaligen Arbeitgeber-Familien gibt. Ich habe im Studium viel über mich und die Welt gelernt, auch wenn es eine harte Zeit war, möchte ich sie niemals missen. Rückblickend war der lange Weg zum Studium für mich ein Glücksfall, zu mir passt nichts anderes so gut wie die Soziale Arbeit.

Ich wünsche allen Studentinnen und Studenten, die heute das Studium Soziale Arbeit beginnen, dass sie nach ihrem Abschluss auch zufrieden und stolz auf das Geschaffte und die Erfahrung zurückblicken können.

 

Ganz herzlich «Toi Toi Toi!»

Erika Kneubühl

Kleines Reisetagebuch vom IFSW-Europe Delegates Meeting in Wien 10.09.2019

Gastbeitrag von Simone Gremminger, Präsidentin AvenirSocial   5. September Nach einem intensiven Arbeitstag hetze ich auf den letzten Drücker zum Bahnhof Bern. Eine Stunde später steige ich in Zürich in den Nachtzug nach Wien um. Das Abteil ist klein, aber...

Gastbeitrag von Simone Gremminger, Präsidentin AvenirSocial

 

5. September

Nach einem intensiven Arbeitstag hetze ich auf den letzten Drücker zum Bahnhof Bern. Eine Stunde später steige ich in Zürich in den Nachtzug nach Wien um. Das Abteil ist klein, aber fein und es gibt sogar ein Cüpli zur Begrüssung. Nachdem ich noch ein paar Mails geschrieben habe, sinke ich in "ä tüüfe, gsunde Schlaf"...

 

6. September

Um sieben Uhr werde ich von einem freundlichen Zugbegleiter mit einer Tasse Kaffee geweckt. Er scheint mein Koffeinmanko zu ahnen, meint es gut mit mir und bringt mir in der kommenden Stunde bevor wir Wien erreichen noch zweimal Nachschub. So erreiche ich den Hauptbahnhof Wien mit einem guten Koffeinpegel und schaffe es innerhalb einer Stunde in der Pension einzuchecken und zum Sitzungsort zu gelangen, der zum Glück nur rund fünfzehn Gehminuten entfernt liegt.

So bin ich pünktlich zum pre-Workshop des Delegates Meeting um 9 Uhr da. Den Vormittag verbringen wir diskutierend in kleinen Gruppen. Mit Kolleginnen und Kollegen aus England, Irland, Aserbaidschan und Polen überlegen wir, wie der Internationale Verband der Sozialen Arbeit sich für die Zukunft aufstellen könnte.

Trotz der völlig unterschiedlichen Kontexte stellt sich bald heraus, dass die nationalen Verbände - wie auch der internationale Verband - vor ähnlichen Herausforderungen stehen: wie motivieren wir die Sozialarbeitenden sich aktiv in den Verbänden zu engagieren? Wie können wir die jungen Sozialarbeitenden besser einbinden, damit sie die Zukunft der Sozialen Arbeit mitgestalten?

Beeindruckend sind die nationalen Unterschiede dennoch. In Aserbaidschan ist Soziale Arbeit kaum etabliert, es sei einfach zu wenig attraktiv vor allem bei einem Durchschnittslohn von rund 200 Euro im Monat. In Irland hingegen müssen Sozialarbeitende vom Berufsverband anerkannt werden, um ihren Beruf ausüben zu können, was dem Verband natürlich völlig andere Einflussmöglichkeiten eröffnet.

Mittags bin ich schon voller neuer Eindrücke und Impulse und gut eingestimmt für das nachmittags beginnende, offizielle Delegates Meeting von IFSW-Europe, dem europäischen Unterverband des internationalen Verbands der Sozialen Arbeit (IFSW).

Der Einstieg in die Delegiertenversammlung ist eher förmlich, wie das halt so ist: Wahl der Stimmenzähler*innen, Begrüssung von Gäst*innen usw. Der Nachmittag widmet sich dann vor allem dem Rückblick auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres, insbesondere der Berichterstattung aus den verschiedenen Vertretungen die IFSW-EU innehat (Europarat, ISFW Human Rights Commission, European Pillar for Social Rights u.v.m.).

Beim gemeinsamen Abendessen im "Martinsschlössl" drehen sich die Diskussionen vor allem um die politische Situation in Europa. Es beschäftigen Fragen, wie die Soziale Arbeit Rechspopulismus und Nationalismus begegnen kann: Gibt es Grenzen der Toleranz und wo liegen diese? Was ist der Auftrag der Sozialen Arbeit im Kontext nationalistischer und rechtspopulistischer Tendenzen? Ich sitze mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, England und Spanien am Tisch und wir merken, wir stellen uns alle dieselben Fragen, und sind bezüglich Antworten auch alle ähnlich ratlos.

Den Rückweg in die Innenstadt trete ich nach diesem Sitz(ungs)tag zu Fuss an, so sehe ich doch noch ein bisschen Wien und geniesse den Freitagabendtrubel.

 

7. September

Morgens früh um sieben breche ich zu einer kleinen Sightseeingtour auf - der Vorteil ist, dass ich ob Stephansdom, Hofburg oder Burggärten überall praktisch alleine bin und mir die Sehenswürdigkeiten ohne Gedränge anschauen kann. Zurück im Hotel frühstücke ich gemütlich und mache mich dann auf dem Weg zum Tagungsort.

Um neun Uhr starten wir in den zweiten Sitzungstag. Als erstes wird ein ausserordentliches Traktandum beantragt. David Jones, mit dem ich am Vorabend beim Abendessen über die politische Situation in Europa diskutiert habe, präsentiert einen Vorschlag für ein Statement, das genau diese Inhalte wiedergibt. Das Papier wird den Delegierten vorgestellt und am Sonntag diskutiert und verabschiedet werden.

Im Verlauf des Morgens sprechen wir auch über die Implementierung der ethischen Prinzipien der Sozialen Arbeit. Die Bildungsmodule von AvenirSocial, wo an eigenen Praxisbeispielen die kollegiale berufethische Beratung geübt werden kann, stossen auf ein sehr positives Echo.

Die Mittagspause verbringen wir im Sitzungssaal, wo ein Buffet aufgebaut wird. Da es draussen regnet, ist ein Spaziergang während der Pause auch eher weniger verlockend.

Nachmittags wird in Gruppen zu verschiedenen Themen diskutiert. Ich schliesse mich der Themensammlung für die Global Agenda 2020 an. Es werden viele Vorschläge eingebracht, z.B. Digitalisierung, Qualität, Multiprofessionalität/Interdisziplinarität - erstaunlicherweise bin ich die einzige, die das Thema Klimawandel & Soziale Arbeit aufbringt. Mir erscheint es wichtig, dies als globalen Fokus für die kommenden 10 Jahre zu setzen - wie kann Soziale Arbeit dem Klimawandel entgegenwirken und wie wird der Klimawandel die Soziale Arbeit (bzw. deren Adressat*innen) beeinflussen? Dies steht auch im Kontext der hier geführten Diskussionen, wie jüngere Sozialarbeitende zur aktiven Mitarbeit motiviert werden können (wurde im pre-Workshop und in einer parallelen Diskussionsgruppe thematisiert). Die Soziale Arbeit muss sich meiner Meinung nach mit einem so wichtigen, globalen und unverschiebbaren Thema unbedingt prioritär auseinandersetzen, Definitionen liefern (was bedeutet "green social work"?), den Zusammenhang von Sozialer Gerechtigkeit und Klimawandel herausarbeiten, aber auch konkrete Lösungsvorschläge erarbeiten, wie Soziale Arbeit sozialen Problemen im Kontext des Klimawandels begegnet.

Wir schliessen den Nachmittag mit der Planung der nächsten Konferenzen und den Finanzangelegenheiten ab.

Abends streife ich trotz regnerischen Wetters durch den siebten Bezirk, wo eher die alternative und junge Szene beheimatet ist und esse leckere Falafel in einem veganen, orientalischen Restaurant.

 

8. September

Der Sonntagmorgen begrüsst mich mit den ersten Sonnenstrahlen, die ich bisher in Wien zu Gesicht bekommen habe. Das macht Laune und ich flaniere gemütlich durch die noch ziemlich leeren Gassen der Innenstadt zum Sitzungsort.

Der letzte Halbtag des Delegates Meeting wird beherrscht von diversen Abstimmungen und Wahlen. So geht es u.a. um das Programm für die nächsten beiden Jahre und die Wahlen für den Vorstand von IFSW-Europe. Zum Einstieg berichtet Rory Truell, der Generalsekretär von IFSW global über die Aktivitäten und Herausforderungen der anderen Regionen und des internationalen Verbandes. Nach den Wahlen für den Vorstand von IFSW-Europe und der verschiedenen Repräsentant*innen, werden noch verschiedene Statements vorgestellt, u.a. Posititonierungen zum Brexit und gegen Gewalt an Frauen. Ausserdem wird die überarbeitete Stellungnahme zur wachsenden sozialen Krise in Europa vorgestellt, die wir bereits am Vortag andiskutiert hatten.

Zum Abschluss gibt es noch ein hübsches Gruppenfoto für die Social Media, dann muss ich gleich aufbrechen, damit ich meinen Zug noch erwische. Da ich morgen wieder arbeiten muss, kann ich auch nicht für die anschliessende Konferenz "social protection & human dignity" bleiben.

Voller Eindrücke blicke ich aus dem Zugfenster und zurück auf vielseitige Gespräche und Begegnungen. Auch für AvenirSocial stellen sich die Fragen, wie wir jüngere Sozialarbeitende noch besser einbeziehen können, die Mitarbeit in unserem Verband attraktiver & moderner ausgestalten können und thematisch sollten auch wir uns in näherer Zukunft mit der Frage nach „green social work“ beschäftigen. Vor meinem inneren Auge ziehen schon wieder bewegte Diskussionen im Vorstand und an den Netzwerktagungen vorbei, wie die alpine Landschaft vor dem Zugfenster…

Die Armut in der Politik 02.09.2019

Die Armut, ein Wahlkampfthema für die National- und Ständeratswahlen vom 20. Oktober 2019? Leider nein! Die Wahlkampfschwerpunkte der Kandidierenden beziehen sich zwar oft auf Themen, die auch für die Armut relevant sind, aber über die «echte Armut», über diese wird...

Die Armut, ein Wahlkampfthema für die National- und Ständeratswahlen vom 20. Oktober 2019? Leider nein! Die Wahlkampfschwerpunkte der Kandidierenden beziehen sich zwar oft auf Themen, die auch für die Armut relevant sind, aber über die «echte Armut», über diese wird im Wahlkampf nicht gesprochen.

Im Verlauf des Abstimmungskampfes im Kanton Bern hinblicklich Abstimmung vom 19. Mai 2019 zur Kürzung der Sozialhilfe, ist mir klar geworden, dass die Armut in der Öffentlichkeit hauptsächlich von armutsunerfahrenen Personen erklärt wird. Die Wohlhabenden, der Mittelstand, die PolitikerInnen aus allen Parteien, die WissenschaftlerInnen und alle weiteren, die sich mit Armut befassen, sind der Meinung zu wissen, wie Armut funktioniert und wie diese bewältigt werden kann.

Das ist vielleicht auch der Grund warum im bevorstehenden Wahlkampf nicht über die «echte Armut», sondern unter anderem über Familie, Klima, AHV und Europa politisiert wird. Alle diese Themen sind zwar irgendwie mit der Armut verbunden, aber an den Wurzeln gepackt wird die Armut damit nicht.

Der Armut politisch den Kampf ansagen können aber vor allem auch jene, die in Armut leben oder diese in all ihren Facetten kennen gelernt haben.

Politik aus der Armut für die Armut

Ich möchte zu gerne wissen, wie die Schweiz von armutsbetroffenen Menschen regiert, konstruiert und organisiert würde. Wie würden wohl diese Menschen das Sozialhilfegesetz schreiben? Wie würden sie neue Arbeitsplätze schaffen? Würden die betroffenen Menschen wirklich lieber Sozialhilfe beziehen statt arbeiten zu gehen und unabhängig zu sein?

Ich bin überzeugt, dass im Wissen der Menschen, die «echte Armut» erleben oder erlebt haben ein unglaubliches politisches Potential steckt, das genutzt werden sollte. Wenn ich in meiner Arbeit die Lösungs- und Ressourcenorientierte Methodik anwende, erfahre ich von den Menschen die Sozialhilfe bekommen, was sie für ein gutes Leben brauchen und wie ihr Leben ohne Sozialhilfe aussehen würde. Es wäre höchste Zeit, dass wir die Ressourcen der von Armut betroffenen Menschen nutzten, statt das System mit noch mehr Armut zu verelenden.

Ich wünschte, ich könnte die armutserfahrenen Menschen in die Politik bringen. Ich bin überzeugt, dass der Einbezug von unterschiedlicher Armutserfahrung für den politischen Diskurs sehr wichtig ist. Warum gibt es eigentlich keine politische Partei für die Armut? Eine Partei, die von und für Menschen in Armut gegründet und geführt wird? Eine Partei, die immer den Hauptfokus auf die Armut und die damit verbundene Sozialhilfe und Sozialversicherungen gerichtet hat.

Ich weiss, meine Wünsche sind gross und die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung winzig klein. Hinzu kommt, dass ich selbst keinen direkten Einfluss in die Politik habe, auch dann nicht, wenn ich zu einem Abstimmungsthema rund hundert Kommentare und Berichte in den Sozialen Medien veröffentliche. Meine einzige Macht in dem riesigen und mächtigen System der Schweiz ist mein Engagement als Sozialarbeiterin.

Ich wünsche euch viel Mut für den Kampf gegen die Armut und vergesst nicht, am 20. Oktober 2019 bei den National- und Ständeratswahlen eure Stimme in die Urne zu legen!

 

Herzlich eure Bloggerin

Erika Kneubühl

Von der Idee zum Blog 16.07.2019

Nervt es dich auch, dass über Soziale Arbeit oft kritisch und negativ berichtet wird? Mich stört das sehr. Soziale Arbeit hat auch Erfolgsgeschichten und über diese werden ab sofort hier in diesem Blog berichtet. Es war einmal im Sommer 2017,...

Nervt es dich auch, dass über Soziale Arbeit oft kritisch und negativ berichtet wird? Mich stört das sehr. Soziale Arbeit hat auch Erfolgsgeschichten und über diese werden ab sofort hier in diesem Blog berichtet.

Es war einmal im Sommer 2017, die Soziale Arbeit stand in den Medien schon wieder in der Kritik, was mich nervte. In einer emotional schwachen Minute habe ich mich laut über die negativen Schlagzeilen beklagt. Neben mir stand meine Arbeitskollegin, Simone Pfammatter und meinte, wir müssten unbedingt auch das Schöne aus der Sozialen Arbeit in die Medien bringen. Mein Kopf wechselte langsam die Farbe von Dunkelrot zu Rosarot. Was für eine tolle Idee, die ging Mitten ins Herz und erreichte sogar meinen hitzigen Verstand. Der ärgerlichen Aufregung folgte sofort eine euphorische!

Soziale Arbeit soll über ihre Erfolgsgeschichten berichten.

Ich und Simone haben sogleich an Ort und Stelle mit der Entwicklung von Ideen für die Umsetzung begonnen, wir wollten die Erfolge der Sozialen Arbeit irgendwie in die Medien bringen. Nach rund zwei Jahren Planung, Denkpause und Diskussionen dürfen wir euch nun freudig den Blog «Soziale Arbeit bloggt» vorstellen.

Wobei aus dem Wir-Bloggerinnen bereits eine Ich-Bloggerin geworden ist. Die Zeit von der Idee bis zum heutigen Blog war lang, in der Zwischenzeit ist Simone in freudiger Erwartung ihres zweiten Kindes und wird deshalb auch keine Blogs schreiben. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Simone für die Kreativität und Ideen zum Entstehen des Blogs. Das Texten des Blogs wird somit von mir alleine gestartet und verwaltet.

Soziale Arbeit bloggt, ist das nötig?

Ich finde, ja! Die Soziale Arbeit ist kein Abstellgeleis für renitente, schmarotzende, betrügende und arbeitsscheue Menschen, wie es in den Medien oft dargestellt wird. Die Soziale Arbeit hat jeden Tag glückliche, humorvolle, erfolgreiche, schöne und herzallerliebste Momente, die nur von einer Minderheit gesehen und gehört werden. Genau das soll mit diesem Blog geändert werden.

 

Im Verlauf der Textverfassung kam ich jedoch von der Idee weg, nur über die individuellen Erfolge der Klientinnen und Klienten zu schreiben. Die Soziale Arbeit hat in ihrem gesamten System von individueller Beratung und Unterstützung, über Aufträge der Gesellschaft bis hin zur Politik verschiedenste Themen, die mit Erfolg gefeiert und benannt werden dürfen und sollen. Der Blog wird also möglichst alle Bereiche und Themen der Sozialen Arbeit einbeziehen und ansprechen. Damit mir das gelingt, benötige ich noch Unterstützung von schreibfreudigen Sozialarbeitenden, die ihren Blick gerne auf das Schöne ihrer täglichen Arbeit richten. Ich freue mich über eure Gastbeiträge. Wer lieber erzählen statt schreiben möchte, soll sich bitte auch melden, ich höre gerne zu und verfasse dann die Erzählung in einen Blog. Ich möchte möglichst vielseitig über die Erfolgsgeschichten der Sozialen Arbeit berichten!

Ab heute 16.07.2019 wird hier in regelmässigen Abständen ein Bericht erscheinen. Die Plattform dazu bietet mir die Homepage von AvenirSocial. Ich sage hier schon mal MERCI!!!

Auf eure Fragen, Rückmeldungen und Mitwirken freue ich mich, bitte meldet euch auf blog@avenirsocial.ch.

 

Herzlich eure Bloggerin

Erika Kneubühl

Der Blog wiederspiegelt die persönlichen Haltungen der BeitragsautorInnen.