Archive: News
Übersicht über alle News
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Kommunikation seit Anfang April neu besetzt
Andreas Moesch hat im April als Verantwortlicher Kommunikation bei AvenirSocial begonnen. Er wird unter anderem die Webseite, die Sozialen Medien und den Newsletter verantworten und die Regionen in kommunikativen Angelegenheiten unterstützen.
Andreas hat einen Bachelor in visueller Kommunikation erworben und war zuletzt bei Nothing als UX-Designer tätig. Wir wünschen Andreas einen guten Start und freuen uns über die Verstärkung unseres Teams!
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Auf zum feministischen Streik 2023
Am 14. Juni findet der feministische Streik 2023 statt und AvenirSocial unterstützt die Forderungen nach mehr Lohn, Zeit und Respekt! Wir rufen unsere Mitglieder auf, sich nach ihren Möglichkeiten an den verschiedenen Massnahmen und Aktivitäten des feministischen Streiks 2023 zu beteiligen.
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In der internationalen Definition von Sozialer Arbeit ist verankert, dass sich die Fachleute der Sozialen Arbeit gegen soziale Ungleichheiten stark machen. Ironischerweise findet man aber genau in unseren Reihen ein erschreckendes Ausmass an Ungleichheit. Dabei ist es (für eine Gesellschaft) inakzeptabel, dass Frauen* in sozialen Berufen Opfer von genderspezifischer Diskriminierung werden. Diese Probleme sind eng mit der Stellung der Frau* in der Gesellschaft sowie der Anerkennung der Profession verbunden.
Kaum Fortschritte bei den Arbeitsbedingungen
Wie die Analyse des SGB zeigt, gab es bei den Arbeitsbedingungen von Frauen* seit 2019 kaum Fortschritte. In gewissen Bereichen war sogar das Gegenteil der Fall: Mit der Erhöhung des Rentenalters haben sich die Arbeitsbedingungen sogar noch verschlechtert (https://www.sgb.ch/aktuell).
In der Sozialen Arbeit werden die Arbeitsbedingungen üblicherweise auf institutioneller Ebene geregelt: Klar ist, dass die Verbesserung der Arbeitsbedingungen komplex ist und von einer Vielzahl von Faktoren und Ebenen abhängt, was bedingt, dass diese Veränderungen auch auf politischer, moralischer und gesellschaftlicher Ebene angestossen werden (AvenirSocial 2015:2). Ist dies nicht der Fall, bilden einzig der Willen der Kader und die Anstrengungen der involvierten Teams die Grundlage für eine Verbesserung.
Horizontale und vertikale Diskriminierung
Keine der Forderungen oder Fakten, die wir 2019 vorgebracht haben, wurden erfüllt oder verbessert. Noch immer ist Care-Arbeit genderspezifisch und wird zum grössten Teil von Frauen* geleistet – was sich stark in den Aufstiegsmöglichkeiten bei Kaderfunktionen widerspiegelt.
So sind die Kaderpositionen in der Sozialen Arbeit weiterhin von einem männlichen Führungsverständnis geprägt: Eine hohe Produktivität, ein hohes Mass an Verfügbarkeit und Flexibilität und eine gewisse Distanz zu anderen Verpflichtungen (wie Familie, Ausbildung, pflegebedürftige Angehörige) bilden die Erwartungen an Führungspersonen in der Sozialen Arbeit (Friedli F.; Germann M. 2022), zeugen von einer sehr karriereorientierten Ausrichtung. Hinzu kommt, dass die Fachleute der Sozialen Arbeit, so beispielsweise die Sozialpädagog*innen, noch immer von mehreren Bedingungen des Arbeitsrechts ausgeschlossen sind, während die Arbeitsbedingungen selbst weitgehend von den finanziellen Mitteln und dem Willen der Leitungen der Organisationen der Sozialen Arbeit abhängen.
Diese diskriminierenden Bedingungen werden von den Organisationen der Sozialen Arbeit immer und immer wieder von Neuem reproduziert. Daten aus dem Arbeitsfeld der Sozialpädagog*innen zeigen, dass Bereitschaftsdienste oder auch einfach die Unsicherheit, im Arbeitsalltag den vorgesehenen Zeitrahmen für Aufgaben (Einspringen, heikle Situationen, Überforderung) nicht einhalten zu können, die Fachleute unter solchen Druck setzen, dass ein Grossteil von ihnen nicht länger als zwei Jahre in einer Institution bleibt (Kriso 2022:34).
Prekäre Altersvorsorge
Die Tatsache, dass Frauen aufgrund von beispielsweise (unbezahlter) Carearbeit häufiger Teilzeit arbeiten, hat grosse negative Auswirkungen auf ihre Altersvorsorge. Hinzu kommt die erwähnte Realität, dass in den Institutionen des Sozialwesens Männer häufiger in Spitzenpositionen arbeiten und somit mehr in die private Altersvorsorge einzahlen können. Somit lässt sich sagen, dass Frauen in der Sozialen Arbeit auch in Hinblick auf die Altersvorsorge schlechter gestellt sind.
Am Ende werden erneut die Frauen* und jungen Generationen als Verlierer*innen dastehen, da ein hoher Prozentsatz, wie soeben erwähnt, von ihnen Teilzeit arbeitet und sie damit noch stärker in die Abhängigkeit der Männer und der Sozialdienste rutschen. Diese Schlechterstellung bei der AHV und der Pensionskassen missbraucht erneut strukturell die Renten der Frauen* und zwar bereits im Vorfeld der im Rahmen der nächsten BVG-Reform anstehenden Finanzierungsentscheide für die Renten der Übergangsgenerationen.
Geschlechtsspezifische soziale Probleme
Zentral zu erwähnen ist, dass neben den Genderungleichheiten, welche die Fachpersonen der Sozialen Arbeit betreffen, auch die Adressatinnen der Sozialen Arbeit ungleich grössere Herausforderungen zu meistern haben als betroffene Männer. Es ist erwiesen, dass Frauen ein grösseres Risiko aufweisen, in Armut zu leben und dass sie häufiger von (sexueller) Gewalt betroffen sind. Frauen arbeiten oft in prekären Arbeitssituationen (Pflege, Restauration), was ihre ökonomische Absicherung weiter schwächt – gerade wenn sie allein für Kinder zuständig sind.
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Kanton Aargau: Stellungnahme gegen die Initiative zur Kürzung der Sozialhilfe
Die Junge SVP des Kantons Aargau sammelt seit Anfang April Unterschriften für die Initiative «Arbeit muss sich lohnen». Die JSVP will, dass Armutsbetroffenen, die länger als zwei Jahre Sozialhilfe beziehen, der Grundbedarf um 5 Prozent gekürzt wird.
Das Anliegen und die Rhetorik dieser Initiative sind aus Sicht von AvenirSocial verheerend. Bereits heute ist die Ausgestaltung der Sozialhilfe zu stark auf die wirtschaftliche Integration ausgerichtet und setzt Sozialhilfebeziehende mit Sanktionen in einer bereits schon prekären Lebenssituation weiter unter Druck. Die Initiative der JSVP fordert nun eine zusätzliche Verschärfung und bedient in ihrer Argumentation erneut gewaltvolle und stigmatisierende Clichés, die Sozialhilfebeziehenden heute in der Gesellschaft anhaften.
Die Initative ist überdies juristisch nicht haltbar, wie das Netzwerk Sozialer Aargau, die Unabhängige Fachstelle für Sozialhilferecht UFS und AvenirSocial in einer geteilten Stellungnahme festhalten.
Sie ist ohne «Wenn» und «Aber» abzulehnen!
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Webinare zu unseren Publikationen auf YouTube
Im März haben wir drei Webinare zu den kürzlich erschienen Publikation zum Datenschutz, arbeitsrechtlichen Grundlagen und Löhnen in der Sozialen Arbeit durchgeführt. Das grosse Interesse an der Veranstaltungsreihe hat uns sehr gefreut.
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Webinar Löhne in der Sozialen Arbeit: heute teilnehmen
Nimm heute um 9 Uhr am Webinar Empfehlungen betreffend Löhne in der Sozialen Arbeit teil. Wir haben kürzlich die gleichnamige Broschüre veröffentlicht.
Die Teilnahme erfolgt über diesen Zoom-Link.
Bitte beachte folgende Regeln:
- Das Webinar findet über Zoom statt. Bitte stelle sicher, dass Du Dir vor dem Webinar die Zoom-App herunterlädst.
- Beachte ausserdem, dass Du während dem Webinar Dein Mikrofon stumm schaltest, um unnötige Nebengeräusche zu verhindern.
- Ausserdem zeichnen wir das Webinar auf, um es später auf YouTube zugänglich zu machen. Mit der Teilnahme am Webinar erklärst Du Dich damit einverstanden. Schalte Deine Kamera bitte aus.
- Während des Webinars kannst Du Deine Fragen im Chat stellen. Sie werden gesammelt und im Anschluss an den inhaltlichen Teil diskutiert, solange die Zeit reicht.
Wir freuen uns über Deine Teilnahme!
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Motion zur Früherkennung von Armut angenommen
AvenirSocial ist erfreut, dass der Nationalrat die Motion «Früherkennung von armuts- oder überschuldungsgefährdeten Personen» angenommen hat. Denn es braucht mehr Massnahmen, um zu verhindern, dass sich Personen überhaupt erst oder weiter verschulden.
Fast jede siebte Person in der Schweiz ist verschuldet. Gemäss dem Bundesamt für Statistik haben 13.5 Prozent der Bevölkerung einen Zahlungsrückstand. Der Grossteil der Schulden sind Steuer- oder Krankenkassenschulden. Die Schuldenberatung Schweiz geht davon aus, dass in 40% der Fälle Kinder und Jugendliche mitbetroffen sind.
Ein Leben in prekären wirtschaftlichen hat grosse negative Auswirkungen auf die mentale und physische Gesundheit der Betroffenen. Überschuldung führt zu Armut und sozialer Ausgrenzung, häufig gelingt der Ausweg aus der Schuldenspirale nicht.
Darum braucht es Instrumente zur Früherkennung von problematischen Situationen. So kann Verschuldung verhindert werden.
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Webinar zu den arbeitsrechtlichen Grundlagen: heute teilnehmen
Nimm heute um 12:15 Uhr am Webinar zu den arbeitsrechtlichen Grundlagen in der Sozialen Arbeit teil. Wir haben kürzlich die gleichnamige Broschüre veröffentlicht.
Die Teilnahme erfolgt über diesen Zoom-Link.
Bitte beachte folgende Regeln:
- Das Webinar findet über Zoom statt. Bitte stelle sicher, dass Du Dir vor dem Webinar die Zoom-App herunterlädst.
- Beachte ausserdem, dass Du während dem Webinar Dein Mikrofon stumm schaltest, um unnötige Nebengeräusche zu verhindern.
- Ausserdem zeichnen wir das Webinar auf, um es später auf YouTube zugänglich zu machen. Mit der Teilnahme am Webinar erklärst Du Dich damit einverstanden. Schalte Deine Kamera bitte aus.
- Während des Webinars kannst Du Deine Fragen im Chat stellen. Sie werden gesammelt und im Anschluss an den inhaltlichen Teil diskutiert, solange die Zeit reicht.
Wir freuen uns über Deine Teilnahme!
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PrixSocial 2023 vergeben
Der Prix Social geht in diesem Jahr an Aliena und das Careleaver Netzwerk Basel! Wir gratulieren herzlich zum verdienten Gewinn des Preises, mit dem in diesem Jahr zum sechsten Mal besondere Beiträge im Bereich der professionellen Sozialen Arbeit ausgezeichnet werden.
Der Preis wird an etablierte oder neue Organisationen, Gruppen oder Einzelpersonen aus der Region Basel verliehen, die einen theoretischen oder praktischen Beitrag zur Sozialen Arbeit leisten. Die Preisträger*innen werden von einer fachkundigen Jury aus der Politik und aus der Peergroup der Adressat*innen auserkoren.
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Nationalrat tritt beim Kampf gegen Kinderarmut auf der Stelle
Rund ein Drittel der Sozialhilfebeziehenden in der Schweiz sind Minderjährige. Armut von Kindern und Jugendlichen ist eine traurige Realität in der Schweiz, das zeigen die Sozialhilfezahlen.
Mit knappen finanziellen Mitteln auszukommen hat weitreichende Folgen für die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen, ihre Chancen auf eine intakte Gesundheit, ihre soziale Integration oder ihre Bildung werden geschmälert.
Ein wirkungsvolles Instrument sind Ergänzungsleistungen für Familien. Die good practices aus den Kantonen Genf, Solothurn, Tessin und Waadt zeigen auf, dass Kindern und Jugendlichen aus wirtschaftlich armen Verhältnissen ein Leben ohne Armut ermöglicht werden kann.
Der Nationalrat hat mit seinem Nein zur parlamentarischen Initiative «Kinderarmut bekämpfen» eine Chance verpasst. AvenirSocial setzt sich dafür ein, dass das Thema nicht vom Tisch ist.
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Kanton Luzern: Stellungnahme zur Änderung der Verordnung zum Gesetz über soziale Einrichtungen
Wir möchten darauf hinweisen, dass auch Personen, die selbst betroffen sind oder Vertretungen von Betroffenenorganisationen Teil der Kommission für soziale Einrichtungen sein sollten. Die Formulierung muss in der ganzen Verordnung zwingend auch junge Erwachsene bis zum abgeschlossenen 25. Altersjahr berücksichtigen.
Der Blog wiederspiegelt die persönlichen Haltungen der BeitragsautorInnen.