Association professionnelle suisse du travail social

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Décembre - Beistandschaft

SozialAktuell Dezember:
Beistandschaft

Seit dem 1. Januar 2013 ist das neue Kindes- und Erwachsenenschutzrecht in Kraft. SozialAktuell hat der Umsetzung des neuen Rechts immer wieder Schwerpunkte gewidmet. Mit den neuen gesetzlichen Grundlagen hat sich auch die Rolle der BerufsbeiständInnen – der einstigen AmtsvormundInnen – verändert. Es werden deutlich höhere Anforderungen an die Person des Beistandes/der Beiständin und an die Mandatsführung gestellt. Der vorliegende Schwerpunkt legt seinen Fokus auf diese Aspekte. Bei seiner Konzeption haben wir mit der Schweizerischen Vereinigung der Berufsbeiständinnen und Berufsbeistände (SVBB) zusammengearbeitet. Die Zusammenarbeit hat sich bewährt, und wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement. Die Beiträge auf den folgenden Seiten zeigen, wie vielfältig und vielschichtig die Tätigkeit von BeiständInnen ist und wie breit gefächert das Wissen, über das sie verfügen müssen, um den von ihnen begleiteten Menschen gerecht werden zu können. Nach einem einleitenden Artikel, der die gesetzlichen Grundlagen darlegt, werden verschiedene Aspekte der Tätigkeit von Berufsbeistandspersonen thematisiert: die spezifischen An- und Herausforderungen im Kindes- oder Erwachsenenschutz, die spezifischen Weiterbildungen auf diesem Fachgebiet, die interdisziplinäre Zusammenarbeit, der Umgang mit der sehr grossen Arbeitsbelastung und anderes mehr. Besonders interessant dürften die Beiträge des vorliegenden Schwerpunktes für all jene von Ihnen sein, die in ihrem Berufsalltag mit BerufsbeiständInnen zusammenarbeiten oder sich mit dem Gedanken befassen, selber einmal in diesem Berufsfeld zu arbeiten. Ihnen, aber auch allen anderen Leserinnen und Lesern, wünschen wir eine spannende Lektüre.

Actuel

Wenn Strafgefangene Kunst machen

De Stefan Müller

Kunst und Kunsthandwerk unterstützen Strafgefangene im Prozess der Resozialisierung. Weshalb dem so ist, erklärt Melanie Wegel, Dozentin am Institut für Delinquenz und Kriminalprävention der ZHAW Soziale Arbeit.

Point fort

Hauptakteure im Kindes- und Erwachsenenschutzrecht

De Christoph Häfeli

Das neue Recht stellt im Lichte der verstärkten Selbstbestimmung und als Folge der Professionalisierung der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) deutlich höhere Anforderungen an die Person des Beistands oder der Beiständin und an die Mandatsführung. MandatsträgerInnen müssen in ihrer Tätigkeit zudem eine breite Palette gesetzlicher Grundlagen und internationaler Abkommen beachten.

Aus- und Weiterbildung von BerufsbeiständInnen

De Andrea Hauri

Was Sie wissen mussen

De Marcel Borer

Wie so oft im Berufsleben stimmen auch in der Welt der Berufsbeistandschaften Anspruch und Wirklichkeit nicht immer überein. Zwischen offiziellen Darstellungen und dem Alltag mit all seinen Widerspruchen tut sich mitunter eine Kluft auf. Wer sich auf diese Tätigkeit einlässt, tut deshalb gut daran, auch sich selber Beistand zu leisten – und den Humor nicht zu verlieren.

Die Schweizerische Vereinigung der BerufsbeiständInnen

De Claudia Fries

Die Schweizerische Vereinigung der BerufsbeiständInnen (SVBB) hat sich zu einem engagierten Berufsverband entwickelt, der die Interessen der Berufsbeistände auf verschiedenen Ebenen wahrnimmt, deren Arbeit bekannt macht und die Berufsidentität fördert.

Alles wissen, alles können?

De Silvia Hilber, Anna Neuer und Markus Tanner

Der Ostschweizer Verband der BerufsbeiständInnen (OVBB) und der schweizerische Dachverband SVBB haben zum Ziel, die fachliche Entwicklung der gesetzlichen Mandatsführung im Kindes- und Erwachsenenschutz zu fördern. Dabei legen sie Wert auf die Positionierung von professionellen MandatsträgerInnen im interdisziplinären Feld. Der folgende Beitrag zeigt auf, welche Umstände das Profil von BeiständInnen prägen.

Manchmal gilt es, Druck von allen Seiten auszuhalten

De Reto Bertschi

In meinem Beitrag gehe ich auf die Herausforderungen ein, mit welchen sich BerufsbeiständInnen in der alltäglichen Mandatsführung im Kindesschutz konfrontiert sehen. Meine Beobachtungen und Erfahrungen stützen sich einerseits auf meine eigene, bald zwanzigjährige Erfahrung als Berufsbeistand sowie die Rückmeldungen und Beobachtungen aus meinem Alltag als Stellenleiter in verschiedenen Diensten in den Kantonen Aargau, Bern und Zürich.

Welche Organisation brauchen BerufsbeiständInnen?

De Ignaz Heim

Während die Vormundschaftsbehörden (heute KESB) durch die Gesetzesrevision von den Kantonen grundsätzlich neu aufgestellt wurden, blieben die Vormundschaftsdienste (heute Berufsbeistandschaften oder Sozialdienste) in der Anpassung an die neuen Anforderungen auf sich selbst gestellt.

SVBB-Umfrage 2016

De Markus Odermatt

KESB und BeiständInnen: unterwegs zur gelingenden Zusammenarbeit

De Rahel Lutz

Die Zusammenarbeit zwischen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) und Berufsbeistandschaften ist ein wichtiger Erfolgsfaktor im Kindes- und Erwachsenenschutz. Dieser Artikel beleuchtet Chancen und Herausforderungen dieser Zusammenarbeit am Beispiel der KESB Appenzell Ausserrhoden.

Belastungen erkennen, Überlastungen managen

De Christina Reusser und Timothy Huber

Der Leistungsanspruch an BerufsbeiständInnen ist hoch. Im Kindesschutz stehen für teils komplexe Fälle gerade mal 23 Stunden pro Jahr und Fall zur Verfügung. Anzeichen der Überlastung sind unter diesen Umständen nicht selten. Die Dienstabteilung «Kinder Jugend Familie» der Stadt Luzern hat eigens im Zuge dieser Thematik ein Projekt lanciert, das sich zum Ziel setzte, Überlastungen zu reduzieren.

Rechtsberatung fur SVBB-Mitglieder

De Markus Odermatt

Soziale Arbeit und Recht: Annäherung zweier Kulturen

De Astrid Estermann

Die Befragung von KESB-Mitgliedern aus der Sozialen Arbeit und dem Recht zeigt, dass in den letzten Jahren eine Entwicklung von der einseitigen Gewichtung des Rechts hin zu einer gleichwertigen Zusammenarbeit von Recht und Sozialer Arbeit stattfindet. Dabei kommt es vor allem auf die Offenheit und Kommunikationsfähigkeit der einzelnen Mitarbeitenden an.

Das lange Ringen um ein gutes Ende – eine Erfolgsgeschichte

De Claudia Redmann

Im Kindesschutz stehen das Wohl und die gesunde, altersgerechte Entwicklung eines Kindes im Vordergrund. Sind Eltern nicht in der Lage, diesen Schutz zu sichern, kann die Kindesund Erwachsenenschutzbehörde KESB dem Kind einen Beistand oder Vormund zur Seite stellen. Anhand eines Beispiels aus der Praxis zeigt der folgende Beitrag auf, wie intensiv und fordernd sich diese Aufgabe gestalten kann.

Plate-forme

Offenheit in der offenen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

De Dominic Zimmermann, Ulrike Hullemann, Bettina Bruschweiler und Christian Reutlinger

In der offenen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist Offenheit Grundprinzip und Herausforderung zugleich. Auf Konzeptebene der offenen Kinder- und Jugendarbeit besteht Konsens, was Offenheit bedeutet. Mit Blick auf die Handlungsebene zeigen sich jedoch unterschiedliche «Offenheiten» – die zudem mit Schliessungen einhergehen.

Neues aus dem Recht

De Ursula Christen und Stefanie Kurt

Scheiden sich Eltern mit minderjährigen Kindern, besteht ein hohes Armutsrisiko. In den meisten Fällen sind es die Mütter, die nach einer Scheidung die elterliche Obhut innehaben. Die Rechtsgrundlagen rund um Scheidungen haben sich in den letzten Jahren laufend verändert. Etliche dieser Änderungen gehen zulasten der Alleinerziehenden.

Novembre - Kinderrechte

SozialAktuell November:
Kinderrechte

2019 jährt sich das Bestehen der UN-Kinderrechtskonvention zum dreissigsten Mal. Und am 24. Februar 1997 unterzeichnete auch die Schweiz dieses internationale Übereinkommen über die Rechte des Kindes. Als Mitarbeiter einer NGO, welche die Kinderrechte als Grundlage ihrer Arbeit sieht, war es mir ein Anliegen, dieses anstehende Jubiläum zum Anlass zu nehmen, um in diesem Heft dem Stand der Umsetzung von Kinderrechten in der Schweiz nachzugehen. Wie steht es – über zwanzig Jahre nach der Unterzeichnung – um die Rechte der Kinder in der Schweiz? Dank der Konvention hat sich die Sicht auf die Kinder weltweit verändert. Kindheit wird als geschützter Lebensabschnitt definiert, und Kinder selbst werden seither als eigenständige Individuen anerkannt, die eine eigene Meinung haben und diese auch äussern dürfen. Und nicht nur das: Wenn es um Entscheidungen geht, welche die Zukunft der Kinder betreffen, haben diese ein ihrem Alter angemessenes Anhörungs- und Mitspracherecht. Die Kinderrechte tragen auch zur Orientierung der demokratischen Erziehung von Kindern und Jugendlichen bei und legen für diese ein Fundament. Die demokratische Bildung der Kinder und Jugendlichen kann gelingen, wenn sie junge Menschen anregt, sich mit ihren Rechten auseinanderzusetzen. Umgekehrt ist ohne diesen Bezug auf eigene Rechte die demokratische Bildung von Kindern und Jugendlichen kaum vorstellbar. Denn gerade anhand der UN-Kinderrechtskonvention können Kinder und Jugendliche lernen, sich für ihre eigenen Interessen stark zu machen. Letztlich ist demokratische Bildung aber nicht ein Privileg der jüngeren Generationen, sondern Voraussetzung für das Zusammenleben in einer offenen Gesellschaft und dadurch im Interesse aller, auch der Erwachsenen. Und das Wahren der Rechte der Kinder nimmt nicht zuletzt auch die Erwachsenen in die Verantwortung. So sind Kinderrechte Anlass und Grundlage, um Menschen aller Altersgruppen ihre komplexen Verantwortlichkeiten deutlich zu machen, die mit der Gewährleistung der Menschenrechte für Kinder verbunden sind.

Actuel

Mehr Soldaten durch weniger Zivildienst

De Roman Enzler

Der Zivildienst folgt dem gesetzlichen Auftrag, den sozialen Zusammenhalt der Schweiz zu stärken. Er tut dies vermehrt in Betagtenheimen und reagiert so auf die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft. Nun will ihm der Bundesrat auf Geheiss der Armee Personal entziehen.

Point fort

Kinderrechte in der Schweiz

De Rahel Wartenweiler

Mehr als zwanzig Jahre nach der Ratifikation der UN-Kinderrechtskonvention (UN-KRK) besteht in der Schweiz nach wie vor grosser Handlungsbedarf bei deren Umsetzung. Damit auch Kinder in schwierigen Lebenslagen ihre Rechte wahrnehmen können, muss die Schweiz an den Rahmenbedingungen arbeiten.

Selbstzufriedenheit ist fehl am Platz

De Philip D. Jaffé

2019 wird die UN-Kinderrechtskonvention 30 Jahre alt – eine gute Gelegenheit, die Förderung des Wohlbefindens aller in der Schweiz lebenden Kinder öffentlich zu postulieren. Speziell hingewiesen werden muss dabei auf das Prinzip des Vorrangs des Kindeswohls und das Recht des Kindes auf Beteiligung.

Entwicklungsförderung durch Partizipation

De Heidi Simoni und Sabine Brunner

Für die Partizipation junger Kinder gibt es kein Patentrezept, aber viele wichtige Erkenntnisse. Am Marie Meierhofer Institut für das Kind setzt man sich intensiv mit der Basis und den möglichen Formen des Einbezugs auseinander. Dabei zeigt sich, dass gerade auch aus psychologischer und pädagogischer Sicht viel dafür spricht, auch mit ganz jungen Kindern im Dialog zu stehen.

Kinderburo Basel: Jedes Kind hat Rechte

De Mirjam Rotzler

Worum es auch geht – im Kinderbüro Basel begegnet man sich auf Augenhöhe. Kinder werden ernst genommen, ihre Rechte gewahrt. Denn die Organisation hat es sich auf die Fahne geschrieben, Kinderrechte nachhaltig und alltagspraktisch umzusetzen. Damit dies klappt, sind von der Politik über die Verwaltung bis zu den Erziehungsberechtigten alle Akteure, die mit Kindern und ihren Belangen zu tun haben, gefordert.

Das Wohl der Pflege- und Adoptivkinder

De Nicolette Seiterle

Adoptivkinder und Pflegekinder wachsen nicht oder nur teilweise bei ihren leiblichen Eltern auf, weshalb Fragen nach Identität und Zugehörigkeit zentral sind. Fremdplatzierte Kinder und Jugendliche gehören zu einer besonders verletzlichen Gruppe Minderjähriger. Ihre Rechte müssen in der Schweiz gestärkt werden.

Zwischen Asyl- und Kinderrecht

De Georgiana Ursprung und Patricia Koch

Nach dem Anstieg der Anzahl unbegleiteter Minderjähriger in der Schweiz 2015 kam es zu ersten Schritten Richtung Professionalisierung und Harmonisierung ihrer Betreuung. Noch gibt es viel zu tun: Weiterhin werden sie primär als Asylsuchende und nicht als Kinder behandelt.

Menschenrechtsbildung fur Kinder

De Roger Häfeli, Anna-Carolina Alder und Thomas Kirchschläger

Nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch einfordern. Das gilt gleichermassen für Erwachsene wie auch für Kinder und Jugendliche. Doch wie kommen die Kinder zu ihren Rechten, wie können sie damit einen Bezug zu ihrer Lebenswelt herstellen und in ihrer eigenen Lebenswelt aktiv werden? Ein Angebot der Pädagogischen Hochschule Luzern und der Stadt Luzern setzt genau hier an.

Schutz der Rechte von Kindern in Tagesstrukturen

De Zeno Steuri und Petra Greykowski

Institutionalisierte Kinderbetreuung ermöglicht Erziehungsberechtigten, einer Erwerbsarbeit nachzugehen und ihre Kinder professionell betreuen zu lassen. Standen früher vor allem die Bedürfnisse berufstätiger Eltern im Vordergrund, wird heute vermehrt ein Augenmerk auf die Qualität der Betreuungsangebote gelegt. Dabei ist die UN-Kinderrechtskonvention eine wichtige Richtschnur.

Plate-forme

Gesuche an Geldgeber: die eigene Arbeit spurbar machen

De Robert Schmuki

Eine der Kernaufgaben jeder operativen Non-Profit-Organisation ist es, den Wert ihrer Arbeit für ihre Geldgeber zu übersetzen. Dazu gehören ein klares Arbeitsmodell, Zahlen – und Geschichten. Dieses dritte Element ist von zentraler Bedeutung, wird jedoch bei der Mittelsicherung oft sträflich vernachlässigt.

Zum Stand der ergänzenden Hilfen zur Erziehung

De Stefan Eberitzsch, Sabina Berger, Samuel Keller, Barbara Los, Jessica Wendland und Karin Werner

Seit einigen Jahren wird in der Schweiz zunehmend die Bezeichnung «Ergänzende Hilfen zur Erziehung» als Sammelbegriff für ambulante und (teil-)stationäre Leistungen für vulnerable Kinder, Jugendliche und deren Familien verwendet. Der Begriff erscheint auch in kantonalen Gesetzesinitiativen und Entwicklungsprojekten. Vor diesem Hintergrund wird hier den Fragen nachgegangen: Inwieweit und wie haben sich die ergänzenden Hilfen zur Erziehung mittlerweile etabliert? Tragen die kantonalen Initiativen und Entwicklungen dazu bei, Strukturprobleme der Kinder- und Jugendhilfe abzuschwächen?

Soziale Arbeit gegen das Überwachungsgesetz

De Sina Widmer, Thiemo Legatis und Tobias Studer

Am 25. November wird die Stimmbevölkerung der Schweiz darüber entscheiden, ob weite Teile der Gesellschaft von privaten Detektiven überwacht werden dürfen. Auf Verdacht hin und ohne richterlichen Beschluss. Die Gesetzesvorlage ist ein bewusster Schritt in die Richtung eines tendenziell autoritären Kontrollstaats, baut demokratische Mitbestimmung ab und hat damit weitreichende Konsequenzen für die Rahmenbedingungen Sozialer Arbeit.

Octobre - Soziale Arbeit studieren

SozialAktuell Oktober:
Soziale Arbeit studieren

Der gesellschaftliche Wandel sowie die rasanten Entwicklungen, die er mit sich bringt, betreffen auch und insbesondere die Soziale Arbeit. Dies wird nicht nur bei den sich verändernden Beziehungen zu den AdressatInnen deutlich, sondern auch in Praxis und Lehre. Die vorliegende Ausgabe von SozialAktuell legt den Fokus auf die Ausbildung. Welche Ausbildung möchten und können die Schulen den künftigen Fachkräften der Sozialen Arbeit bieten, damit diese den immer komplexer werdenden Herausforderungen gewachsen sind? Wie soll die Ausbildung in der Sozialen Arbeit ausgestaltet sein, damit die angehenden Fachkräfte der Sozialen Arbeit die dafür notwendigen Selbst- und Sozialkompetenzen wie auch Fach- und Methodenkompetenzen erwerben? Welcher Stellenwert kommt der Energie und der Passion bei der Bildung einer professionellen Identität zu? Und nicht zuletzt: Was können die AusbildnerInnen dazu beitragen, dass die Studierenden durch ihre eigene Kompetenzentwicklung Professionalität erlangen, ohne auf dem Weg dorthin das Gleichgewicht zu verlieren? Der Schlüssel zum Erfolg ist auch heute noch die Gleichzeitigkeit von fachlicher Fundierung und Anwendungsorientierung. Sabine Felder zeigt deshalb im einleitenden Überblicksartikel aktuelle Trends in der Fachhochschulausbildung auf. In ihren Beiträgen zur professionellen Identität berichten neben Manuela Käppeli Studierende von sechs verschiedenen Hochschulen von ihren Erfahrungen – sie schildern, auf welche Kompetenzen es dabei ankommt und wie diese erworben werden können. Véronique Eicher, Esther Forrer Kasteel und Jeannine Hess durchdringen die Ausbildung im Dialog und in der Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Praxis. Anna Maria Riedi und Michael Zwilling wiederum gehen in ihrem Artikel der Frage nach dem PhD in Sozialer Arbeit im Kontext der Schweiz nach. Und auch im letzten Beitrag ist noch nicht ausgelernt: Hier beleuchtet Martin Wild-Näf den Aus- und Weiterbildungsmarkt der Sozialen Arbeit in der Schweiz und dessen Potential für die professionelle Weiterentwicklung.

Actuel

Die Stellen in der Jugendarbeit

De Sarah Madörin, Jeremias Amstutz, Barbara Beringer und Peter Zängl

Bei der Jugendarbeit handelt es sich – gemessen an den ausgeschriebenen Stellen – um eines der grössten Arbeitsfelder im Sozialwesen der Schweiz. Von den 6083 Stellen, die im Jahr 2017 im Stellenmarkt von sozialinfo.ch ausgeschrieben wurden, betreffen 945 die Jugendarbeit. Dieser Anteil von 16 Prozent an allen Stelleninseraten entspricht demjenigen der Vorjahre: Seit 2011 bewegt er sich zwischen 15 und 17 Prozent. Lediglich in den Arbeitsfeldern Erziehung/Bildung (19 Prozent) und Behindertenarbeit (20 Prozent) wurden im Jahr 2017 mehr Stellen ausgeschrieben.

Point fort

Die Soziale Arbeit als Teil der Bildungslandschaft

De Sabine Felder

swissuniversities, die gemeinsame Rektorenkonferenz der Schweizer Hochschulen, bietet seit Anfang 2015 die Möglichkeit, Themen der Lehre und Ausbildung hochschultypen und fachübergreifend zu behandeln. Aspekte wie Innovation in der Lehre, Weiterbildung oder Flexibilisierung betreffen auch den Bereich Soziale Arbeit.

Professionelle Identität in der Sozialen Arbeit

De Manuela Käppeli

In der Professionsdebatte der Sozialen Arbeit wird auffallend oft eine fehlende professionelle Identität ihrer Fachpersonen thematisiert und kritisiert. Hierbei stellt sich die Frage, welchen Beitrag die Ausbildung zur Förderung einer professionellen Identität leisten kann. Der Artikel bietet einen kurzen Überblick über den aktuellen Diskurs.

Auf dem Weg zur «professionellen Identität»

De Sarah Vogt

Ein Erfahrungsbericht

Learning by Doing

De Alessandro Muller

Die professionelle Identität entfaltet sich in den Ausbildungspraktika

B & B – Bildung und Beruf sind (m)eins

De Melanie Fussen

Zweisprachig und berufsbegleitend studieren

Die Vorstellung von Profession

De Andreas Ost

Professionelle greifen in das Schauspiel ein

Auseinandersetzung und Prozess

De Saranda Salihaj und Anja von Flue

Die Entwicklung der Berufsidentität in Studium und Praxis

Perspektivenwechsel

De Muriel Graf

Das Ausbilden einer professionellen Identität auf einem vorgegebenen Weg

Den Doktor machen

De Michael Zwilling und Anna Maria Riedi

In der Schweiz bieten verschiedene (Fach-)Hochschulen ein Studium in Sozialer Arbeit auf Bachelor- und Masterstufe an. Was aber tun Absolventinnen und Absolventen, die ihr Studium mit einem Doktorat beenden möchten? Wie unterschiedlich die Wege, Motive und Angebote für interessierte Fachpersonen der Sozialen Arbeit sein können, zeigen fünf Porträts.

Curriculum-Entwicklung

De Véronique Eicher, Esther Forrer Kasteel und Jeannine Hess

Der konkrete Austausch und die Kooperation zwischen Berufspraxis und Hochschule werden seit jeher vielfältig gelebt und sind für eine handlungsorientierte und wissenschaftsbasierte Ausbildung in Sozialer Arbeit unabdingbar. Im folgenden Beitrag wird exemplarisch aufgezeigt, wie curriculare (Weiter-)Entwicklungen unter Einbezug der Berufspraxis dialogisch gestaltet werden können.

Topografie der Weiterbildung

De Martin Wild-Näf

Die Weiterbildungen an den Fachhochschulen für Soziale Arbeit in der Schweiz bieten den SozialarbeiterInnen vielfältige Möglichkeiten. Was sind die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede im Vergleich zu den berufsbefähigenden Ausbildungen in Sozialer Arbeit? Und vor welchen Herausforderungen steht die Weiterbildung?

Plate-forme

Sanktionen in der Sozialhilfe

De Fabienne Schöb und Laura Stierlin

Dass Sanktionen zum Repertoire sozialarbeiterischen Handelns gehören wird oft tabuisiert. Denn Sanktionen lassen sich professionstheoretisch nicht begründen. Vor dem Hintergrund des Aktivierungsparadigmas besteht gleichzeitig eine Zunahme der Sanktionierungspraxis in der Sozialhilfe. Nun liegen erste Erkenntnisse zur Handhabung vor.

Sozipowerment

De KRISO Bern

Entgegen dem zuweilen entstehenden Eindruck, dass Missstände nicht klar benennbar seien: Sozialabbau ist konkret und hat gravierende Folgen für die Betroffenen, wie auch für die gesamte Gesellschaft und ihren Zusammenhalt. Ebenso konkret sind aber auch die Vielzahl an Möglichkeiten, Widerstand zu leisten.

Septembre - Armut

SozialAktuell September:
Armut

Liebe Leserinnen und Leser, Was ist Armut? Warum entsteht sie? Wie wird sie verhindert und bekämpft? Das Nationale Programm zur Prävention und Bekämpfung von Armut (NAP) sollte hier Licht ins Dunkel bringen. Ein finanziell sehr gut ausgestattetes Programm, das dieses Jahr zu Ende geht. Es wurden zahlreiche Studien und Berichte erstellt und vernehmlasst, Projekte finanziert, Vernetzungsanlässe initiiert und kurz vor Ende vom Bundesrat entschieden, dass es zumindest in kleinerem Umfang nochmals fünf Jahre weitergehen soll. Tönt erfolgreich. Gründe genug, ein Themenheft von SozialAktuell diesem Programm zu widmen. Doch bei aller quantitativer Grösse des Programms war es auffallend schwer, Beiträge für dieses Heft zu finden. Vielfach erhielten wir keine Antwort, oder es wurden uns bereits in anderen Zeitschriften erschienene Artikel angeboten. «NAP was?» oder «Worum geht es da?», wurde häufig zurückgefragt. Vor allem, wenn wir Praxisinstitutionen anfragten, ob sie Folgerungen für ihre tägliche Arbeit in diesem Themenheft skizzieren könnten. Wie ist das zu erklären? Am Bezug des Themas Armut zur Sozialen Arbeit kann es nicht liegen. Armut ist sozusagen die Wiege der Sozialen Arbeit, die die Notwendigkeit unserer Profession zeigt und uns einen entsprechenden gesellschaftlichen Stellenwert verleiht. Wenn wir für uns beanspruchen, dass die Soziale Arbeit eine zentrale Akteurin in der Bekämpfung von Armut ist, so müssen wir uns aber auch damit auseinandersetzen, dass Armut vielfach mehr verwaltet als erfolgreich bekämpft wird. Das NAP, vom Bundesamt für Sozialversicherungen durchgeführt, bewegt sich weitgehend innerhalb der Ordnung von Föderalismus und öffentlicher Verwaltung und somit weit entfernt von Parteilichkeit und Gesellschaftskritik. Ein möglicher Grund, weshalb das NAP in der Praxis der Armutsbekämpfung durch die Soziale Arbeit in den letzten fünf Jahre nur bedingt angekommen ist. Doch: «Nach dem Programm ist vor dem Programm.» In diesem Sinne möchten wir Ihnen mit diesem Heft aufzeigen, worum es ging, exemplarisch einzelne Themenbereiche vorstellen und nicht zuletzt sozialpolitische Folgerungen diskutieren. Wir wünschen eine spannende und aufschlussreiche Lektüre.

Actuel

Die bespielbare Stadt als Möglichkeit und Ziel

De Charlotte Spindler

Spielräume in Zeiten der baulichen Verdichtung: Pro Juventute hat zum Weltspieltag 2018 diesen Sommer an einer länderübergreifenden Konferenz und einem Spielfestival für Kinder in der Stadt Biel die Diskussion um Spielmöglichkeiten im öffentlichen Raum und um Partizipation von Kindern und Jugendlichen bei Planung und Gestaltung von Erholungs-, Bewegungsund Begegnungsräumen neu lanciert.

Point fort

Das nationale Programm gegen Armut: Ideen, Visionen und Erwartungen

De Carlo Knöpfel

Wer nach den Ideen, Visionen und Erwartungen an das Nationale Programm zur Prävention und Bekämpfung von Armut (NAP) fragt, darf diese Initiative des Bundes nicht isoliert betrachten. Vielmehr hat das NAP eine lange Vorgeschichte und ist ein Element im Ringen um die Ausrichtung der Armutspolitik in der Schweiz.

Rück- und Ausblick aus Sicht des Bundesamts für Sozialversicherungen

De Thomas Vollmer und Gabriela Felder

Im Auftrag des Bundesrates und in enger Partnerschaft mit den betroffenen Bundesstellen, der Sozialdirektoren- und Erziehungsdirektorenkonferenz, dem Schweizer Städte- sowie Gemeindeverband sowie Caritas Schweiz setzte das Bundesamt für Sozialversicherungen BSV zwischen 2014 und 2018 das Nationale Programm zur Prävention und Bekämpfung von Armut (Nationales Programm gegen Armut) um.

Mit Freiwilligen Armut bekämpfen

De Corinne Sieber

Während eines halben Jahres oder länger begleiten Freiwillige im Kanton Baselland armutsgefährdete beziehungsweise armutsbetroffene Menschen. Ob bei Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen – die Freiwilligenarbeit hilft, alltägliche Probleme zu lösen. Und schafft dadurch Zuversicht.

Was Verschuldung mit Armut zu tun hat

De Christoph Mattes

Verschuldung und Armut – ein neues Thema in der Armutsbekämpfung? Im Nationalen Programm zur Prävention und Bekämpfung von Armut (NAP) stand es jedenfalls nicht von Anfang an auf der Agenda. Fest steht heute: Verschuldung darf im Hinblick auf Armutsbekämpfung nicht für sich alleine betrachtet werden. Vielmehr muss sie im Zusammenhang mit Armut und Sozialhilfebezug diskutiert werden. Das erfordert unter anderem ein Hinterfragen gängiger Vorstellungen von Schuldenberatung.

Sozialhilfe unter Druck

De Pierre Heusser

Für die 300 000 Menschen, die in der Schweiz Sozialhilfe beziehen, hat das von 2014 bis 2018 durchgeführte Nationale Programm zur Prävention und Bekämpfung von Armut (NAP) kaum Spuren hinterlassen. Im Gegenteil: Zahlreiche Kantone haben trotz der Erkenntnisse des NAP Bestrebungen gestartet, die Sozialhilfeleistungen zu reduzieren. Und dies teilweise massiv. Dabei wenden die Kantone immer mehr willkürliche und sachfremde Kriterien an, die als diskriminierend bezeichnet werden müssen.

Zwischen nationaler Strategie und kommunaler Wirklichkeit

De Andreas Wyss

Nicht selten hören wir den Ruf, dass die Politik doch «mal etwas» machen soll. Sie soll die Probleme lösen und die Herausforderungen bewältigen. Nicht selten baut diese Erwartung auf den Versprechen, Ankündigungen und Prophezeiungen von Politikerinnen und Politikern auf. Dabei geht allzu oft vergessen, dass es «die» Politik nicht gibt. Die Schweiz besteht aus 26 Kantonen und über 2000 Gemeinden – mit ihrer je «eigenen Politik».

Die Evaluation: Hoher Grad an Zufriedenheit

De Michael Marti

Die vom Beratungs- und Forschungsbuüo Ecoplan durchgeführte Evaluation des noch bis Ende 2018 laufenden Programms zeigt überwiegend positive Rückmeldungen. Die meisten der interviewten Personen befürworten weiterführende Tätigkeiten des Bundes in der Armutsprävention, wobei hinsichtlich Form und Inhalt Uneinigkeit besteht.

Armutsbekämpfung aus Sicht von AvenirSocial

De Stéphane Beuchat

AvenirSocial setzt sich für soziale Gerechtigkeit und für eine Armutsbekämpfung ein, die sich an den in Armut lebenden Menschen orientiert. Das Engagement des Verbandes zur Überwindung der Armut ist mannigfaltig. Der folgende Beitrag thematisiert die aktive Beteiligung von AvenirSocial im Rahmen des Nationalen Programms zur Prävention und Bekämpfung von Armut (NAP) und zieht nach über fünf Jahren Bilanz.

Plate-forme

In der Erwachsenenbildung fehlt eine inklusive Haltung

De Jeannette Dietziker und Bettina Ledergerber

Menschen mit kognitiver Behinderung wollen sich weiterbilden und an der öffentlichen Erwachsenenbildung teilnehmen. In der Realität wird Erwachsenenbildung für Menschen mit einer Beeinträchtigung jedoch ausschliesslich von Behindertenorganisationen angeboten, gelegentlich in Kooperation mit einem regulären Anbieter. Um dem Inklusionsgedanken gerecht zu werden, wäre ein Systemwechsel nötig.

Zwischen marktgetriebener und sozialer Wohnpolitik

De Esteban Piñeiro, Riccardo Pardini und Yann Bochsler

Wohnen ist ein wesentlicher Bestandteil des Grundrechts auf Existenzsicherung. Bei der Bekämpfung von Wohnungsnot ist die Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession besonders gefragt. Dabei werden ihre Möglichkeiten von privatwirtschaftlichen und sozialpolitischen Rahmenbedingungen stark mitbestimmt. Welche Strategien bieten sich an?

Juillet - KlientInnenperspektive

SozialAktuell Juli:
KlientInnenperspektive

Immer mal wieder gab es sozial Tätige mit der Überzeugung, dass nur eine gute Fachperson werden kann, wer in seinem Lebenslauf mit einer ähnlich gelagerten Problematik konfrontiert war wie seine spätere Klientel. Dieser Vorstellung entsprechend sollte je­mand, der in der Suchtberatung arbeitet, mindestens eine Entzie­hungskur am eigenen Leibe erfahren haben. Nur so könne die Kli­entin oder der Klient richtig verstanden werden. Diese Haltung ist heute nicht mehr weit verbreitet. In der Ausbildung lernen wir uns und unser Umfeld in der Interaktion zu re­flektieren. Den meisten ist klar, dass wir die Perspektive der an­deren Seite nicht kennen, auch wenn wir oft und über lange Zeit mit unseren KlientInnen zusammen sind. Wollen wir belastbare Erkenntnisse über die Perspektiven der KlientInnen gewinnen, müssen wir sie erforschen und uns auf die Reflexionen der Kli­entInnen einlassen. Die Hochschulen haben das Thema des Ein­bezugs der Sichtweise von KlientInnen auf vielfältige Weise auf­ genommen. Differenziert ausgearbeitet wurde der Ansatz des User Involvement in der vorliegenden Heftausgabe durch Kons­tantin Kehl und Olivia Rauscher. In den vergangenen Jahren sind mehrere Projekte zum Thema er­arbeitet worden mit dem Ziel, die KlientInnenperspektive reprä­sentativ und über die gesamte Zeitspanne der Betreuung/Bera­tung von den Betroffenen selber zu erfahren und entsprechende Instrumente für eine Optimierung der Sozialen Arbeit zu schaffen. Für eine Soziale Arbeit, die auf den Ansatz der Lebensweltorien­tierung abstützt, ist der Einbezug der Perspektive der AdressatIn­nen zentral. Dies wird in den Beiträgen von Claudia Daigler, Cla­rissa Schär sowie im Artikel von Karin Werner, Renate Stohler und Jessica Wendland deutlich. Aurelia Spring zeigt uns auf, wie wir Einblick in die Perspektive von Menschen gewinnen können, die «hard to reach», also nicht leicht zu erreichen sind. Ronald Lutz geht unter anderem der Frage nach, wie die Sichtweise von Kli­entInnen durch die Definitionsmacht von Professionellen beein­flusst wird und wie wir diesem Prozess in einer dialogischen Pra­xis entgegentreten können. In unserem Schwerpunkt dürfen Stimmen von KlientInnen nicht fehlen. In zwei Interviews berichten Betroffene eindrücklich, wie sie die Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der Sozialen Arbeit erleben. Wir wünschen Ihnen eine angeregte Lektüre und hoffen, dass wir alle weiterhin – ganz im Sinne der Professionalität – im­mer mal wieder die Brille unseres Gegenübers aufsetzen können.

Actuel

In der Badi verschwimmen soziale Grenzen

De Roman Enzler

Unter Fachleuten ist der Nutzen von Schwimmkursen für Asylsuchende kaum umstritten. Die Kapazität von freiwilligen SchwimmlehrerInnen ist aber begrenzt, und die meisten Kantone ducken sich weg. Nicht so Solothurn: Der Kanton öffnet seinen 2017 für unbegleitete minderjährige Asyl­suchende (UMA) lancierten Schwimmkurs heuer allen Asylsuchenden.

Point fort

Die Perspektive der Klientel

De Aurelia Spring

KlientInnenperspektiven auf die Profession und die Professionellen der Sozialen Arbeit sind wichtig, da berufliche Selbstverständnisse auch vor dem Hintergrund dieser Sichtweisen reflektiert und weiterentwickelt werden sollten. Wie werden diese Perspektiven in der Forschung erhoben? Und wie können sie in der Praxis nutzbar gemacht werden?

AdressatInnenorientierung

De Claudia Daigler

Der Beitrag führt in das Konzept «AdressatInnenorientierung» ein, klärt Begriff und Ziele und konkretisiert mit Beispielen aus der AdressatInnenforschung, was mit dieser Perspektive neu in den Blick kommen kann beziehungsweise in welcher Weise sich andere, ergänzende Hinweise und Relevanzen ergeben (können).

Care Leaver im Übergang in die Selbständigkeit

De Karin Werner, Renate Stohler, Jessica Wendland

Die vermehrte Berücksichtigung der Perspektive von Klientinnen und Klienten der Sozialen Arbeit ist ein aktuelles Thema. In den Fachdiskursen der Sozialen Arbeit in Europa hat der «User Involvement»-Ansatz in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung und Popularität gewonnen. Dieser Ansatz basiert auf dem Grundgedanken, dass die Perspektive der Klientinnen und Klienten in die Praxis, Lehre und Forschung der Sozialen Arbeit miteinzubeziehen ist.

Wie Familien Kindeswohlabklärungen erleben

De Clarissa Schär

Der Artikel präsentiert Befunde zum Erleben von Kindeswohlabklärungen durch Betroffene. Er zeichnet Unsicherheiten und Ungewissheiten im Abklärungsverfahren nach und stellt professionelles Reflexionswissen zur Verfügung, wie behördlich angeordnete Kindesschutzverfahren gestaltet werden sollten.

«Eine Bewilligung zum Leben, ist das normal?»

De Interview mit Dorinha Melo

Wir sind zusammen eine einzige Menschheit, und die Schweiz ist ein Einwanderungsland. Diese zwei Selbstverständlich­keiten laut auszusprechen, ist dringend geboten. Die Sozio­login und Psychologin Dorinha Melo ist durch ihr Wissen und durch ihre persönliche Erfahrung eine ausgewiesene Expertin in diesen Fragen. Im Gespräch mit SozialAktuell nimmt sie Stellung zu Fragen des Zusammenlebens und macht das auch anhand ihrer eigenen Lebensgeschichte deutlich.

«Zur Ruhe gekommen bin ich nie»

De Interview mit Bernd Reutegger

Die eigene Situation zu reflektieren, ist immer mit Arbeit verbunden. Das gilt besonders für Menschen, die aufgrund von persönlichen Belastungen in die Abhängigkeit von sozialen Institutionen geraten sind. Bernd Reutegger kennt als langjähriger Mitarbeiter auf Akutstationen die Welt der Institutionen von beiden Seiten. Er hat sich bereit erklärt, Einblick in sein Erleben und seine Sicht auf unser Dasein und auf Institutionen zu geben.

Beschädigte Blicke?

De Ronald Lutz, Alexander Stauss

Wie klar beschreiben Erzählungen von KlientInnen deren Lebenssituationen, wie realistisch sind ihre Weltsichten? Gibt es gar «Beschädigungen» oder Verzerrungen der Blicke, die sie auf ihre Welt werfen? Verzerrungen auch in Bezug auf Macht- und Kontrolleinwirkungen, denen sie unterworfen sind? Wie sollte Soziale Arbeit damit umgehen?

Mittendrin statt nur dabei

De Konstantin Kehl, Olivia Rauscher

Alle Beteiligten im Sozialbereich möchten mit ihrem Handeln grösstmögliche Wirkung erzielen. Doch wer entscheidet, was unter den Wirkungen einer Organisation zu verstehen ist? Bislang oft nur die Mitarbeitenden der Organisation selbst, aber nicht ihre KlientInnen.

Plate-forme

Empfehlungen für die Gemeinwesenentwicklung

De Monika Cajas, Sabine Schenk

Zahlreiche Gemeinden stehen heute aufgrund demografischer und wirtschaftlicher Wandlungsprozesse vor neuen Herausforderungen: Bevölkerungswachstum, wachsende Mobilität der Bevölkerung, Migration, Veränderungen des ehrenamtlichen Engagements und des Freizeitverhaltens sind einige davon. Die Verantwortlichen in den Gemeinden und Verwaltungen sind gefordert, die Quartier-, Freizeit- und Jugendarbeit auf die gegenwärtigen Entwicklungen abzustimmen. Wie dies in den Gemeinden heute gemacht wird und wie der Prozess verbessert und unterstützt werden kann, war Gegenstand eines Forschungsprojektes unter der Leitung der ZHAW Soziale Arbeit. Ein Bericht aus Sicht der Praxispartnerin – der Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren.

Wirkungen von Integrationsprogrammen in der Sozialhilfe

De Peter Neuenschwander

Die Berner Fachhochschule hat in einer Studie die erwünschten und unerwünschten Wirkungen von Integrationsprogrammen in der Sozialhilfe untersucht. Die Studie wurde von Innosuisse unterstützt, der im Auftrag des Bundes tätigen Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung.

Behindertenhilfe: Über den Sinn und Unsinn von Intensivbetreuungen

De Daniel Kasper, Stefania Calabrese

In Institutionen des Behindertenbereichs ist ein Trend in Richtung Intensivbetreuung beobachtbar. Aus sozial- und sonderpädagogischer Perspektive ist dies vor allem für die Entwicklungs- und Zukunftsperspektiven der betroffenen Klientinnen und Klienten äusserst kritisch.

Juin - Kinder in familiären Krisen

SozialAktuell Juni:
Kinder in familiären Krisen

Was auch immer Erwachsene entscheiden, tun oder unterlassen: Kinder sind mitbetroffen. Ihr Leben beginnt mit dem Entscheid Erwachsener zu einem Kind; Väter und Mütter bestimmen, wie gross die Familie wird und mit wie vielen Geschwistern ein Kind aufwächst. Indirekt bestimmen Eltern also auch, wie viele Cousins, Tanten und Onkel andere Kinder später haben werden. Die berufliche Tätigkeit von Mutter und Vater prägt den familiären Alltag. Die religiöse und politische Einstellung der Bezugspersonen, ihre Hobbys, ihr Umgang mit anderen Menschen und ihre Geschlechterbilder stellen für die Aufwachsenden wichtige Orientierungspunkte dar. Der Lebensweg der Eltern wird zum Schicksal ihrer Kinder und ist im besseren Fall bereichernd, im schlechteren Fall schädlich für deren Entwicklung. Mit zunehmender Urteilsfähigkeit haben Kinder Mitspracherechte. Und der Schweizer Staat gibt sich einerseits die Pflicht, über das Kindeswohl zu wachen sowie andererseits das Recht, bei Verletzung desselben einzuschreiten. Dieses Heft thematisiert die Mitbetroffenheit von Kindern bei familiären Belastungen anhand einiger ausgewählter Beispiele. Wie erleben Kinder die Suchterkrankung eines Elternteils, wie die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen ihren Eltern? Wie ist es, den Vater im Gefängnis zu besuchen? Welchen Belastungen sind Kinder ausgesetzt, wenn sie mit ihren Eltern in die Schweiz geflüchtet sind oder wenn ihre Familie einer streng religiösen Gemeinschaft angehört? Welche Rolle spielen Kinder, wenn sie beim Sozialdienst für ihre Eltern übersetzen? Und welche Rolle spielt dies für sie? Was macht Kinder stark und resilient? Und woran drohen sie zu zerbrechen? Wie können Kinder optimal in Abklärungsverfahren einbezogen werden, sodass ihre Anhörung Selbstwirksamkeit erzeugt? Wie können Aussenstehende begleiten und beschützen, ohne bereits belastete Familiensysteme noch weiter zu destabilisieren? Anders gefragt: Was brauchen Kinder in Notsituationen, und von wem bekommen sie es (nicht)? Tun wir genug, tun wir das Richtige und tun wir es richtig, um Kindern in Schwierigkeiten zu helfen? Der thematische Schwerpunkt dieses Heftes liefert Grundlagen und Denkanstösse, wie der Mitbetroffenheit von Kindern in problembelasteten Familien begegnet werden kann.

Actuel

«Case Management ist eine Methode und kein Sparprogramm»

De Stefan Muller

Die Spitalsozialarbeit steht zunehmend im Gegenwind: Sie muss nicht nur rentieren, sondern sich auch gegenüber anderen Berufsgruppen behaupten. Dass es so nicht sein muss, erklärt Sonja Hug, die an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Klinische Sozialarbeit lehrt.

Point fort

Stärkung der Stärken

De Romaine Schnyder und Therese Zenhäusern

Das Zentrum für Entwicklung und Therapie des Kindes und Jugendlichen (ZET) des Kanton Wallis begleitet Kinder und Jugendliche sowie Familien, die mit vielfältigen Herausforderungen, sogenannten Risikofaktoren, konfrontiert sind. Oft gehen derartige Erfahrungen nicht spurlos an den Kindern und Familien vorbei, sondern belasten sie sehr. Eine der zentralen Aufgaben ist es, diese negative Spirale zu stoppen. Ein Weg dazu ist das Aufbauen von Widerstandskraft, der sogenannten Resilienz, beim Kind und bei seiner Familie.

Kinder als Dolmetschende

De Katrin Schiess-Scheurer

Kinder, die als ÜbersetzerInnen für staatliche Institutionen zu ihren Eltern sprechen, geraten in einen Rollenkonflikt. Als Mitbetroffene der familiären Notsituation sind sie für diese Aufgabe nicht geeignet.

«Da sind wir zur Grossmutter gegangen»

De Barbara Gysel

Morddrohungen, Schläge, Demutigungen: Zwischen 10 und 30 Prozent aller Kinder erleben im Verlauf ihrer Kindheit Partnerschaftsgewalt bei ihren Eltern. Dies kann für die betroffenen Kinder gravierende Folgen haben. Kinderschutz Schweiz will Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen, die direkt oder indirekt mit Kindern arbeiten, darauf aufmerksam machen.

Ein erster, unfreiwilliger Schritt

De Kerstin Riedl

Konflikte zwischen Eltern können lange andauern. Auch nach einer Trennung oder Scheidung. Kinder sind hiervon mitbetroffen und verdienen Schutz. Eine angeordnete Mediation ist bei solchen anhaltenden Konflikten zwischen Eltern manchmal ein erster Schritt in die richtige Richtung.

DiskuTafel: diskutieren und tafeln

De Iwan Reinhard

Als Kind in der Schweiz aufwachsen zu dürfen, wird im Allgemeinen als Glücksfall betrachtet. Sei dies im Hinblick auf Wohlstand, Bildung, Sicherheit, Umwelt und viele weitere Faktoren. Etwas weniger Glück haben Kinder, welche bei Eltern mit einer Suchterkrankung aufwachsen. Ihnen fehlen meist die für eine gesunde Entwicklung notwendige Geborgenheit sowie stabile Beziehungen. Die Stiftung aebi-hus verbessert durch regionale Vernetzungsplattformen die Startbedingungen dieser Kinder.

«Das Vorgehen der Behörden empfand ich als chaotisch»

De Interview: Elisa Mombelli

Ein heute 29-jähriger Mann blickt zurück auf seine Kindheit. Er wuchs mit der zwei Jahre jüngeren Schwester beim Vater und der alkoholsüchtigen Mutter im Kanton Bern auf. Als er neun Jahre alt war, trennten sich die Eltern, daraufhin lebten die Kinder ein Jahr alleine mit der Mutter. Dann wurden die Geschwister in eine Pflegefamilie platziert.

Plötzlich fehlt Papa

De Renate Grossenbacher

Stellen Sie sich vor: Ihr Partner ist von der Polizei abgeholt worden. Sie haben keine Ahnung, was vorgefallen ist, was für ein Delikt ihm vorgeworfen wird. Es besteht keine Chance, etwas darüber herauszufinden. Ein Besuch wird Ihnen wegen Verdunklungsgefahr verwehrt, und es ist völlig unklar, wie lange dies so bleiben wird. Sie haben keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Wie reagieren Sie? Was sagen Sie Ihrem Kind?

Ein Steinchen im Mosaik

De Franziska Voegeli

Kinder sollen in Verfahren der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde angehört werden, so will es das Gesetz. Doch was heisst das für die tägliche Arbeit der KESB? Und wird die Kindesanhörung durch die KESB im momentanen Diskurs nicht überschätzt?

Eine eigene Welt

De Susanne Schaaf

Die Arbeit mit Familien in sektenhaften Gemeinschaften stellt die Sozialarbeit vor besondere Herausforderungen. Neben der allgemeinen Dynamik von Familiensystemen tragen der weltanschauliche Hintergrund und sein Regelwerk massgeblich zur Problematik bei.

«An der Hand der Mutter»

De Christiane Lubos

Vor vier Jahren kamen Sara und Achmed mit ihren Familien in die Schweiz. In ihrem jungen Leben mussten sie Krieg und Flucht erdulden. Durch die Unterstützung ihrer Familien und ihres Umfelds wird es möglich, in einem neuen Zuhause «anzukommen».

Plate-forme

Arbeitsvermittlung für Flüchtlinge

De Lisa Schädel und Raphael Strauss

Über 80 Prozent der Flüchtlinge in der Schweiz sind nicht erwerbstätig. Die Gründe dafür sind vielfältig. Jobs4refugees.ch setzt bei den Arbeitgebenden an und übernimmt eine Scharnierfunktion in der Vermittlung von Arbeitnehmenden mit Fluchthintergrund. Kein einfaches Unterfangen.

Ein Umdenken ist gefordert

De Stefanie Kurt und Anita Heinzmann

Im Mai 2017 entschied das Bundesgericht, dass kein verfassungsmässiger Anspruch auf den Besuch einer Regelschule für ein Kind mit Behinderung besteht. Dem Entscheid liegt das Kriterium des Kindswohls zu Grunde. Im Umkehrschluss heisst dieser Urteilsspruch, dass mit der Begründung des Wohls von Kindern mit Behinderung bestehende Strukturen begünstigt und die Umsetzung von inklusiven Schulen gehemmt wird. Ein Umdenken bei der institutionellen schulischen Segregation scheint dringend gefordert.

Individuell und selbstbestimmt

De Astrid Wuthrich

Für erwachsene Menschen mit Behinderung schlägt der Kanton Bern neue Wege ein. Im Rahmen des kantonalen Behindertenkonzepts sollen Menschen mit Behinderung über die Einführung eines neuen Finanzierungsmodells mehr Selbstbestimmung, mehr Eigenverantwortung sowie mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erhalten. Das neue System richtet sich am individuellen Bedarf der betroffenen Personen aus. Dadurch wird diesen die freie Wahl der Lebensform ermöglicht. Gleichzeitig fördert die neue Finanzierungsform die unternehmerische Freiheit der Institutionen.

Mai - Sitzungen

SozialAktuell Mai:
Sitzungen

Letzten Sommer hatte ich die Idee, ein Heft über Sitzungen zu machen. Sofort empfand ich einen Nervenkitzel und ein leichtes Erschrecken. Als ob ein Schwerpunkt zum Thema Sitzungen ein Narrenstück oder ein Sakrileg wäre. Als ich kurz darauf meinen Plan an der Sitzung der Redaktionsgruppe vorstellte, stand dieses Gefühl ebenfalls im Raum. Warum dies? Gibt es etwas Geheiligtes in Sitzungen, das mit einem Tabu geschützt wird? Während der Vorbereitung dieses Schwerpunkts kamen neue Fragen dazu: Wieso gibt es so wenig empirisch gesichertes Wissen über Sitzungen in der Sozialen Arbeit? Warum gab es noch nie einen Schwerpunkt zum Thema Sitzungen in unserer Zeitschrift? Vielleicht finden Sie auf den folgenden Seiten Antworten. Den hier versammelten Texten ist gemeinsam, dass sie Möglichkeiten anbieten, die harte Sitzungs-Nuss zu knacken. Es werden unterschiedliche Settings aufgegriffen, nämlich das Hilfeplangespräch durch Heinz Messmer und die interdisziplinären Sitzungen durch Nina Wyssen-Kaufmann. Sarah Henn und Gerrit Kaschuba bearbeiten die für unsere Profession zentralen Themen der Qualität und der geschlechtlichen Diskriminierung. Sibylla Amstutz von der HSLU beleuchtet den scheinbar nebensächlichen Aspekt des Sitzungsraums, und Caroline Theiss Wolfsberger beschäftigt sich mit unserem Körper, der in der Sozialen Arbeit ein Mauerblümchendasein fristet. Ich freue mich, dass sich auch drei ExpertInnen bereit erklärt haben, etwas zu diesem Schwerpunkt beizutragen, die in der Rolle von KlientInnen an zahlreichen Standortgesprächen teilgenommen haben. Sie erzählen uns von ihrer Sicht auf Sitzungen. Mein Einführungstext zu Beginn ist als Startrampe für die Lektüre des Schwerpunkts gedacht. Gewiss werden Sie Ihren Nussknacker finden. Ich wünsche Ihnen ein ergiebiges Knacken und Knabbern.

Actuel

Dieses diffuse Unbehagen

De Thiemo Legatis

Neoliberale Ideologie durchdringt die Gesellschaft, verfestigt sich in Institutionen und prägt damit den Handlungsspielraum Sozialer Arbeit. Zunehmende Repression, Sozialabbau und die Individualisierung von Problemlagen sind typischer Ausdruck dieser Ideologie und lösen bei vielen Professionellen wie Betroffenen ein Unbehagen aus.

Point fort

Es kann jederzeit alles mitspielen

De Robert Löpfe

Sitzungen sind eine derart alltägliche und allgegenwärtige Realität in der Sozialen Arbeit, dass ein Blick von aussen darauf sehr schwierig ist. Es gibt zwar Sitzungs- und Moderationsratgeber in grosser Zahl, diese gehen aber nicht in ausreichender Tiefe und Breite auf das Sitzungsgeschehen ein. Die Beschreibung von Sitzungen in der Sozialen Arbeit bedarf eines theoretischen Rahmens, der viele Erklärungsebenen anbietet.

Mehr streiten und diskutieren in Teamsitzungen!

De Sarah Henn

Professionelle Fallbearbeitung bedarf der fachlichen Beratung im Team. Dass Teamsitzungen nicht zur Selbstdarstellung, sondern zum Ausdiskutieren strittiger Fragen genutzt werden, ist deshalb von besonderer Bedeutung.

Anmerkungen aus gesprächsanalytischer Sicht

De Heinz Messmer

Dieser Beitrag reflektiert «Sitzungen» aus einer primär gesprächsanalytischen Forschungsperspektive. Und macht darauf aufmerksam, dass für den Sitzungsverlauf massgebliche Weichen oft auf der «Hinterbühne» gestellt werden.

Abschied vom Sitzungszimmer

De Sibylla Amstutz

Bessere Sitzungszimmer ergeben bessere Sitzungsresultate. Diese Wahrnehmung äusserten die Befragten in einem For- schungsprojekt der Hochschule Luzern – Technik & Architektur. Das bedeutet, dass es für Unternehmen auch wirtschaftlich sinnvoll ist, sich Gedanken über die Gestaltung der Räume zu machen, in denen Mitarbeitende gemeinsam an Projekten arbeiten.

Körperliche Wechselwirkungen in Sitzungen

De Caroline Theiss Wolfsberger

In Sitzungen werden Überlegungen angestellt, und es wird um Lösungen gerungen. Gewiss können wir in Sitzungen keine Ringkämpfe austragen; trotzdem ist es hilfreich, ein Meeting auch als körperliches Geschehen zu begreifen.

Round Table: «Und dann schauen alle auf mich»

De Gruppe Mitsprache Zürich

Wie fühlt sich das an, wenn man an einer Standortsitzung im Wohn- und im Arbeitsbereich die Person ist, um die sich alles dreht? Auf die sich alle Blicke richten? Wobei man selber nie so recht weiss, was die anderen – von der Bezugsperson über den Beistand bis zur Gruppenleiterin – vorgängig schon miteinander besprochen haben?

Tausendfach durchgeführt - kaum einmal erforscht

De Nina Wyssen-Kaufmann

Was passiert in Sitzungen, wenn Fachpersonen Sozialer Arbeit unter sich oder mit anderen Berufsgruppen diskutieren? Diese Frage wurde bislang kaum erforscht. Einzelfallstudien könnten dazu beitragen, Sitzungsphänomene besser zu verstehen und deren gelingende Anteile für den Praxisalltag zu definieren.

Tabuthema Geschlecht

De Gerrit Kaschuba

Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, insbesondere als Benachteiligung von Frauen, gilt heute als ein überholtes Thema. Sexuelle Übergriffe können derzeit in gewissen Kontexten thematisiert werden. Aber der alltägliche «moderne» Sexismus ist meist subtil: Dazu gehört auch das Leugnen und Nichtthematisieren bestehender Übergangenheit aufgrund des Geschlechts,beispielsweise in Sitzungen.

Plate-forme

Resultate aus Befragungen von neun Schulsozialarbeitsstellen

De Stefanie Disler, René Rüegg, Roger Pfiffner

Die Berner Fachhochschule hat untersucht, wie Lehrpersonen die Einführung der Schul­sozialarbeit in den ersten zwei Jahren ihrer Tätigkeit einschätzen und beurteilen. Ziel war es, mehr über die besonders kritischen Punkte der Einführung zu erfahren. Es wurde angestrebt, die Sicht der Lehrpersonen und deren Ängste, Wahrnehmungen und mögliche Kooperationshemmnisse besser kennenzulernen, daraus mögliche Fallstricke interdisziplinären Arbeitens herauszuarbei­ten und Schlüsse für eine verbesserte Koo­peration zu ziehen.

Zum Verhältnis von Theorie und Praxis in der Ausbildung

De Zuzanna Kita

Studierende beginnen das Studium in Sozia­ler Arbeit meistens mit starker Motivation. Sie setzen sich vorher auch mit dem Berufs­feld auseinander. Studienergebnisse zeigen, dass die Spannungsverhältnisse zwischen Theorie und Praxis dennoch zu den wich­tigsten Risikofaktoren für einen Studien­abbruch gehören.

Avril - Klischees in der Sozialen Arbeit

SozialAktuell April:
Klischees in der Sozialen Arbeit

Hilf dir selbst, sonst hilft dir ein Sozialarbeiter! Zugegeben, dieser Spruch zaubert uns Sozialarbeitenden nicht mehr als ein müdes Lächeln ins Gesicht. Da stehen wir darüber, denn wir kennen unsere Profession und wissen um die damit verbundenen Klischees. Und doch spüren wir den leisen Drang, uns zu erklären: Wir sind nicht so, wie ihr denkt! Die Idee, ein Heft zu diesem Thema zu machen, hat uns von Beginn weg begeistert. Der Literaturwissenschaftler Gero von Wilpert umschrieb den Begriff wie folgt: «[Klischees sind] vorgeprägte Wendungen, abgegriffene und durch allzu häufigen Gebrauch verschlissene Bilder, Ausdrucksweisen, Rede- und Denkschemata, die ohne individuelle Überzeugung einfach unbedacht übernommen werden.» (Sachwörterbuch der Literatur, Stuttgart 1970). Und doch sind Klischees tief in uns drin verankert, und es kann ihnen auf unterschiedliche Weise begegnet werden. Im vorliegenden Heft haben wir das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln auszuleuchten versucht – mal politisch, mal wissenschaftlich, mal feuilletonistisch und nicht zuletzt immer wieder mit einem Augenzwinkern. Darf eine sozial arbeitende Person aktiv im rechten Flügel der Parteienlandschaft politisieren? Dieser Frage sind wir im Interview mit dem SVP-Politiker und Sozialarbeiter Michael Kreuzer nachgegangen. Den Bogen vom Klischee zur Reflexion zeigt Heiko Kleve im Einleitungsartikel schön auf. Fragen wie «Weshalb braucht ein Sozi denn eine Matura?» thematisieren wir in einem Interview mit Dozentin Ruth Ebinger, und ihre Luzerner Kollegin Simone Gretler hat zusammen mit Studierenden über Fremd- und Eigenbilder innerhalb der Sozialen Arbeit nachgedacht. Für SP-Nationalrätin Barbara Gysi ist das Klischee «links und nett» Anlass, das Verhältnis der Sozialen Arbeit zur Politik zu betrachten. Eva Wiesendanger wiederum führt aus, wie es um die viel gerühmte Vorurteilsfreiheit in der Sozialen Arbeit steht. Und was sagt der Psychotherapeut Olaf Knellessen zur Bedeutung von Klischees für die Soziale Arbeit? Und was hält die Stilikone Bettina Weber vom Dresscode der Berufsgruppe? Sie erfahren es in diesem Heft. Wir wünschen Ihnen allen eine angeregte Lektüre und hoffen, dass der eine oder andere Artikel Sie zum Schmunzeln verführt – auch weil Sie sich beim Lesen da und dort vielleicht selber erkennen. Und sollte uns wieder mal jemand mit einem verschlissenen Klischee über unsere Arbeit konfrontieren, so drücken wir der Person ganz lässig und ganz ohne Worte diese Ausgabe von SozialAktuell in die Hand.

Actuel

Projektbesuche in Afghanistan

De Marlene Eggenberger

Im Sommer 2017 flogen vier VertreterInnen der Afghanistanhilfe, eines kleinen schweizerischen Hilfswerks, nach Zentralafghanistan, um vor Ort die Qualität der laufenden Projekte in Augenschein zu nehmen. Marlene Eggenberger war eine von ihnen.

Point fort

Hilfe, da kommen die schwatzenden Kreativen!

De Heiko Kleve

Kritik schmerzt immer. Doch von Hohn und Spott einmal abgesehen, zielen Witze und Sprüche über Soziale Arbeit oft auch auf ihr tatsächlich zugrunde liegende Probleme und Spannungen. Dadurch sind sie ein guter Anlass für ent­spanntes, aber auch triftiges Nachdenken über Aufgaben und Rollen der Sozialarbeitenden in der Gesellschaft.

Vom Schüler zur Studentin

De Interview mit Ruth Ebinger

Klischees sind überzeichnete Zuschreibungen. Dadurch zementieren sie Vorstellungen und verstellen den Blick auf stattfindende Veränderungen. Gerade für die in den letzten Jahrzehnten einem starken Wandel unterworfenen Berufsfelder und Ausbildungsgänge der Sozialen Arbeit entstehen dadurch nicht nur überzeichnete, sondern auch veraltete und unzutreffende Vorstellungen.

Von Selbst- und Eigenbildern

De Simone Gretler Heusser

Was denkt der Animator von der Sozialarbeiterin und diese wiederum vom Sozialpädagogen? Ernsthaft, aber mit einem Augenzwinkern haben Studierende der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit spontan notiert, welche Eigenschaften sie der eigenen und den anderen Studienrichtungen zuschreiben. Eine Dozentin berichtet.

Die Sozialarbeitenden, stilistisch betrachtet

De Bettina Weber

Was kommt der Journalistin in den Sinn, wenn sie ans Outfit von Sozialarbeitenden denkt? Zum Beispiel freche Brillen. Und Hennafarben. Und Manchester. Und Finken! Insbesondere Letztere findet sie sehr beunruhigend.

«Nichts Menschliches ist mir fremd»

De Eva Wiesendanger

Ist doch klar: Kriminalkommissare sind verknorzt, Psychologinnen lesen Gedanken, Juristen sind emotionslos, und Sozialarbeitende könnens mit allen. Diese plumpen Bilder tragen wir in uns, im vollen Wissen darum, dass sie so nicht immer stimmen können. Oder doch ...?

Sozialarbeitende - politisch, links und nett?

De Barbara Gysi

Soziale Arbeit und Sozialpolitik sind eng miteinander ver­bunden. Denn der Auftrag der Sozialarbeit wird durch die Politik definiert. Zudem steuert die Politik die finanzielle Ausstattung und die Rahmenbedingungen. Doch ist daraus zu schliessen, dass Sozialarbeitende per se politisch denken, politisch handeln und gesellschaftliche Veränderungen an­streben? Sind SozialarbeiterInnen generell links und nett? Oder sind sie heutzutage nicht einfach gut ausgebildete Aka­ demikerInnen, die ihre Aufgabe professionell angehen und ihre KlientInnen individuell beraten und unterstützen?

Darf ein Sozialarbeiter SVP wählen?

De Interview mit Michael Kreuzer

Er wählt nicht nur SVP, sondern engagiert sich aktiv in dieser Partei, unter anderem als Gemeinderat: der Sozialarbeiter Michael Kreuzer. Was für viele sozial Tätige kaum vereinbar ist, geht für den 30-Jährigen bestens zusammen.

Loblied auf das Klischee

De Olaf Knellessen

Klischees sind ein Glück. Wir kennen sie, aber sie gehören nicht uns und wir gehören nicht ihnen. Sie sind dazu da, sich über sie hinwegzusetzen, und bieten die Lust, mit ihnen zu spielen. Man kann über sie lachen und es anders machen und so dem Sozialen schmunzelnd immer wieder Neues und eine Zukunft öffnen.

Plate-forme

Interprofessionelle Zusammenarbeit

De Marianne Müller, Donat Knecht und Birgit Laubereau

Die Gesundheitsversorgung in der Schweiz steht vor grossen Herausforderungen. So führen zum Beispiel die demografische Alterung und die zunehmende Zahl chronisch Kranker zu einem wachsenden Bedarf an Leistungen in komplexen Behandlungs- und Betreuungssituationen. Dies ist mit steigenden Kosten und vermehrtem Bedarf an Fachpersonal auch aus der Sozialen Arbeit verbunden. Entsprechend steigen die Anforderungen an eine gute interprofessionelle Zusammenarbeit. Das Luzerner Forum für Sozialversicherungen und Soziale Sicherheit hat hierzu eine Studie erstellen lassen. Diese zeigt, was man von Good-Practice- Beispielen aus der Luzerner Gesundheitsversorgung lernen kann.

Ethik in sozialen Organisationen

De Erich Kirtz

Ethikansprüche benötigen organisationale Unterstützung, sodass Prozesse ethischer Reflexion zu einem Professionalitäts- und Qualitätsmerkmal werden.

Wie kommt das Soziale ins Netz?

De Daniela Duff und David Zeder

Keine Woche vergeht, ohne dass Zeitungen und Onlinemagazine etwas über den digi­talen Wandel berichten. Meist geht es um bedrohte Arbeitsplätze. Oder um neue Er­findungen wie das Smarthome und eHealth, die das Leben erleichtern sollen. Doch wie ist die Soziale Arbeit im Netz unterwegs? Ein Plädoyer für mehr Soziale Arbeit auf den Social Media­-Kanälen.

Mars - Behindertenrechtskonvention

SozialAktuell März:
Behindertenrechtskonvention

Die Schweiz hat die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) am 15. April 2014 ratifiziert und damit formal rechtsverbindliche Voraussetzungen zur gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen geschaffen. Die BRK verfolgt das Ziel, Hindernisse zu beheben, mit denen Menschen mit Behinderungen konfrontiert sind, sie gegen Diskriminierungen zu schützen und ihre Inklusion und Gleichstellung in der Gesellschaft zu fördern. Fast vier Jahre sind seit der Ratifizierung der BRK durch die Schweiz nun vergangen. Die Soziale Arbeit ist aufgefordert, die Debatten und Interventionsformen zur Verwirklichung der Ziele der BRK mitzuverfolgen und mitzugestalten. Dieser Schwerpunkt versteht sich als ein Beitrag zu diesem Diskurs. In den verschiedenen Artikeln werden Perspektiven und Positionen der Sozialen Arbeit und anderer relevanter AkteurInnen im Feld anhand verschiedener Fragestellungen fokussiert: Inwieweit ist der durch die BRK festgeschriebene Paradigmenwechsel in den verschiedenen staatlichen Stellen und Institutionen sowie in Organisationen und Einrichtungen der Zivilgesellschaft gelungen? Was bedeutet die Ratifizierung der BRK für die Disziplin und Profession Soziale Arbeit? Mittels Praxisbeispielen werden neue Wege und innovative Ansätze zur Umsetzung der BRK diskutiert und damit bereits gelingende und erfolgreiche Faktoren, aber auch Hindernisse, die die Umsetzung der BRK erschweren, aufgezeigt.

Actuel

Welttag der Sozialen Arbeit

De Priska Fleischlin

Wie jedes Jahr wird weltweit am dritten Dienstag im März der Welttag der Sozialarbeitenden begangen. Eine gute Gelegenheit, die Aufgaben und Leistungen der Sozialen Arbeit bekannt zu machen und ihre Erfolge zu feiern. Und Anlass für die bei der UNO akkreditierten internationalen Verbände aus der Sozialen Arbeit, die Anliegen der Sozialen Arbeit und ihrer KlientInnen vorzutragen. Alle Interessierten sind herzlich zur in diesem Kontext stattfindenden Veranstaltung am UNO-Hauptsitz in Genf eingeladen.

Die Stellen in der Behindertenarbeit

De Sarah Madörin, Jeremias Amstutz, Barbara Beringer und Peter Zängl

Jede fünfte Stelle, die im Jahr 2017 auf der Website von sozialinfo.ch ausgeschrieben wurde, betrifft das Arbeitsfeld Behindertenarbeit. Die Analyse zeigt: Geringere Anforderungen beim Bildungsabschluss und tendenziell höhere Arbeitspensen kennzeichnen die Stellenangebote in diesem Bereich.

Point fort

Entstehung und Inhalt der UN-Behindertenrechtskonvention

De Dominik Keller

Was bringt uns die UN-Konvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen? Zur Geschichte der UN-Behindertenrechtskonvention und zu deren Sinn und Zweck in einer Gesellschaft, in der die Menschenrechte für alle gelten sollten.

Stand der Dinge

De Nathalie Christen

Der Initialstaatenbericht von 2016 spielt auch im nationalen Kontext eine wichtige Rolle. Er ermöglicht der Schweiz eine interne Standortbestimmung zur Situation der Menschen mit Behinderungen. Er vereint die aktuellen Daten sehr unterschiedlicher Themen.

Die Schweiz behindert

De Ramona Gehrig

Benachteiligungen am Arbeitsplatz, kein Besuch der Regelschule oder keinen Zugang zu Online-Dienstleistungen – viele Menschen mit Behinderungen können kein selbstbestimmtes Leben führen. Dies zeigt der Schattenbericht zur UN-Behindertenrechtskonvention von Inclusion Handicap und seinen 25 Mitgliederorganisationen. Es gibt noch viel zu tun.

Selbstbestimmung im Erwachsenenschutz

De Silvia Domeniconi Pfister

Im Erwachsenenschutz treffen unterschiedliche Verständnisse von Selbstbestimmung aufeinander. Nachfolgend werden das Verständnis der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK), des schweizerischen Erwachsenenschutzrechtes und der Sozialen Arbeit interpretiert und anhand eines Fallbeispiels Gemeinsamkeiten und Widersprüche aufgezeigt.

Verbände machen sich auf den Weg

De Armin Eberli

Mit einer nationalen Arbeitsgruppe treiben die Verbände der Dienstleistungsanbieter für Menschen mit Behinderung die Umsetzung der UN-BRK in ihrem Bereich gemeinsam voran. Ein Gespräch mit den drei Geschäftsführern.

Zuteilen heisst nicht umsetzen

De Urs Dettling

Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention bedarf auch einer Anpassung der staatlichen Strukturen. Bisher hat sich die Schweiz damit begnügt, die Zuständigkeiten unter bereits bestehenden Staatsstellen aufzuteilen.

Barrieren in den Köpfen abbauen!

De Judith Feige und Nina Hatsikas-Schroeder

Das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen der Vereinten Nationen (UN-BRK) verpflichtet die Soziale Arbeit als Disziplin und Profession, die Rechte von Menschen mit Behinderungen als Massstab für die eigene Praxis und Theorie zu begreifen und hierfür sowohl notwendige individuelle als auch gesellschaftliche Lern- und Veränderungsprozesse anzustossen, voranzutreiben und mitzugestalten.

Wohnen, wie ich will

De Bettina Ledergerber und Jeannette Dietziker

Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung können ihre Wohnsituation bis heute kaum selbst wählen. Auch wenn Institutionen ihre Angebote erweitern und die Wohnschule von Pro Infirmis seit 30 Jahren wichtige Arbeit leistet – der UN-Behindertenrechtskonvention genügt das Schweizer System nicht.

Barrierefreie Behördenkommunikation

De Anne Parpan-Blaser, Simone Girard-Groeber, Annette Lichtenauer und Gabriela Antener

Seit Juni 2016 setzt die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) Region Solothurn auf Leichte Sprache: Eine Informationsbroschüre zum Erwachsenenschutz und amtliche Dokumente aus dem Erwachsenenschutzverfahren stehen in entsprechenden Versionen zur Verfügung. Wie die Texte von den AdressatInnen und AnwenderInnen in der Praxis wahrgenommen werden und welche Wirkung sie haben, wurde nun untersucht. Die Ergebnisse sind ermutigend und zeigen gleichzeitig, dass Leichte Sprache nur ein Teil adressatengerechter Kommunikation zur Ermöglichung von Partizipation ist.

Plate-forme

«Und was machst du dann später mal damit?»

De Meike Muller und Mario Störkle

Im Rahmen einer Onlinebefragung wurden alle AbsolventInnen der Studienrichtung Soziokulturelle Animation zu ihrer Berufsbiografie befragt. Ein Fokus wurde auf die aktuelle Erwerbstätigkeit gelegt. Zudem wurde gefragt, welchem Handlungsfeld die AbsolventInnen ihre Tätigkeiten zuordnen. Es zeigt sich, dass die Tätigkeiten in den verschiedenen Handlungsfeldern stark variieren – je nachdem, wie lange der Studienabschluss zurückliegt und in der wievielten Anstellung sich die AnimatorInnen befinden.

Février - Gemeinwesenarbeit auf dem Lande

SozialAktuell Februar:
Gemeinwesenarbeit auf dem Lande

Die Schweiz besteht geografisch gesehen zum grössten Teil aus ländlichem Raum. Dieser birgt eigene Voraussetzungen für die Soziale Arbeit, wie wir unter anderem im Heft «Soziale Arbeit auf dem Lande» (04/2014) beleuchtet haben. Das Bundesprogramm «Projets urbains», welches von 2008 bis 2015 durchgeführt wurde, setzte in städtischen Quartieren Massnahmen in verschiedenen Bereichen um, etwa in Raumplanung, Wohnen, Infrastruktur, Sicherheit, Verkehr sowie Sozial- und Integrationspolitik – mit dem Ziel, die Lebensqualität zu verbessern. Die Ergebnisse sind beeindruckend. Dabei stellte sich für uns aber auch die Frage: Wie sieht es denn im ländlichen Raum aus? Wir gingen davon aus, dass Themen wie Abwanderung, Service public, Tourismus hier interessieren dürften. Weiter hatten wir die Hypothese, dass auf politischer Ebene im urbanen Raum eine grössere Sensibilisierung für die Themen und Inhalte der Gemeinwesenarbeit und deren Professionelle besteht. So gehört beispielsweise die offene Kinder- und Jugendarbeit zum Regelangebot der meisten grösseren städtischen Gemeinden. Das vorliegende Heft zeigt, dass gemeinwesenorientierte Soziale Arbeit im ländlichen Raum Fuss gefasst hat. Das Programm «periurban » der Eidgenössischen Migrationskommission EKM leistete dabei Unterstützung. Dabei übernehmen unterschiedliche Einrichtungen, wie unter anderem die offene Kinder- und Jugendarbeit, soziokulturelle Aufgaben, welche im urbanen Raum von «klassischen» Gemeinwesenarbeitenden übernommen wird. Wir erteilen nun gerne den engagierten Fachpersonen, auf welche wir bei der Recherche für dieses Heft gestossen sind, das Wort. Sie erzählen von spannenden Projekten und Aufgaben auf dem Land.

Actuel

Stalking: Verfolgt werden macht krank

De Marina Kaempf

Jede sechste Schweizerin und jeder zwanzigste Schweizer ist bereits einmal Opfer von Stalking geworden. Stalking belastet die Opfer langfristig, wird aber in den meisten Fällen nicht als solches erkannt. Deshalb hat der Bund eine nationale Konferenz zu diesem Thema durchgeführt, um zu informieren und Best-Practice-Beispiele vorzustellen. Die Konferenz richtete sich an betroffene Fachpersonen in den Sozialdiensten, bei der Polizei, in der Justiz sowie an Psychologinnen und Psychologen.

Point fort

«Wer soll dort denn aktiviert werden?»

De Maren Schreier und Dani Fels

In der Fachliteratur wird Gemeinwesenarbeit auf dem Lande wenig thematisiert. Im Gespräch mit Menschen, die sie seit Langem betreiben, tritt jedoch eine Fülle von Erfahrungen, Wissen und Themen zutage. Aber was heisst heute überhaupt «ländlicher Raum»? Und was unterscheidet die dort stattfindende Gemeinwesenarbeit von jener im städtischen Umfeld? Eine kleine Forschungsreise in eine vermeintliche Terra incognita.

Das Beispiel «Zukunft Hasliberg»

De Alex Willener

Als Folge der Zweitwohnungsinitiative werden in der Gemeinde Hasliberg BE der Verlust von Arbeits- und Ausbildungsplätzen und damit einhergehend Abwanderung befürchtet. Mit einem Zukunftsprojekt soll den düsteren Aussichten begegnet werden. Gemeinsam mit der Bevölkerung und allen Akteuren wurden neue Ideen entwickelt und umgesetzt.

Soziokulturelle Gemeinwesenarbeit am Beispiel der OKJA Niesen

De Ramona Schneider

Nach fünfjährigem Bestehen der Regionalen Jugendarbeit Niesen hinterfragten sechs Berner Oberländer Gemeinden das konventionelle Konzept der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Nicht grundsätzlich – destruktiv, sondern neugierig – konstruktiv. Neue Wege sollte sie gehen, aber wie? Die Gemeinderäte und Gemeinderätinnen hatten hierzu nur vage Vorstellungen, aber umso mehr Mut, sich auf Experimentelles einzulassen.

«Wir sind Eins» im Regionalen Naturpark Thal

De Josephina Vogelsang

Wie gestaltet sich die soziokulturelle Arbeit im solothurnischen Thal? Im Rahmen des von der Eidgenössischen Migrationskommission EKM lancierten Programms Periurban werden unter dem Titel «Wir sind Eins» von 2016 bis 2020 Initiativen und Projekte zur Förderung des Zusammenlebens angegangen. Ein Praxisbericht.

Andermatt ist mehr als ein Tourismusresort

De Beatrice Durrer Eggerschwiler

Wo sich der Tourismus entwickelt, ist die einheimische Bevölkerung beteiligt und betroffen. Ein exemplarisches Beispiel ist Andermatt, das sich mit dem Bau des Tourismusresorts in den letzten Jahren stark verändert hat. Die Langzeit- und Begleitstudie BESTandermatt1 nimmt die Anliegen der Bevölkerung auf.

Programm Periurban: Integration findet nicht nur in einer Gemeinde statt

De Ruth Tennenbaum

Mit regionalen Projekten will das 2008 gestartete Programm Periurban den Zusammenhalt und die Integration der ansässigen wie der zugezogenen Bevölkerung fördern. Periurban enthält kurzfristige wie auch auf längere Zeitdauer angelegte Massnahmen. Die ersten zwei Umsetzungsphasen sind abgeschlossen und zeigen Wirkung.

Churwalden: Eine heterogene Fusionsgemeinde findet ihren Weg

De Interview mit Dario Friedli

Die Gemeinde Churwalden, hervorgegangen am 1. Januar 2010 aus einer Fusion, liegt zwischen dem urbanen Zentrum Chur und den touristischen Berggebieten. Mit einer umfassenden Entwicklungsstrategie hat der Gemeindevorstand Weichen gestellt. Ein Gespräch mit Dario Friedli, Gemeindeschreiber von Churwalden und Sozialarbeiter.

Plate-forme

Erstinformation von Migrantinnen und Migranten

De Andreas Wyss und Seraina Hostettler

Migration bewegt Menschen nicht nur sinnbildlich, sondern wortwörtlich. Menschen kommen und versuchen bei uns ihr Leben zu leben. Doch wie kann ich mein eigenes Leben unter den hiesigen und, mehr oder weniger, neuen Bedingungen führen? Bei den einen wird Grundsätzliches infrage gestellt, bei anderen bleibt alles ähnlich und vertraut. Die Städte und Gemeinden haben unterschiedliche Angebote entwickelt, um mit Zuziehenden aus dem Ausland in Kontakt zu treten und in dieser ersten Phase der Ankunft Unterstützung zu bieten.

«Muschle» – genderspezifische Suchttherapie

De Timo Schneider und Markus Zahnd

Die «Muschle», ein stationäres Angebot der Stiftung suchttherapiebärn, richtet sich an Frauen, Schwangere und Mütter mit ihren Kindern. Vor bald 20 Jahren gegründet, präsentiert sich die Einrichtung heute als Diversitätsangebot auf kleinem Raum. Die Betreiber sind nach wie vor von der Notwendigkeit frauenspezifischer Angebote in der Suchttherapie überzeugt.

«Mini-Google» für den Sozialbereich

De Valentin Meichtry

www.plattform-sg.ch ist eine digitale kantonale Suchplattform, welche bereits über 800 Unterstützungsangebote, Organisationen und Fachstellen kategorisiert und benutzerfreundlich aufbereitet hat. Diese sind unterteilt nach 18 Themengebieten und neun Regionen. Ziel ist es, Fachpersonen im Bereich der Sozialen Arbeit und Schnittstellen mit maximal drei Klicks zu den gewünschten Hilfs- und Unterstützungsangeboten zu führen und somit eine aufwendige Suche zu ersparen.

Janvier - Komm, wir spielen

SozialAktuell Januar:
Komm, wir spielen

Das Konzept für diese Ausgabe zu verfassen, hat uns Freude gemacht. Spätsommer wars, draussen blühten die ersten Sonnenblumen. Wir gingen ziemlich unbekümmert zu Werke, unbeschwert, ungezwungen, unverkrampft, locker und zwanglos – alles Adjektive, die gemäss dem Duden Synonyme des Wortes «spielerisch» sind. Heute übergeben wir Ihnen das Resultat: ein Heft zu einem wichtigen Thema. Denn das leichtfüssig wirkende Spiel ist in Tat und Wahrheit ein Schwergewicht. Wir brauchen es, damit es uns gut geht. Grosse internationale Leitplanken tragen diesem Umstand Rechnung. Das Recht auf Spiel ist in Artikel 31 Absatz 1 der UNKinderrechtskonvention verankert. Und Artikel 24 der Erklärung der Menschenrechte hält fest, dass jede und jeder ein Recht auf Freizeit hat. Das Spiel, das nichts muss, aber alles kann, bietet Raum für Vergnügen, für Kreativität, für Geselligkeit, für Fantasiereisen und Experimente, alles befreit von der Sorge um direkte Konsequenzen – denn es ist ja nur ein Spiel! Wir lachen (und ärgern uns manchmal), wir taktieren sorgfältig oder gehen voll auf Risiko, wir probieren verschiedene Wege aus, wir schlüpfen in Rollen und wir lernen und entwickeln uns weiter, ohne dass wir es merken. Das Spiel ist eine der schönsten Hauptsachen der Welt. Und so spielen wir also, Jung und Alt, alleine, zu zweit, in der Gruppe. Drinnen oder draussen. Analog oder digital. Mit und ohne Regeln, mit und ohne Anleitung, mit und ohne Gewinnaussichten. Manchmal regiert der Zufall, das Glück, und manchmal das Geschick. Sie finden auf den folgenden Seiten Beiträge von Autorinnen und Autoren, die sich in Theorie und Praxis mit dem Spiel beschäftigen. Der inhaltliche Bogen ist breit gespannt, er beginnt in grauer Vorzeit und führt zum Spiel als Methode der Sozialen Arbeit. Reflexion und Werkstattberichte wechseln sich in bunter Folge ab. Es ist kein Heft, das fein säuberlich von vorn nach hinten gelesen werden muss. Hüpfen Sie! Vorwärts, rückwärts, wieder vorwärts – wie es Ihnen gefällt. Wir wünschen Ihnen Spass und Erkenntnis.

Actuel

Mehrheitlich ein Wunschberuf

De Lea Widmer und Sigrid Haunberger

An Schweizer Fachhochschulen studierten in den Jahren 2016/2017 insgesamt 7948 Personen das Studienfach Soziale Arbeit, davon 74 % Frauen.1 Dieser Beitrag geht den Fragen nach den Zugangswegen zum Fachhochschulstudium der Sozialen Arbeit, der Wahlsicherheit und Attraktivität des Studienfachs Soziale Arbeit nach sowie der Frage nach den Kompetenzen, die Studierende der Sozialen Arbeit in ihrem Studium erwerben wollen.

Point fort

Eine treibende Lebenskraft

De Jens Junge

Das Prinzip Spiel durchdringt das ganze Leben, auf vielen verschiedenen Ebenen. Gedankenspiele wurden schon um 35 000 vor Christus angestellt, und jedes Kind erobert sich die Welt auf spielerische Weise. Zudem machen Spiele glücklich (wenn man nicht gerade am Verlieren ist) – so sehr, dass sie mitunter auch süchtig machen können. Ein Loblied auf die Spielfreude.

Kunst spielen

De Brigitte Becker

Ein Samstag in der Kirchgemeinde Industriequartier in Zürich. Zwölf Personen sind zu einem Atelier zusammengekommen. «Schön unscharf» lädt ein, mit Unschärfen gestalterisch umzugehen, mit den Möglichkeiten zu spielen, die sich bieten, wenn wir die Schärfe verlassen.

Digitale Brücken bauen

De Simone Moser

Spielen finden wir auch als Erwachsene wunderbar. Mit den digitalen Spielwelten kennt sich die Autorin – Supermario und seine Game-Abenteuer von anno dazumal mal ausgenommen – hingegen nicht aus. Aber dann hat sie Cécile Amstad kennengelernt, die Entwicklerin von «Burning Bridges».

Nur wer spielt, ist ganz Mensch

De Alois Hechenberger

Spielen ist lustig, anstrengend, bereichernd, lehrreich, verbindend – alles zugleich. Spielen, wenn es gelingt, bietet viele Chancen für die Soziale Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen, auch für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung.

Das Spiel im Unterricht

De Reto Stäheli

Im Rahmen des Moduls Kreativwerkstatt der Hochschule Luzern für Soziale Arbeit reflektieren Studierende die Bedeutung des Spielens für die Soziale Arbeit und entwickeln zusammen mit Dozenten u.a. interaktive und performative Versuchsanlagen zum Thema «Spiel». Zuschauer können sich in verschiedenen Sequenzen spielerisch beteiligen.

Unbegrenzte Entdeckungsreisen

De Marisa Anthamatten

Beim freien Spiel in der Natur, wie es in Waldspielgruppen angeboten wird, können Kinder wertvolle, stärkende Erfahrungen sammeln und damit ein Fundament für ihr späteres Leben legen. Dieser Artikel unternimmt einen kurzen Exkurs in die Naturbegegnung, die heute vielen Kindern fehlt, und geht in der Folge auf die Rolle der Sozialpädagogik ein.

"Spielen ohne Grenzen"

De Anne Wegmüller

Im Auftrag der Pro Juventute Schweiz realisierte die Fachstelle SpielRaum das Projekt «Spielen ohne Grenzen» und machte mit dem SpielBus in Asyl- und Übergangszentren in der ganzen Schweiz halt. Während je einer Woche vor Ort erstellten Soziokulturelle AnimatorInnen gemeinsam mit den Kindern und ihren Bezugspersonen Spielmaterial und richteten für das Zentrum eine Ludothek ein.

Plate-forme

Wie geht es den Menschen, die Flüchlinge betreuen?

De Célia Steinlin, Ines Inäbnit und Naser Morina

Wie geht es den Menschen, die täglich mit Flüchtlingen zu tun haben, ihre teilweise traumatischen Lebensgeschichten hören, ihre Ängste und ihre Verzweiflung spüren und mit beschränkten Ressourcen für ihr Wohlergehen sorgen? Wir haben nachgefragt.

Gestalten statt verwalten

De Nina Rudnicki

In Zusammenarbeit mit Avenir Social, Sektion Ostschweiz, hat die Fachhochschule St. Gallen die Fachveranstaltung «Trends in Praxis und Theorie Sozialer Arbeit» mit dem Titel «Gestalten statt verwalten» organisiert. Anhand von konkreten Beispielen wie der parteiischen Sozialen Arbeit haben die rund 150 Teilnehmenden untersucht, wie sich das Spannungsverhältnis zwischen dem Selbstverständnis von Sozialer Arbeit und der Wirklichkeit im Berufsalltag entwickelt.