Berufsverband Soziale Arbeit Schweiz

Politische Aktivitäten

AvenirSocial verfasst Positionen an das eidgenössische Parlament, Stellungnahmen zu Vernehmlassungen, Abstimmungsempfehlungen sowie weiteren politischen Aktualitäten.

09.12.2025

Stellungnahme zur Änderung der Verordnung des EJPD vom 4. Dezember 2018 über den Betrieb von Zentren des Bundes und Unterkünften an den Flughäfen

AvenirSocial begrüsst grundsätzlich die geplanten Änderungen der Verordnung über Sicherheit und Betrieb in den Zentren des Bundes (E-VO-EJPD). Die Präzisierungen...

AvenirSocial begrüsst grundsätzlich die geplanten Änderungen der Verordnung über Sicherheit und Betrieb in den Zentren des Bundes (E-VO-EJPD). Die Präzisierungen in der Verordnung tragen dazu bei, den zuständigen Behörden vor Ort einen klar definierten Handlungsrahmen zu vermitteln.

  • AvenirSocial begrüsst die Einführung eines standardisierten Formulars für die Anordnung von Disziplinarmassnahmen. Zusätzlich braucht es eine mündliche Erklärung der Disziplinarmassnahme und des Beschwerderechts in einer verständlichen Sprache, damit Betroffene den Entscheid nachvollziehen können.
  • AvenirSocial begrüsst, dass bei UMA pädagogische statt disziplinarischer Massnahmen vorgesehen sind. Aus Sicht von AvenirSocial sind bei Kindern pädagogische Massnahmen immer vorzuziehen. Positiv ist auch, dass den besonderen Sicherheitsbedürfnissen von Frauen und Kindern explizit Rechnung getragen wird.
  • AvenirSocial kritisiert, dass die notwendige Abgrenzung zwischen Disziplinarmassnahmen und polizeilichen Massnahmen in der Verordnung fehlt. Das sollte genauso ergänzt werden wie klar definierte Verhaltensregeln, damit Betroffene wissen, welches Verhalten welche Massnahme auslöst.
  • AvenirSocial verlangt klare Vorgaben für mildere Alternativen zur vorübergehenden Festhaltung sowie zur Einrichtung und Überwachung von Festhalteräumen. Für beauftragte Dritte braucht es einen verbindlichen Controllingprozess mit Sanktionsmöglichkeiten.
Download Stellungnahme zur Änderung der Verordnung des EJPD vom 4. Dezember 2018 über den Betrieb von Zentren des Bundes und Unterkünften an den Flughäfen
16.12.2025

Kanton Graubünden: Stellungnahme zum Gesetz gegen häusliche Gewalt (GHG)

AvenirSocial begrüsst die Initiative des Kantons Graubünden, ein Gesetz zum Schutz vor häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt zu erlassen. Ein klarer...

AvenirSocial begrüsst die Initiative des Kantons Graubünden, ein Gesetz zum Schutz vor häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt zu erlassen. Ein klarer rechtlicher Rahmen ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der Istanbul-Konvention. Der Gesetzesentwurf lässt jedoch wesentliche Punkte zu Finanzierung, Prävention, Arbeit mit gewaltausübenden Personen, interdisziplinärer Zusammenarbeit und spezialisierten Angeboten offen. Ohne diese Elemente besteht die Gefahr, dass die gesetzten Ziele – und jene der Istanbul-Konvention – nicht erreicht werden.

Download Kanton Graubünden: Stellungnahme von AvenirSocial zum Gesetz gegen häusliche Gewalt (GHG)
01.12.2025

Stellungnahme zum Bundesgesetz über Cannabisprodukte (Cannabisproduktegesetz, CanPG) – Umsetzung der parlamentarischen Initiative 20.473

AvenirSocial unterstützt den Gesetzesentwurf im Grundsatz als wegweisenden Schritt, die negativen Auswirkungen des Cannabiskonsums einzuschränken und Konsumierende auf sicherere Konsumformen...

AvenirSocial unterstützt den Gesetzesentwurf im Grundsatz als wegweisenden Schritt, die negativen Auswirkungen des Cannabiskonsums einzuschränken und Konsumierende auf sicherere Konsumformen zu lenken. Dies ist ein grosser Fortschritt in Bezug auf den Jugendschutz und den Schutz der öffentlichen Gesundheit.

Download Stellungnahme zum Bundesgesetz über Cannabisprodukte (Cannabisproduktegesetz, CanPG) – Umsetzung der parlamentarischen Initiative 20.473
20.11.2025

Stellungnahme zur parlamentarischen Initiative 23.406 n Iv. pa. Jost. Starke Familien durch angepasste Zulagen (auf französisch)

AvenirSocial unterstützt die von der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit vorgeschlagene Erhöhung der Familienzulagen. Diese würde Familien sofortige und...

AvenirSocial unterstützt die von der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit vorgeschlagene Erhöhung der Familienzulagen. Diese würde Familien sofortige und konkrete Unterstützung bieten und gleichzeitig zur Prävention von Kinderarmut beitragen. Dieser Vorschlag muss jedoch unbedingt durch gezielte Massnahmen ergänzt werden – Prämienverbilligungen, Betreuungszulagen, Geburts- und Adoptionszulagen, Ergänzungsleistungen. In Familien zu investieren bedeutet, in den sozialen Zusammenhalt zu investieren und allen Kindern menschenwürdige Lebensbedingungen zu garantieren.

Download Stellungnahme zur parlamentarischen Initiative 23.406 n Iv. pa. Jost. Starke Familien durch angepasste Zulagen (auf französisch)
17.11.2025

Kanton Solothurn: Offener Brief zum Stellenabbau in der Region Olten

In Olten droht ein Stellenabbau im Sozialbereich. Trotz der bereits heute angespannten personellen Situation hat der Oltner Stadtrat im Budget...

In Olten droht ein Stellenabbau im Sozialbereich. Trotz der bereits heute angespannten personellen Situation hat der Oltner Stadtrat im Budget 2026 keine zusätzlichen Stellen geplant und verzichtet sogar auf die Weiterführung befristeter Anstellungen. Fachpersonen warnen vor Überlastung, Bornouts und möglichen Rechtsverstössen. Zusammen mit dem VPOD Aargau/Solothurn appellieren wir an den Stadtrat und die Mitglieder des Parlements, diesen Entscheid zu überdenken und den Dialog mit den Fachpersonen, Berufs- und Fachverbänden zu suchen.

Sehr geehrter Stadtpräsident, sehr geehrte Damen und Herren Stadträte, geschätzte Mitglieder des Parlaments.

Der Berufsverband Soziale Arbeit Schweiz (AvenirSocial) und der VPOD Aargau/Solothurn zeigen sich tief besorgt über den Entscheid des Oltener Stadtrats vom 5. September 2025, keine neuen Stellen in der Sozialregion zu schaffen und die befristet eingeführten Stellen ab 2026 nicht zu verlängern. Dieser Beschluss hat gravierende Folgen – für die Mitarbeitenden, für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in prekären Lebenslagen und für den sozialen Zusammenhalt in der Region.

Die Mitarbeitenden der Sozialregion leisten tagtäglich zentrale Arbeit für Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Sie sichern Existenzen, fördern Integration und stabilisieren Lebenssituationen. Schon heute geschieht dies unter hohem Druck. Mit dem nun beschlossenen Stellenabbau drohen Überlastung, eine weitere Verschärfung der Arbeitssituation und ein Verlust an Fachkräften – bis hin zu einer möglichen Kündigungswelle. Die Gesundheit der Mitarbeitenden kann unter diesen Umständen nicht mehr gewährleistet werden.

Der Abbau gefährdet die Qualität und Zugänglichkeit der sozialen Grundversorgung. Wartezeiten werden steigen, präventive Arbeit wird erschwert, und Menschen in Not geraten vermehrt in Krisen. Kurzfristige Sparmassnahmen führen so langfristig zu höheren gesellschaftlichen und finanziellen Kosten – in der Sozialhilfe, im Gesundheitswesen und im gesamten sozialen Gefüge der Region.

AvenirSocial und der VPOD Aargau/Solothurn appellieren an das Oltener Parlament, diesen Entscheid zu überdenken und den Dialog mit den Fachpersonen sowie Berufs- und Fachverbänden zu suchen. Eine solidarische Politik erkennt: Soziale Arbeit ist keine Belastung, sondern eine unverzichtbare Investition in das Wohlergehen aller.

Wir danken Ihnen für die Aufmerksamkeit und bitten Sie uns auf die um eine Rückmeldung zu den geplanten nächsten Schritten. Gerne stehen wir für ein persönliches Gespräch oder eine vertiefte Aussprache zur Verfügung, um gemeinsam Wege zu finden, die soziale Versorgung in der Region nachhaltig zu sichern.

Mit freundlichen Grüssen

Nadia Bisang, Co-Geschäftsleiterin AvenirSocial
Dariyusch Pour Mohsen, Regionalleiter VPOD Region Aargau/Solothurn

Download Offener Brief zum Stellenabbau in der Region Olten
11.11.2025

Kanton Schwyz: Stellungnahme zur Teilrevision des kantonalen Gesetzes zum Bundesgesetz über die Ausländerinnen und Ausländer und zum Asylgesetz

AvenirSocial lehnt die Einführung von Bezahlkarten für Personen im Asyl- und Sozialhilfebereich entschieden ab. Solche Karten untergraben die Selbstbestimmung und...

AvenirSocial lehnt die Einführung von Bezahlkarten für Personen im Asyl- und Sozialhilfebereich entschieden ab. Solche Karten untergraben die Selbstbestimmung und Freiheit der Betroffenen und stehen im Widerspruch zu den Zielen einer nachhaltigen Integration. Sie schaffen zusätzliche Hürden, insbesondere für Menschen mit Behinderungen, fördern Stigmatisierung und soziale Ausgrenzung und erschweren die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Zudem fehlt die notwendige Flexibilität in Notsituationen, und Kinder wären in ihrer sozialen Teilhabe besonders eingeschränkt.

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27.10.2025

Stellungnahme zum Paket «Stabilisierung und Weiterentwicklung der Beziehungen Schweiz-EU»

AvenirSocial begrüsst das Stabilisierungspaket Schweiz–EU grundsätzlich, sofern der Lohnschutz gesichert bleibt. Der Verband unterstützt die Verbesserungen bei Lohn- und Kündigungsschutz...

AvenirSocial begrüsst das Stabilisierungspaket Schweiz–EU grundsätzlich, sofern der Lohnschutz gesichert bleibt. Der Verband unterstützt die Verbesserungen bei Lohn- und Kündigungsschutz sowie bei der Anerkennung von Berufsqualifikationen. Kritisch sieht AvenirSocial die vorgeschlagene Schutzklausel und warnt vor höheren Studiengebühren, welche die Chancengerechtigkeit beeinträchtigen könnten.

Download Stellungnahme zum Paket «Stabilisierung und Weiterentwicklung der Beziehungen Schweiz-EU»
23.10.2025

Kanton Waadt: Stellungnahme zur Schliessung der Werkstätten der Stiftung Le Relais: ein besorgniserregender Verlust für die soziale und berufliche Eingliederung im Kanton Waadt (auf französisch)

Prise de position publique – Fermeture des ateliers de la Fondation le Relais : une perte préoccupante pour l’insertion socioprofessionnelle...

Prise de position publique – Fermeture des ateliers de la Fondation le Relais : une perte préoccupante pour l’insertion socioprofessionnelle dans le canton de Vaud

L’Association professionnelle suisse du travail social exprime sa profonde préoccupation face à la fermeture des ateliers de la Fondation le Relais. Ces dispositifs à seuil adapté – en menuiserie, peinture, mécanique vélo, cuisine, administration, brasserie ou encore foodtruck – jouaient un rôle essentiel dans l’accompagnement de personnes en situation de précarité, âgées de 16 à 64 ans, en leur offrant un cadre professionnel soutenant, des formations qualifiantes, et un tremplin vers l’insertion durable.

Ces structures offraient bien plus que des activités occupationnelles : elles proposaient des formations professionnelles qualifiantes et reconnues, notamment des AFP (attestations fédérales de formation professionnelle) et CFC (certificats fédéraux de capacité), dans le cadre du programme cantonal FORJAD. Chaque année, ces dispositifs permettaient à 6 à 10 jeunes adultes, souvent bénéficiaires du revenu d’insertion (RI), d’obtenir une formation reconnue et un véritable tremplin vers l’autonomie. Les bénéficiaires de l’assurance-invalidité (AI) y trouvaient également des mesures de réentraînement au travail adapté, leur permettant de se reconstruire et de retrouver un rôle actif dans la société.

Cette fermeture s’inscrit malheureusement dans une tendance plus large et inquiétante. D’autres structures ont également dû cesser leurs activités ces dernières années. Cette érosion continue de l’offre d’insertion affaiblit le tissu social du canton.

Il est fondamental de rappeler que les structures sociales remplissent une mission de service public, dont l’objectif n’est pas la rentabilité financière, mais l’utilité pour l’ensemble de la société. L’accompagnement des publics fragiles n’est pas un secteur marchand, mais une responsabilité collective. Considérer ces prestations sous un prisme exclusivement économique est non seulement inadapté, mais dangereux : à court terme, on fait des économies apparentes, mais à long terme, la société paiera un prix bien plus élevé – en augmentation du recours à l’aide sociale, en isolement, en détresse psychique et en perte de potentiel humain et économique. Nous appelons donc à une politique cohérente, qui passe par la pleine reconnaissance de la valeur de ces dispositifs et à garantir un financement adapté et durable, à la hauteur de leur mission.

Download Prise de position sur la fermeture des ateliers de la Fondation le Relais : une perte préoccupante pour l'insertion socioprofessionnelle dans le canton de Vaud
13.10.2025

Stellungnahme zur 21. 449 n Pa. Iv. Kamerzin. Bei gemeinsamer elterlicher Sorge die alternierende Obhut fördern

AvenirSocial unterstützt die alternierende Obhut bei gemeinsamer elterlicher Sorge, sofern das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht. Eine gesetzliche Verpflichtung...

AvenirSocial unterstützt die alternierende Obhut bei gemeinsamer elterlicher Sorge, sofern das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht. Eine gesetzliche Verpflichtung zur gleichmässigen Aufteilung der Betreuungszeit, die nicht den Bedürfnissen des Kindes entspricht, lehnen wir ab. Stattdessen fordert AvenirSocial, die Mitwirkungsrechte der Kinder zu stärken und die Eltern durch Mediation und Beratung besser zu unterstützen.

Download Stellungnahme zur 21. 449 n Pa. Iv. Kamerzin. Bei gemeinsamer elterlicher Sorge die alternierende Obhut fördern
23.09.2025

Stellungnahme über die Volksinitiative «Für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (InklusionsInitiative)» und indirekter Gegenvorschlag

AvenirSocial mit dem Gegenvorschlag zur Inklusions-Initiative zutiefst unzufrieden. In der vorgeschlagenen Form erfüllt er die zentralen Forderungen der Initiative nur...

AvenirSocial mit dem Gegenvorschlag zur Inklusions-Initiative zutiefst unzufrieden. In der vorgeschlagenen Form erfüllt er die zentralen Forderungen der Initiative nur unzureichend. Er verfehlt das Ziel echter Inklusion und ignoriert das Selbstbestimmungsrecht der Menschen. Insbesondere das Recht der Betroffenen, ihren Lebensort und ihre Lebensform zu wählen und selbstbestimmtes Wohnen zu geniessen, wird im Gegenentwurf nicht gewährleistet. Ebenso wenig ist im IV-Teil das Recht auf Assistenzleistungen vorgesehen, die ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.

Download Stellungnahme über die Volksinitiative «Für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (InklusionsInitiative)» und indirekter Gegenvorschlag