Berufsverband Soziale Arbeit Schweiz

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Dezember - Übergänge im Alter

SozialAktuell Dezember:
Übergänge im Alter

Bei der Zusammenstellung der Beiträge zu diesem Themenheft und der damit verbundenen Auseinandersetzung mit dem Lebensabschnitt Alter wurde uns die Entgrenzung dieses Begriffs deutlich: Dauer und Verlauf des Alters sowie die zu seiner Bewältigung erforderlichen Hilfen werden immer unterschiedlicher. So sind wir zum Schluss gekommen, das Alter nicht mehr als eine in sich geschlossene Lebensphase zu betrachten, sondern – insbesondere im Hinblick auf die Soziale Arbeit – als eine Abfolge von verschiedenen Phasen. Wir fragten uns, wo die Übergänge zwischen ihnen liegen, und baten eine Reihe von AutorInnen, diese näher zu beleuchten.

Kurt Seifert legt zum Auftakt mit einem Überblick über die aktuellen sozialpolitischen Debatten den thematischen Boden aus, und Carlo Knöpfel skizziert Nachdenkliches zur Planbarkeit der sozialen Infrastruktur. FrançoisHöpflinger richtet den Blick auf die zum Teil enorm grossen Lebensunterschiede in den verschiedenen Phasen des Alters, und Pierre Heusser erzählt eindrücklich vom Weg in die Altersarmut. Iris Lenardic und Isabelle Spahr berichten von Befähigungsprozessen nach dem Wechsel in neue Wohnsituationen, und Sybille Süss gibt Einblick in die Welt psychischer Veränderungen, denen seitens der Fachleute mit viel Sorgfalt und genauem Blick begegnet werden muss. Der letzte, endgültige Übergang, das Sterben, ist Inhalt des Berichts von Andrea Jenny, der die Rolle der Sozialen Arbeit in der Palliativpflege beleuchtet.

Der vorliegende Schwerpunkt ist der letzte im 2013. Vielen Dank, dass Sie dieses Jahr zum Kreis unserer Leserinnen und Leser gehört haben. Wir von der Redaktion freuen uns darauf, Ihnen auch 2014 Themen der Sozialen Arbeit aktuell, kritisch und manchmal auch gegen den Trend gebürstet anzubieten. So wünschen wir Ihnen einen für Sie stimmigen Jahresausklang und einen guten Übergang ins neue Jahr.


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November - Vermarktung der Sozialen Arbeit

SozialAktuell November:
Vermarktung der Sozialen Arbeit

Im aktuellen Schwerpunkt beleuchten wir die Wahrnehmung der Sozialen Arbeit in verschiedenen Kontexten. Ein Image ist nicht zwingend, was eine Person oder Organisation wirklich ist, sondern so wie diese von anderen wahrgenommen wird, sie ist das Bild eines Gegenübers. Was nicht bedeutet, dass die Soziale Arbeit ihr Image nicht prägen könnte. Wir hoffen, Ihnen mit dem vorliegenden Heft die eine oder andere Idee zu liefern, wie Sie mit Themen aus dem sozialen Bereich an die Öffentlichkeit gelangen und Zielgruppen sensibilisieren können.

Einen Überblick über die Öffentlichkeitsarbeit aus Sicht der Praxis liefert uns der Beitrag von Jörgen Schulze-Krüdener und Julia Ballof. Im zweiten Beitrag erfahren Sie, wie Jugendliche zu Helden einer TV-Doku von Schweiz Aktuell wurden. Danach folgen zwei verschiedene Arten, wie Kunst Soziale Themen umsetzt: als partizipatorisches Projekt oder mittels Storytelling. Miriam Kilali gibt Menschen eine Stimme, welche scheinbar alles verloren haben und erzeugt mit ihrer Kunst ein Gefühl von Würde und Respekt. Cristin Sauer nimmt uns in ihrem Beitrag mit auf eine ungewöhnliche Reise; hautnah lässt sie uns teilhaben am Leben auf der Strasse.

Wie in der Wandelhalle Überzeugungsarbeit geleistet wird, erfahren Sie im Beitrag von Ursula Binggeli zum Thema Lobbying. Schliesslich lässt uns Claudia Adrario an ihren Erfahrungen teilhaben, soziale Probleme an die Öffentlichkeit zu tragen, ohne den Betroffenen zu schaden. Viel Vergnügen bei der Lektüre!


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Oktober - Wohnen mitgestalten

SozialAktuell Oktober:
Wohnen mitgestalten

Die heutige Raumknappheit erfordert zunehmend eine Siedlungsverdichtung nach innen. Die aktuellen Herausforderungen dieser Entwicklung machen auch vor der Sozialen Arbeit nicht halt. Per se spielt für die Soziokulturelle Animation das Verhältnis von Raum und dem Sozialen eine wichtige Rolle. Seit Mitte der 1990er Jahre richtet sich dieser Teilbereich der Sozialen Arbeit vermehrt am Konzept des Sozialraums aus. Dabei werden Räume als Prozesse verstanden, die nicht nur gebaute Struktur sind, sondern auch über Handlung und über die Vorstellung produziert werden. So rücken die Menschen als handelnde Individuen ins Zentrum. Die Beiträge in diesem Heft zeigen auf, dass Soziokulturelle AnimatorInnen im Kontext der partizipativen Quartier- und Stadtentwicklung unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Im Schwerpunkt beleuchten wir diesesFeld der Soziokulturellen Animation mit seinen verschiedenen Facetten. Dabei dient der Einstiegstext als Warmmacher für Berichte aus der Praxis sowie Erkenntnisse aus der Forschung.Besonders mit den beiden Texten von Brunner und Lepper sowie Altdorfer soll aufgezeigt werden, dass die Soziokulturelle Animation langsam aber sicher auch in der wissenschaftlichen Forschung Fuss fasst. Uns hat das vorliegende Heft neue Räume erschlossen. Wir hoffen, dass es Ihnen – liebe Leserinnen und Leser – ebenso ergeht bei der Lektüre. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Vergnügen.

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September - Hochschulen und die Berufspraxis

SozialAktuell September:
Hochschulen und die Berufspraxis

„Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Berufspraxis“ – Ein bereicherndes und gegenseitig befruchtendes Vorhaben oder nur eine unter den Stichworten „praxisorientierte Aus- und Weiterbildung“ sowie „anwendungsorientierte Forschung“ gesetzlich verankerte bildungspolitische Maxime? Welche Erfahrungen haben Sie liebe Leserin, lieber Leser bislang mit dieser Zusammenarbeit gemacht? - Verschiedene Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen aus beiden Bereichen bestätigen uns, dass die Antworten fast so vielfältig sind wie die Zahl der darauf angesprochenen Personen. Unabhängig von der Zugehörigkeit des Bereiches bewegen sich die Antworten in allen Abstufungen auf einem Kontinuum zwischen „durchgängig negativen Erfahrungen“ und „durchgängig positiven Erfahrungen“. Die Thematik wird nicht nur kontrovers diskutiert, sondern viele von uns haben aufgrund ihrer vielfältigen Erfahrungen im einen oder andern oder beiden Feldern auch einen emotionalen und persönlichen Bezug zum Thema. Mit diesem Heft möchten wir die Diskussion rund um die Zusammenarbeit zwischen den zwei Bereichen ins Rampenlicht stellen. Dabei werden erfolgreiche Formen und Beispiele dargestellt, kritisch gewürdigt und diskutiert. Der Hauptgrund für den gewählten Themenschwerpunkt liegt darin, dass wir - aufgrund vielfältiger Erfahrungen sowie der Kenntnis von Fachliteratur – überzeugt sind, dass gelungene Kooperation in jedem Fallefür alle Beteiligten einen Mehrwert darstellt. Erfolg stellt sich dann ein, wenn von allen Beteiligten zum einen Empathie, Wertschätzung und vollständige Kommunikation aufgebracht werden, zum andern ein klarer Aufgaben-, Ziel- und Fachbezug besteht. Inwiefern insbesondere bei der Kooperation zwischen Hochschule und Berufspraxis aufgrund von (Struktur-)Unterschieden ein professioneller Umgang mit „Differenz und Gleichwertigkeit“ erforderlich ist, werfen wir hier als offene Frage auf. Eröffnet wird das Thema mit einem Ein- und Überblick in vielfältige Kooperationsformen zwischen Vertretenden unterschiedlicher Leistungsbereiche der Hochschulen und Expertinnen und Experten der Berufspraxis. Anschliessend folgen vier Beiträge, welche die Praxisausbildung im Bachelor-Studium zur Sozialen Arbeit unter die Lupe nehmen. Es folgen dann zwei Beiträge zur Kooperation zwischen Forschung und Berufspraxis. Abgerundet wird das Thema durch einen Beitrag zur Kooperation zwischen Dienstleistung und Berufspraxis. Wir wünschen Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser nun eine spannende Lektüre und viel Mut, Freude und eine Prise Glück und Vertrauen beim Kooperieren!

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Juli - Kinderrechte

SozialAktuell Juli:
Kinderrechte

Wie gut es einer Gesellschaft geht, zeigt sich daran, wie gut es den Kindern geht. Die Kinderrechtskonvention wurde am 24. Februar 1997 durch die Schweiz, als einer der letzten Staaten, mit fünf Vorbehalten ratifiziert und trat am 26. März 1997 in Kraft. Wie sieht es mit der Umsetzung der Kinderrechte in der Schweiz aus? Gefühlsmässig gehen wir davon aus, dass wir in der Schweiz im Bezug auf die Umsetzung der UN-KRK wenig Handlungsbedarf haben. Trifft dies wirklich zu? Was genau will die UNO-Kinderrechtskonvention erreichen? Und ist die UN-KRK schon in der Praxis der Sozialen Arbeit angekommen? Diesen und anderen Fragen möchten wir mit dem vorliegenden Schwerpunkt nachgehen. In seinem Grundlagenartikel beschäftigt sich Michael Marugg, Geschäftsführer des Netzwerk Kinderrechte mit der Situation in der Schweiz und dem zweiten NGO Bericht zur Umsetzung der Kinderrechte in der Schweiz. Mit Jean Zermatten war bis Ende Mai diesen Jahres ein Schweizer Präsident des UN-Kinderrechtsauschusses. Im Interview berichtet er von seiner Arbeit bei der UNO und schildert seine Sicht auf die Umsetzung der UN-KRK in der Schweiz. Weiter werden Kinderrechte und Religion, das Thema Körperstrafen und die Kinderrechte im Zusammenhang mit Fremdplatzierungen thematisiert. Es wird das Projekt „Kinderfreundliches Dorf“ der Unicef vorgestellt. Ein wesentliches Anliegen der Kinderrechtskonvention ist die Förderung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen in allen Lebensbereichen. Wir wollen aber nicht nur über die Partizipation schreiben, sondern den Kindern und Jugendlichen eine Plattform zur Partizipation bieten. So schreibt Jungreporterin Jessica Mitter zum Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung. Die Kinderrechtskonvention ist ein umfassendes und nicht immer ganz leicht zu lesendes Werk. Deshalb hat die Unicef die Inhalte der Konvention zu den zehn Grundrechten der Kinder zusammengefasst. Diese Grundrechte werden mittels der Bilder dokumentiert.

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Juni - Soziale Arbeit im öffentlichen Raum

SozialAktuell Juni:
Soziale Arbeit im öffentlichen Raum

Über die Nutzung des öffentlichen Raums wird auf unterschiedlicher Ebene und mit unterschiedlichen Motiven debattiert. In Bern gingen rund 10'000 Jugendliche und junge Erwachsene in einer demonstrativen Party auf die Strasse. Zürich hat eine Jugendbewilligung eingeführt, mit welcher die bürokratischen Hürden für die Nutzung des öffentlichen Raums durch Jugendliche reduziert werden sollen. Für andere wiederum geht es beim Thema öffentlicher Raum um das Stadtbild und viele geniessen im Sommer auch einfach ihr Feierabendbier unter freiem Himmel und das damit vermittelte mediterrane Lebensgefühl. Der öffentliche Raum wird von unterschiedlichen Menschen genutzt und somit ist es nur logisch, dass sich darunter auch AdressatInnen der Sozialen Arbeit befinden. Der öffentliche Raum kann aber auch als solches Gegenstand Sozialer Arbeit sein, um mittels neuer Methoden und Zugänge gesellschaftlichen Wandel zu begleiten. Umgekehrt sind die Angebote der offenen Jugend- wie auch Gassenarbeit schon lange entsprechend ausgerichtet. Dieser Schwerpunkt wagt den Versuch, diesen Angeboten aus unterschiedlichen Perspektiven zu begegnen. Bei beiden handelt es sich um offene Angebote die sich an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Formen etabliert haben. Oftmals als Pionierangebote entwickelt und mit gesellschaftlicher Sprengkraft verknüpft, handelt es sich heute um etablierte Angebote der Sozialen Arbeit. Wie auch in anderen Fachbereichen wurde und wird noch immer um Professionalisierung und Qualitätsansprüche gerungen und eine eigene Identität hat sich herausgebildet. Gassenarbeit und offene Jugendarbeit sind in Bewegung und bewegen ihr Umfeld. Während Jugendhäuser sich selbst vor noch nicht allzu langer Zeit fast als extraterritoriales Gebiet verstanden haben und die GassenarbeiterInnen in besetzten Häusern anzutreffen waren, so handelt es sich heute bei beidem um veritable Angebote der Sozialen Arbeit, wie auch die folgenden Texte verdeutlichen.

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Mai - Die Soziale Arbeit und das Geld

SozialAktuell Mai:
Die Soziale Arbeit und das Geld

Wenn es um Geld und Soziale Arbeit geht, herrscht keine Einigkeit, sondern es ist für viel Diskussionsstoff gesorgt. Die Beiträge im Schwerpunkt dieser Ausgabe verstehen sich als Einladung, in diese wichtige Diskussion einzusteigen. Dass die Soziale Arbeit nicht gratis ist, darüber sind sich alle einig. In stationären Einrichtungen (ohne Pflegeheime) werden mehr als 50'000 Menschen betreut, das kostet die Schweiz gemäss statistischem Jahrbuch im Jahr 2013 rund 2.6 Milliarden Franken. Im ausserstationären Bereich der Sozialen Arbeit arbeiten nach den neuesten Zahlen rund 73'300 Personen: Das sind gut doppelt so viele wie noch vor 20 Jahren. Ist das nun viel? Oder eher wenig? Was ist die Schweiz bereit, für soziale Dienstleistungen zu bezahlen? Wer zahlt, befiehlt, heisst es so schön. Auch die Texte im Schwerpunktteil nehmen zu dieser Behauptung verschiedene Positionen ein. Für die Soziale Arbeit ist es eine zentrale Frage, wer die Inhalte und die Prozesse im Praxisalltag bestimmt, sei dies der Staat oder sei es die Profession selbst. In der Ostschweiz sind zum Beispiel aktuell viele in Einrichtungen für Behinderte Erwachsene sozial Tätige aufgrund der Einführung des Individuellen Betreuungsbedarfs (IBB) mit dieser Frage konfrontiert. Die beiden Beiträge in diesem Heft verstehen sich denn auch durchaus als Einmischung in die Arbeit mit IBB. Soziale Arbeit ist Arbeit für das Gemeinwohl. Für ihre Finanzierung können aber auch andere Akteure als der Staat besorgt sein. Der Begriff „Soziale Investition“ steht für eine theoretische Konzeption dieses Sachverhalts - der Begriff „Erbschaftsfundraising“ für eine praktische Anwendung dessen. Die Texte zu diesen Begriffen fügen der Diskussion über die Soziale Arbeit und über das Geld mit der privaten Finanzierung einen weiteren Aspekt hinzu. Nicht alles was finanzierbar ist, macht auch Sinn. Aber manches, das nicht finanziert wird, könnte Sinn machen. In diesem Sinn: viel Vergnügen bei der Lektüre.

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April - Aussenperspektiven auf die Soziale Arbeit

SozialAktuell April:
Aussenperspektiven auf die Soziale Arbeit

Selten ist ein Berufsfeld so breit und interdisziplinär ausgerichtet wie die Soziale Arbeit. Überall ist Kooperation mit anderen Disziplinen notwendig, und immer wieder stellt sich im praktischen Alltag die Frage, wer wem was zu sagen hat, wer von wem was braucht, wer was mit welcher Legitimation fordert, wer was nimmt, und wer was gibt. „Gestützt auf Art. 16 des Berufskodex sind Professionelle der Sozialen Arbeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit verpflichtet“, so Diana Wider in ihrem Einführungsartikel zum Themenschwerpunkt. Sie erklärt die Unterschiede zwischen Trans-, Inter- und Multidisziplinarität und zeigt auf, welche Faktoren dazu beitragen, dass die Zusammenarbeit gut gelingt. Das Thema ist hochaktuell. Innerhalb der Wissenschaft der Sozialen Arbeit wird vielfältig dazu geforscht. Wir machen auf die Studie von Anne Birk und Urs Kägi zur innerorganisationalen Kooperation in der Sozialen Arbeit und auf jene von Brigitte Müller aufmerksam, die in einer Onlinebefragung die Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen in der Arbeit mit Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil untersuchte. Vorwiegend aber gehört der Raum hier für einmal den anderen: Unseren Partnern, mit denen wir täglich mehr oder weniger gelingend kooperieren. Wir versuchen mit dieser Nummer, die Aussenperspektive einzufangen, den Blick jener, mit denen wir interdisziplinär zusammenarbeiten, auf uns.

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März - Qualität in der Sozialen Arbeit

SozialAktuell März:
Qualität in der Sozialen Arbeit

Der Themenschwerpunkt dieser Ausgabe ist aus verschiedenen Gründen längst überfällig. Der Handlungsbedarf zur Entwicklung professionseigener Herangehensweisen zur Prüfung der Qualität in der Sozialen Arbeit, der aus der Praxis, der Disziplin und Politik begründet eingefordert wird, istunbestritten. Die internationalen Dokumente gehen davon aus, dass Soziale Arbeit genügend klar umrissene Ziele und eigene Kriterien für die Begründung und Rechtfertigung der Qualität ihrer Handlungen und Verfahrensweisen hat. Der Berufskodex formuliert daraus ableitend folgende pflichtethische Normen in Bezug auf die Qualität an die Adresse der Professionellen: „Die Professionellen der Sozialen Arbeit unterziehen ihr methodisches Handeln einer steten fachlichen und moralischen Qualitätskontrolle“ (BK 10.5) und „Die Professionellen der Sozialen Arbeit setzen sich [...]innerhalb ihrer Organisation für die stete Weiterentwicklung und Verbesserung der Qualität ihrer Organisation ein“ (BK13.3).AvenirSocial organisierte letzten November eine nationale Tagung und ging der Frage nach „Was ist gute Soziale Arbeit? Qualität aus verschiedenen Perspektiven“. Die Beiträge dieser Ausgabe nehmen das Thema nochmals auf und gehen auf Spurensuche. Der Themenschwerpunkt beginnt mit einer Übersicht der Qualitätsdebatte. Danach folgen Beiträge der HauptreferentInnen der Tagung, die den wissenschaftlichen, praxisorientierten und politischen Kontext diskutieren. Die Hauptaussagen aus den arbeitsfeldspezifischen Workshops der Tagung begleiten diesen Schwerpunkt blitzlichtartig. Weitere Beiträge widmen sich den qualitativen Instrumenten von Qualität und derNotwendigkeit der Anwendung in der Praxis sowie der konkreten Wahrnehmung und Umsetzung der Qualitätssicherung in der Praxis. AvenirSocial, stellt in diesem Schwerpunkt die zentrale Frage, was der Verband künftig zur Definition von Qualitätsstandards unternimmt. Wir hoffen, mit dieser Ausgabe einige Fragen zur Qualität in der Sozialen Arbeit zu beantworten und Anregung für weiterführende Fragen zu geben und wünschen Ihnen - liebe Leserin, lieber Leser - eine spannende Lektüre.

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Aktuell

Arbeitsagogik: einst unterschätzt, heute im Trend

Von Charlotte Spindler

Die Ausbildungsstätten für Arbeitsagoginnen und -agogen verzeichnen eine steigende Zahl von Studierenden. Das hat vor allem zwei Gründe: Die Kantone verlangen, dass Einrichtungen für erwachsene Menschen mit Beeinträchtigungen mindestens zur Hälfte ausgebildetes Personal beschäftigen. Und seit drei Jahren ist der Beruf eidgenössisch anerkannt. Einblicke in eine Branche mit Zukunft.

Februar - Konsum und Schulden

SozialAktuell Februar:
Konsum und Schulden

Konsum und Schulden zu einem Thema zu verbinden, wirkt auf den ersten Blick sehr ambivalent. Wir decken unseren täglichen Bedarf an Nahrung und Dienstleistungen über Konsum. Dabei konsumieren wir nicht nur die Produkte als solche, sondern nehmen über Konsum Teil an einer differenzierten Welt voller Rituale und Symbole. Konsum ist kultureller Bestandteil unseres Zusammenlebens, geleitet von Abwechslung, Freude und Erlebnissen. Schulden dagegen zeigen uns auf, dass die finanziellen Mittel begrenzt sind und dass in dieser grenzenlosen Konsumwelt sehr wohl Grenzen gezogen werden, entweder durch Armut und Ausgrenzung oder durch Kreditwürdigkeit und das Vertrauen, das der Verleiher von Geld seinem Schuldner entgegenbringt – oder eben entzieht. Lange Zeit wurde daran geglaubt dass Überschuldung etwas sei, was nur einzelne Personen oder im schlimmsten Fall Unternehmen treffen könne. Die letzten Jahre der Finanzkrise zeigten uns jedoch, dass es sehr wohl auch darum geht, Banken und ganze Staaten von der Überschuldung zu schützen. Auch hier geht es um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und um das Vertrauen, das Banken ebenso wie Staaten brauchen, um ihre Liquidität zu sichern. In diesem Themenheft finden Sie Beiträge, die sowohl ökonomische Aspekte, methodische Fragen der Sozialen Arbeit, Anliegen der Prävention, Fragen der sozialen Gerechtigkeit und juristische Regelungen beleuchten.

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Aktuell

Manchmal tut Liebe weh

Von Andrea Früh

Die erste Liebe, die ersten Liebesbeziehungen prägen die Jugendzeit. Dazu gehören jedoch nicht nur Schmetterlinge im Bauch, sondern auch Enttäuschungen, Trennungen und – wie aktuelle internationale Studien zeigen – Gewalt. Erste methodische Konzepte für die Präventionsarbeit mit Jugendlichen liegen vor und werden bereits auch im schweizerischen Kontext umgesetzt.

Januar - Das neue Kindes- und Erwachsenenschutzrecht

SozialAktuell Januar:
Das neue Kindes- und Erwachsenenschutzrecht

Mit dem Jahr 2013 ist eine der umfassendsten Gesetzesrevisionen der letzten Jahrzehnte in Kraft getreten, die direkte Auswirkungen auf die Soziale Arbeit hat: Das Vormundschaftsrecht aus dem Jahr 1912 wurde am 1. Januar durch das neue Kindes- und Erwachsenenschutzrecht abgelöst. Die Revision dauerte mindestens 20 Jahre. Wird endlich gut, was lange währte? Da einzelne Kantone lange nicht wussten, wie sie die neuen Bestimmungen umsetzen sollen, waren Verantwortliche und Fachpersonen in den letzten Monaten intensiv bis hektisch damit beschäftigt, die Implementierung vorzubereiten. Die neuen gesetzlichen Grundlagen und die neuen Abkürzungen KESG und KESB sind einigermassen bekannt; hingegen wissen wir nicht, wie die Umstellung gelingt und ob das neue Recht den hohen Erwartungen genügen wird. Für uns Anlass genug, das erste Heft im 2013 dieser Thematik und den daraus entstehenden Herausforderungen zu widmen. Nebst einem Überblick über die Umsetzungen in den Kantonen finden Sie auf den folgenden Seiten eine Reihe von Beiträgen, die sich mit den wichtigsten mit dem neuen Recht verbundenen Änderungen befassen. Neue Instrumente werden vorgestellt, fachliche Herausforderungen thematisiert und mögliche Auswirkungen in verschiedenen Bereichen des Sozialwesens und für die Betroffenen diskutiert. Uns beschäftigte bei der Konzeptionierung dieses Schwerpunkts auch die Frage, wie sich das neue Recht auf die Soziale Arbeit, auf Profession und Praxis, Berufsbild und -identität auswirken wird. Wir suchten in berufspolitisch engagierten Kreisen deshalb nach einem Autor, einer Autorin aus Profession und Disziplin für einen kritischen Beitrag zu dieser Perspektive. Empfohlen wurde uns schliesslich: eine Juristin ... Der geplante Beitrag entfiel.Ein Menetekel für die Soziale Arbeit? Wir sind jedenfalls dazu angehalten, die weitere Entwicklung kritisch zu verfolgen. Einzelne AutorInnen aus verschiedenenDisziplinen haben damit glücklicherweise schon begonnen.

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Aktuell

Wenn Sozialarbeitende sich selbständig machen

Von Charlotte Spindler

Eigene Projekte und das Bedürfnis, die Arbeitszeit freier zu gestalten, aber auch Erfahrungen mit hierarchischen Strukturen und oftmals schwerfälligen Dienstwegen in staatlichen Organisationen – es gibt diverse Gründe für den Weg in eine selbständige Existenz im Sozialbereich. Wer den Schritt tut, weiss allerdings auch um Schattenseiten und Stolpersteine.

Schwerpunkt

Die Totalrevision des Vormundschaftsrechts

Von Kurt Affolter

Noch ist es ganz neu: Am 1. Januar 2013 ist das totalrevidierte Erwachsenenschutz-recht in Kraft getreten, welches autonome Vorsorge unter beschränkter staatlicher Aufsicht verstärken soll und behördliche Massnahmen bedürfnisgerechter ausgestal-ten lässt. Wer Schutzbedürftigen nahesteht, erhält zudem von Gesetzes wegen ein erweitertes Vertretungsrecht, und urteilsunfähige Menschen unter fremder Betreuung gelangen zu einem besseren Rechtsschutz.

Die Organisation der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden in der Schweiz

Von Patrick Fassbind

Der Beitrag soll einen Überblick über die Organisationslandschaft der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden in der Schweiz liefern. Die Kantone haben ihre auf Artikel 440 ZGB basierende Organisationsautonomie extensiv ausgeschöpft, weshalb sich die Organisationslandschaft leider sehr uneinheitlich darstellt. Weiter wird auf die Hauptherausforderungen eingegangen, die sich im Organisationsentwicklungsprozess, in der Erwartungshaltung der Akteure, in den zur Verfügung stehenden Ressourcen sowie in der interdisziplinären Zusammenarbeit finden lassen.

Rück- und Ausblick auf den Kindesschutz in der Schweiz

Von Kathie Wiederkehr

Der Kinderschutz Schweiz feierte am 20. November 2012 sein dreissigjähriges Bestehen. Wie kam es dazu? Was hat sich im Kindesschutz verändert? Was wurde erreicht? Was läuft gut und wo besteht Handlungsbedarf?

Veränderte Herausforderungen bei der Abklärung des Kindeswohls

Von Marie-Thérèse Hofer

Mit der neuen Gesetzgebung ergeben sich im Bereich des Kindesschutzes nur geringfügige inhaltliche Veränderungen in Bezug auf die möglichen zivilrechtlichen Kindesschutzmassnahmen. Die wesentlichen Veränderungen liegen auf der Ebene der Behördenorganisation sowie bei den Verfahrensvorgaben der Behörde.

Zur Mandatsführung im neuen Kindes- und Erwachsenen-schutzrecht

Von Marianne Basler Scherer

Das neue Kindes- und Erwachsenenschutzrecht verändert die Zusammenar-beit zwischen Behörde und BerufsbeiständInnen. Der folgende Artikel disku-tiert die Herausforderungen, welche sich durch die ZGB-Revision den Be-rufsbeiständInnen, den Leitungen der Berufsbeistandschaften wie auch den KESB stellen.

Von der Vormundschaft zur Beistandschaft

Von Urs Vogel

Mit dem Inkrafttreten des revidierten Erwachsenenschutzrechts müssen alle bisherigen Massnahmen ins neue Recht überführt werden. Die bestehenden Vormundschaften und erstreckten elterlichen Sorgen sind automatisch in umfassende Beistandschaften umgewandelt worden, die übrigen Massnahmen bleiben bestehen und sind innert drei Jahren in massgeschneiderte Massnahmen des neuen Rechts zu überführen.

Wie die neuen Regelungen den Schutz urteilsunfähiger Personen verstärken

Von Armin Eberli

Das neue Erwachsenenschutzrecht enthält eine Reihe von Bestimmungen, die speziell zum Schutz des Wohls von urteilsunfähigen Personen gelten. Diese gesetzlichen Regelungen haben Auswirkungen auf die Art und Weise der Betreuung und Begleitung von urteilsunfähigen Personen in Wohn- und Pflegeeinrichtungen. Insgesamt vergrössern sich die Anforderungen an diese Einrichtungen.