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Aktuell
Professionelle Sexberatung gewinnt an Bedeutung
Von Charlotte Spindler
Mehrere Ausbildungsstätten in der Schweiz bereiten angehende Sexologinnen und Sexualberater auf eine Tätigkeit an Schulen, im Sozial- und Gesundheitswesen und in der Beratung vor. Die verschiedenen Studiengänge stossen auf wachsendes Interesse – ein Ausdruck von Professionalisierung und eines steigenden Bewusstseins für die Bedeutung eines erfüllten Sexuallebens.
Schwerpunkt
Teilnahme ermöglichen, damit Teilhabe gelingt
Von Marco Mettler
Wo steht die Soziokulturelle Animation innerhalb der Sozialen Arbeit? Wie ist die relativ junge Disziplin entstanden, und welches ist ihr Bezug zur lateinischsprachigen Welt? Zwei Modelle veranschaulichen die Unterschiede zwischen der Animation, der Sozialarbeit und der Sozialpädagogik, zudem zeigen die theoretischen Bezüge der Soziokulturellen Animation auf, wie schwer fassbar dieser Beruf ist.
Onlinepartizipation in der Soziokulturellen Animation?
Von Peter Stade, Rahel El-Maawi und Ilja Fanghänel
Wie können in der Soziokultur Partizipationsprozesse online gestaltet werden? In einem Forschungsprojekt hat ein Team der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit die aktuelle Praxis untersucht. Dabei wurde deutlich: Der Berufsstand ist skeptisch gegenüber dem Einsatz von Onlinemedien.
Praxisprojekt: ein Sprung ins kalte Wasser
Von Simone Gäumann und Stephan Kirchschlager
Im Rahmen ihrer Ausbildung an der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit führen Studierende ein Praxisprojekt durch. Welchen Spannungsfeldern und teilweise widersprüchlichen Handlungsanforderungen begegnen die Studierenden dabei? Eine empirische Studie gibt erste Antworten.
Autonomie und soziale Teilhabe im Alter(n)
Von Annika Zimmerli und Christa Schönenberger
Die Gestaltung von Veränderungsprozessen ist zentral in der Altersarbeit. Im Fokus steht das Fördern, Schaffen und Bewahren von Autonomie, sozialer Integration und Lebensqualität im Alter(n). Ein Praxiseinblick in die Aufgaben und Ansätze der Soziokulturellen Animation am Beispiel einer Altersinstitution und der Gemeinwesenarbeit.
Lokale Vernetzung von Fachpersonen
Von Nadja Forster
Im Kanton Bern existieren für Soziokulturelle AnimatorInnen bereits verschiedene Vernetzungsgefässe. Sie sind jedoch entweder geografisch z. B. auf einen Stadtteil, ein Quartier, eine Region begrenzt oder themenspezifisch nach Zielgruppen organisiert (z. B. Kinder, Jugendliche, MigrantInnen etc.) und bestehen meist im Rahmen eines institutionellen Auftrags. Deshalb wurde in Bern als Ergänzung das Netzwerk Soziokultur gegründet, um die informelle, zielgruppen- und themenübergreifende Vernetzung von Soziokulturellen AnimatorInnen – und später auch mit weiteren lokalen AkteurInnen – zu fördern.
Plädoyer für echte Beteiligung
Von Barbara Kläsi und Samuel Hubschmid
Der Herausforderung, sich in einer zunehmend komplexen Welt zu orientieren, begegnet die Soziokulturelle Animation, indem sie Menschen ihre Selbstwirksamkeit erleben lässt. Eine gemeinsame Sicht zweier unterschiedlicher Berufsleute aus der Praxis.
Jugendliche machen an Gemeindegrenzen nicht halt
Von Daniela Gassmann und Christoph Rohrer
Wie kann eine Zusammenarbeit unter Akteuren der Soziokulturellen Animation aussehen? Ein Praxisbeispiel aus der offenen Jugendarbeit der Region Aarau zeigt auf, wie mit der Hilfe eines regionalen Projektkredits Synergien sinnvoll genutzt und somit Projekte realisiert und finanziert werden können.
Freiräume von und mit Kindern planen und gestalten
Von Timo Huber und Carlo Fabian
Direkte Naturerfahrungen sind eminent für eine ausgeglichene und gesunde Entwicklung von Kindern. Eine Verinselung der Lebensräume und eine stark strukturierte Freizeit haben dazu geführt, dass solche Erfahrungen rar geworden sind. Kindergerecht und naturnah gestaltete Freiräume im Siedlungsgebiet gewinnen deshalb immer mehr an Bedeutung. Kinder haben das Recht darauf, als ExpertInnen ihrer Lebenswelt bei der Planung und Gestaltung solcher Freiräume mitzuwirken. VertreterInnen der Sozialen Arbeit, im Speziellen der Soziokulturellen Animation, können sie dabei angemessen begleiten.
Plattform
Herausforderung radikalisierter Islam
Von Rebekka Ehret und Gabi Hangartner
Von der Jugend ist man sich einiges an Rebellion gewöhnt. Jugendliche suchen ihre Identität, testen ihre Grenzen und wollen Perspektiven. Dass sich jedoch junge Menschen einer radikalen Subkultur anschliessen, die sie völlig entfremdet, verunsichert Jugendarbeitende und Lehrpersonen. Die Hochschule Luzern bietet deshalb das Fachseminar «Herausforderung (radikalisierter) Islam in der Jugendarbeit» an. Zwei Teilnehmende berichten, welchen konkreten Nutzen ihnen der Workshop gebracht hat.
Menschenrechte in der Sozialhilfe
Von Gülcan Akkaya
Sozialhilfe sichert den Menschen ein Überleben in Würde und verwirklicht fundamentale Grund- und Menschenrechte. Während diese Funktion unbestritten ist, bietet die praktische Ausgestaltung Anlass zu hitzigen Diskussionen um die Voraussetzungen für die Gewährung und den Umfang von Sozialhilfe.
Entscheidungsfindung in der Sozialen Arbeit
Von Béatrice Guggenbühl-Jeanneret und Jörg Wehr
Im Schweizerischen Epilepsie-Zentrum Zürich (EPI WohnWerk und Klinik Lengg AG) wurden im Rahmen des Ethikforums Methoden entwickelt zur Entscheidungsfindung und zur persönlichen Reflexion bei anstehenden Entscheidungen in der Betreuung, welche auch in der sozialarbeiterischen Beratung angewendet werden und hilfreich sein können.
Aktuell
Betrachtungen zur aktuellen Flüchtlingskrise
Von Pascal Rudin
Der Begriff der Aporie lässt sich mit «Ratlosigkeit» oder «Weglosigkeit» beschreiben, aber gleichzeitig auch als die Kunst, schier unlösbare Probleme zu lösen. Die Soziale Arbeit ist hier aufgerufen, mit ihrem Fach und Methodenwissen zur Überwindung der aktuellen humanitären Krise beizutragen. Als Plattform des internationalen Austauschs innerhalb der Profession und zur gegenseitigen Ermutigung haben Mitglieder der International Federation of Social Workers IFSW einen Flüchtlingsticker eingerichtet.
Schwerpunkt
Soziale Arbeit in fremden Gefilden
Von Edgar Baumgartner und Peter Sommerfeld
Das Wirken in Unternehmen geht für die Soziale Arbeit mit unterschiedlichen Aufgabenprofilen und einer schwierigen Legitimationsbasis einher. Eine Perspektive, wie Soziale Arbeit im Wirtschaftssystem anknüpfen und einen eigenständigen Aufgabenbereich begründen kann, öffnet das Konzept der Corporate Social Responsibility.
Neue Herausforderungen am Arbeitsplatz
Von Thomas Geisen
Tief greifende Veränderungen kennzeichnen die Entwicklung der Arbeitswelt seit der Jahrtausendwende. Sie führen zu neuen Anforderungen für Beschäftigte und zu grundlegenden Veränderungen im Bereich der Arbeitsintegration.
Angehörige als Pfeiler der Gesundheitsversorgung
Von Karin van Holten und Anke Jähnke
Um den zukünftigen Bedarf an Pflege und Betreuung abzudecken, ist das Engagement von Angehörigen unverzichtbar. Politik wie Wirtschaft beabsichtigen, sie dabei zu unterstützen. Zur besseren Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenpflege kann die Betriebliche Sozialberatung einen wichtigen Beitrag leisten.
Herausforderung Karriere und Kinder
Von Alexandra Mahnig und Julia Oesch
Berufstätige Eltern stehen immer noch vor vielen Herausforderungen, wenn es darum geht, das Familienleben mit der Karriere zu kombinieren. Es stehen ihnen organisationale Hindernisse auf Unternehmensebene, aber auch gesellschaftliche Rollenmodelle im Weg. Wo liegen die Hindernisse konkret, und was kann die Betriebliche Sozialarbeit tun?
Soziale Arbeit im Licht der Stressforschung
Von René Rüegg-Vitins
Viele Schriften über die Soziale Arbeit befassen sich mit dem, was Soziale Arbeit sein soll oder sein könnte. Über die tatsächlichen Bedingungen im beruflichen Alltag aber findet man nur selten Informationen. Dabei aber müsste die berufliche Realität zu denken geben, leiden doch Sozialarbeitende überdurchschnittlich an stressbedingten Belastungsstörungen. Als Anstoss dafür fasse ich meine Mastenarbeit kurz zu sammen.
Risikomanagement statt Fabrikfürsorge
Von Beat Leuthold und Jasmin Fischer
Die Betriebliche Sozialarbeit hat sich über die Jahre verändert. Neue Formen sind entstanden, und die Perspektive hat sich von der Fürsorge für Fabrikarbeiter und ihre Familien auf den Umgang mit psychosozialen Risiken und Problemen am Arbeitsplatz verschoben. Eine möglichst präventive und frühzeitige Unterstützung für die Mitarbeitenden ist gefordert und wird nicht zuletzt daran gemessen, ob sie dem Unternehmen einen Return on Investment bringen kann.
Betriebliche Sozialberatung bei der Migros
Von Nadia Orlando
Die Sozialberatung der Genossenschaft Migros Zürich (GMZ) bietet den Mitarbeitenden aller Hierarchiestufen Beratungen bei persönlichen, familiären und arbeitsbezogenen Fragestellungen und Problemen. Die Sozialarbeiterin Nadia Orlando im Gespräch über ihre Arbeit an einer anspruchsvollen Schnittstelle.
Die Sozialberatung bei der Schweizerischen Post
Von Nadja Neyer und Lorenz Kopp
Knapp 63 000 MitarbeiterInnen tragen in über hundert verschiedenen Berufen täglich zum Erfolg der Schweizerischen Post bei. Das aktive und das pensionierte Personal haben die Möglichkeit, sich bei sozialen Problemen im Privatleben oder am Arbeitsplatz vertraulich und kostenlos durch die interne Betriebliche Sozialberatung begleiten zu lassen.
Betriebliche Sozialberatung bei der Credit Suisse
Von Martin Raske
Die Credit Suisse hat sich zum Ziel gesetzt, Mitarbeitende in schwierigen persönlichen Situationen am Arbeitsplatz und darüber hinaus auch im Privaten bestmöglich zu unterstützen. Wie dies konkret geschieht, erläutert uns Martin Raske, Head HR Advisory Services.
Plattform
Konfliktlösung mittels Mediation
Von Denise Zerulla und Joël Frei
Der berüchtigte Gartenzaun, der die Landgrundstücke des einen vom anderen Nachbarn trennt, ist nicht immer aus Holz an gefertigt. Der Zaun kann in unseren Köpfen existieren, besonders wenn der Nachbar Ausländer ist.
Aktuell
TiSA – Gefahr auch für die Soziale Arbeit
Von Armin Eberli
Das «Trade in Services Agreement» (TiSA) will weltweit den Handel mit Dienstleistungen liberalisieren
Zweiter Monitor des Stellenmarktes im Sozialwesen der Schweiz
Von Jeremias Amstutz, Barbara Beringer, Sarah Madörin, Thomas Redmann und Peter Zängl
Der Verein sozialinfo.ch hat gemeinsam mit der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW ein Verfahren für ein Monitoring1 entwickelt, mit dem Stellenangebote im Sozialwesen systematisch ausgewertet werden können. Der erste Monitor ist in der Aprilausgabe dieses Jahres in SozialAktuell erschienen. Der nun vorliegende zweite Monitorbericht richtet seinen Fokus auf die Entwicklungen der Stellenangebote in verschiedenen Arbeitsfeldern und die Anforderungen an die Qualifikation für Berufe im Sozialwesen.
Schwerpunkt
Der Mensch, das soziale Tier
Von Martina Geiger und Marta Manser. Bilder: REHAB Basel
Weshalb sind soziale Systeme so weit verbreitet? Das Verständnis der Entstehung und Evolution von komplexer Sozialität ist einer der zentralen Forschungsaspekte der Ökologie und der Verhaltensforschung. Eine Annäherung an das Soziale zwischen Individuen – vom Konkurrenzverhalten bis zur Kooperation – aus evolutionsbiologischer Sicht.
Tierschutz in der Sozialen Arbeit
Von Christine Künzli
Der nachfolgende Text soll einen Überblick über den Rechtsstatus von Tieren in der Schweiz sowie über die Berücksichtigung tierschutzrechtlicher Anliegen in der Sozialen Arbeit verschaffen. Aufgezeigt wird ausserdem die empfohlene Vorgehensweise für den Fall, dass SozialarbeiterInnen im Rahmen ihrer Tätigkeit mit Tierschutzverstössen konfrontiert werden.
Phänomen der Haustierhaltung
Von Aline Steinbrecher
Ob Hunde, Katzen, Hamster oder Wellensittiche – heutzutage ist die Haustierhaltung eine ganz normale Sache. Doch dem war nicht immer so. Wie und wann wurden aus Nutztieren Haustiere? Wie hat sich der Umgang mit und die Einstellung des Menschen gegenüber Tieren verändert? Eine Tiergeschichte aus dem 18. Jahrhundert am Beispiel des Hundes.
Über das Tier zum Menschen finden
Von Walter von Arburg
Armutsbetroffene Menschen haben oft nur noch einen Freund: einen Hund, eine Katze oder ein anderes Haustier. Doch dessen artgerechte Versorgung übersteigt die finanziellen Mittel der Halter häufig. Mit dem Projekt Gassentierarzt unterstützen die Sozialwerke Pfarrer Sieber die Betroffenen in der Tierhaltung und kommen so in Kontakt mit Menschen, die sozial isoliert leben.
Assistent auf vier Pfoten
Von Yvonn Scherrer
Sie führen blinde Menschen und bringen sie unverletzt ans Ziel. Sie begleiten Menschen im Rollstuhl und ersetzen ihnen die Hände. Sie assistieren Menschen mit Epilepsie und zeigen ihnen, wenn ein Anfall naht. Assistenzhunde leisten behinderten und kranken Menschen unbezahlbare Dienste.
«Tiere spüren alles»
Von Matthias Büllesbach
Die Sozialpädagogische Wohngruppe Traube in Tschugg ist ein vom kantonalen Jugendamt bewilligtes Kleinheim mit familiärem Charakter für Kinder und Jugendliche, die einer mittel- oder langfristigen familienexternen Betreuung bedürfen. Die Wohngruppe ist aus unserer Grossfamilie entstanden, die wir im Jahr 2000 gründeten. Nach 15 Jahren haben wir aktuelle und ehemalige BewohnerInnen zu ihren Erfahrungen befragt.
«Mein Ziel ist, dass ich ganz alleine ausreiten kann»
Von Ursula Christen
Am 25. April fand im Kleinreitbetrieb Schwalbennest aus Anlass des 15-Jahr-Jubiläums ein grosses Reitfest mit allen Klienten, Angehörigen und Freunden statt. Louis Zürcher hat für das Fest trainiert und Übungen vorgeführt, danach trafen wir ihn zum Gespräch über sein liebstes Hobby.
Von Pawlow bis Piaget
Von Ursula Christen
Das Fachwissen gut ausgebildeter Sozialarbeitender stammt unter anderem aus den Bezugswissenschaften Psychologie, Pädagogik und Soziologie. Diese wiederum haben einen Teil ihrer Erkenntnisse durch Experimente generiert, und einige davon waren bzw. sind heute noch Experimente mit Tieren.
Plattform
Hochschule und Praxis stärker verbinden
Von Esther Forrer Kasteel, Jeannine Hess, Anna Maria Riedi und Karin Werner
Das Prozessmodell PROXI stützt sich auf Grundlagen der Reflexiven Evidenz und der Dialogik. Es dient als Leitfaden für zukunftsweisende Entwicklungs- und Lehrprojekte zu sozialen Themen, zielt darauf ab, Hochschule und Praxis stärker miteinander zu verbinden, und leistet somit einen Beitrag zur Professionalisierung und Disziplinentwicklung der Sozialen Arbeit.
Echte Lösungen statt Medikamente
Von Doris Zitzelsberger
Es ist nicht zu übersehen, dass in der konkreten Schulpraxis Kinder und Jugendliche aufgrund ihrer andauernden Stresssituation mit Medikamenten behandelt werden, ohne jedoch in Betracht zu ziehen, dass es sich nicht um eine Pathologie, sondern vielmehr um Stressfolgeerscheinungen handelt. Würde auch dieser Faktor in die Bewertungen miteinbezogen, so könnten Verhaltensweisen wie Aggression, Aufmerksamkeitsschwierigkeiten, depressive Verstimmungen, sozial/emotionale Schwierigkeiten vielleicht in einem anderen, systematischen Kontext gesehen werden. Ein Plädoyer fürs genaue Hinsehen, Hinterfragen und gezielte Weiterbildungen mit neurobiologisch fundierter Stresskompetenz.
Aktuell
Kunst und Behinderung
Von Ursula Binggeli
Menschen mit einer geistigen Behinderung können heute in der Schweiz eine Schauspielausbildung machen und heimsen international Erfolg um Erfolg ein. Gleichzeitig bezahlt die IV ihnen nur das erste Jahr der Ausbildung – weil sie, wie in der Theaterwelt üblich, keine Aussicht auf eine rentenvermindernde Langzeitanstellung haben. Reflexionen über gesellschaftliche Widersprüche und den langen Weg zur Inklusion.
Schwerpunkt
Frühe Förderung als sozialpolitische Strategie
Von Martin Hafen
Das Sozialwesen ist mit wachsenden Kosten konfrontiert, was viele Gemeinden stark belastet. Die konsequente Unterstützung von Familien mit kleinen Kindern könnte massgeblich dazu beitragen, soziale Probleme zu verhindern und damit auch Strafrechts- und Gesundheitskosten einzusparen.
Freies Spiel und Bindung aus bildungstheoretischer Sicht
Von Margrit Stamm
Der Aufsatz zeigt auf, welcher Bildungsbegriff hinter der Frühen Förderung steht, weshalb sie immer mit der Bindung an Bezugspersonen zusammen gedacht werden muss und weshalb das freie Spiel die beste Frühförderstrategie ist.
Ein integrales Modell Früher Förderung
Von Heidi Simoni
Frühe Förderung hat aktuell Hochkonjunktur. Dabei droht manchmal das Ziel des Bestrebens, nämlich die gelingende kindliche Entwicklung, aus dem Fokus zu geraten. Die Frage, was der konkrete Beitrag der Erwachsenen dazu überhaupt sein kann, wird selten gestellt. Sie wird überdies nicht konsequent im Hinblick darauf, was Kinder selber zu ihrer Entwicklung beitragen, diskutiert.
Familienzentren in Deutschland
Von Jeanine Hess und Franziska Widmer
In Deutschland etabliert sich eine neue Form von Institutionen zur Unterstützung von Familien: sogenannte Familienzentren. In diesem Artikel stellen wir diese in gebotener Kürze vor, beleuchten die Situation in der Schweiz und formulieren ein aus dem Ländervergleich resultierendes erstes Fazit.
Frühe Förderung lokal vernetzen
Von Philine Zimmerli Ischer
Primokiz ist ein nationales Programm der Jacobs Foundation zur Förderung einer vernetzten frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE). In 18 Städten, Gemeinden und drei Kantonen sollen die Akteure und Strukturen des Frühbereichs bestmöglich vernetzt und unterstützt werden, damit ihre Angebote für Kleinkinder und Eltern die optimale Wirkung entfalten können.
Ein Pilotprojekt mit Pioniercharakter in Pratteln
Von Manuela Hofbauer
Das primäre Ziel von Massnahmen und Strukturen Früher Förderung in Pratteln ist, dass alle Kinder beim Kindergarten eintritt die Voraussetzungen mitbringen, dem Kindergarten alltag zu folgen und sich bestmöglich zu entwickeln.
Der Beitrag von Kitas an die Frühe Förderung
Von Lisa Plüss
Bis in die 1990er-Jahre wurden Kindertagesstätten (Kitas) für Kleinkinder von weiten Bevölkerungskreisen als Einrichtungen gesehen, die Kinder betreuen, deren Eltern die Betreuung nicht selber leisten konnten – als schlechtere Alternative zur Erziehung und Betreuung in der eigenen Familie. Seither hat ein grosser gesellschaftlicher Wandel stattgefunden.
Soziokultur - die Kleinen im Blick
Von Isabel Althaus
Seit dem Jahr 2012 erbringt die offene Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Biel in den verschiedenen Stadtteilen Leistungen im Bereich der Frühen Förderung. Durch die Ver- ortung im Lebensraum der Familien und den sozialräumlichen Blick werden Zugänge erschlossen, Kontakte geknüpft und neue Projekte realisiert.
Plattform
PlatzBox - ein Gemeinwesenprojekt
Von Sha Ackermann
Öffentlicher Raum soll für unterschiedliche NutzerInnen zugänglich gemacht werden. Die PlatzBox als Gemeinwesenprojekt soll aufzeigen, ob und wie dies zusammen mit der Bevölkerung in der Nachbarschaft erreicht werden kann.
Sozialpolitik: Solidarität und soziale Gerechtigkeit
Von Hasim Sancar
Die Stärke einer Gesellschaft misst sich am Wohlbefinden der Schwächsten. Eine gerechte Verteilung der Ressourcen und starke Sozialwerke sind das Fundament. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass die schwächeren und benachteiligten Menschen unter uns am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Aktuell
«Veränderungen brauchen Druck, nicht nur Goodwill»
Von Christa Boesinger
Wie wirken sich gesellschaftliche, technologische, politische und wirtschaftliche Entwicklungen auf unser Leben aus und was bedeutet dies für Menschen mit einer Behinderung? Eine Studie des Gottlieb-Duttweiler- Instituts GDI im Auftrag der Stiftung Cerebral nimmt sich dieser Fragen an und wirft einen Blick in die Zukunft.
Schwerpunkt
Revision der SKOS-Richtlinien: ein Aushandlungsprozess
Von Dorothee Guggisberg
Die SKOS-Richtlinien werden per 1. Januar 2016 teilrevidiert. Die Höhe des Grundbedarfs für Haushalte bis fünf Personen und das Anreizsystem werden beibehalten. Hingegen sollen die Ansätze für Grossfamilien und junge Erwachsene gekürzt und die Sanktionsmöglichkeiten verschärft werden. Nebst Richtlinienreformen braucht es für die Weiterentwicklung der Sozialhilfe vor allem aber sozialpolitische Lösungsansätze.
Die Kantone sind gefordert
Von Regierungsräte Christoph Brutschin (BS), Martin Klöti (SG), Philippe Perrenoud (BE) und Guido Graf (LU)
Etwas mehr als 2 Millionen Franken – so viel kostet die Sozialhilfe jährlich in der Schweiz. Wie der Lastenausgleich innerhalb der Kantone konkret aussieht, bestimmen diese selbst. Ergo haben einzelne Gemeinden hohe Soziallasten zu tragen, andere bleiben verschont. Deshalb sind faire Systeme des Lastenausgleichs in den Kantonen notwendig. Wir haben in vier Kantonen nach der Finanzierung und Ausgestaltung des Hilfesystems sowie nach den aktuellen Diskussionen gefragt.
Materielle und persönliche Hilfe: aus einer Hand?
Von Claus Reis
Die Sozialhilfe war in Deutschland schon immer eine von den Kommunen organisierte und finanzierte Leistung. Sie wurde in Behörden realisiert, in denen Verwaltungsfachkräfte beschäftigt waren; Soziale Arbeit spielte kaum eine Rolle.
Effizienz und Qualität von Sozialdiensten: Widerspruch oder Synergie?
Von Daniel Iseli und Simon Steger
Der umfassende Lastenausgleich in der Sozialhilfe führt periodisch zu heftigen politischen Diskussionen im Kanton Bern. Aus der letzten resultierte ein Bonus-Malus-System für Sozialdienste. Die Berner Fachhochschule entwickelte in diesem Zusammenhang ein Analyseinstrument, welches Aspekte von Kosteneffizienz und Qualität von Sozialdiensten untersucht und vergleicht.
Wo brennt es heute in der Sozialhilfe?
Von Pierre Heusser
Was sind die häufigsten Probleme, mit denen sich sozialhilfebeziehende Leute konfrontiert sehen? Die gängige Praxis zeugt leider nebst positiven Beispielen auch vom Gegenteil: von unrealistischen Mietzinsrichtlinien über Straf- und Disziplinierungsmittel bis hin zu Abschiebungen.
Sozialhilfe mit jungen Erwachsenen
Von Daniela Flüeler
In der Stadt Bern beziehen durchschnittlich 250 bis 290 junge Erwachsene Sozialhilfe. Diese Klientengruppe betreuen wir im Sozialdienst der Stadt Bern in einer Fachstelle, welche sich ausschliesslich mit jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren befasst und dafür auch spezifische Methodiken entwickelt hat.
Prävention durch frühe Hilfen
Von Martin Hafen
Kinder aus sozial benachteiligten oder anderweitig belasteten Familien haben ungünstigere Bedingungen zum Aufwachsen als andere Kinder. Eine systematische und ressourcenorientierte Unterstützung dieser Familien trägt dazu bei, die negativen Folgen der schwierigen Startbedingungen zu reduzieren.
Anreize und Sanktionen – was noch?
Von Silvia Domeniconi und Patrick Zobrist
Die Inanspruchnahme von wirtschaftlicher oder persönlicher Sozialhilfe geschieht zwar meist unter grossem Leidensdruck, erfolgt aber nicht auf behördlichen Zwang hin. Sobald jedoch Leistungen bezogen werden, begeben sich die Leistungsbeziehenden in einen gesetzlich geregelten Kontext, der ihnen Rechte und Pflichten zuordnet. Dadurch ist ein Zwangskontext entstanden. Wie kann dieser Zwangskontext methodisch gestaltet werden? Welche fachlichen Möglichkeiten bietet die Soziale Arbeit, um professionell damit umzugehen?
Plattform
Fitnessradar für soziale Institutionen
Von Yvonne Anliker
Die Anforderungen von Politik und Öffentlichkeit an die Leistungen im Sozialwesen sind hoch. Die Organisationen befinden sich im Spannungsfeld von Qualität und Wirtschaftlichkeit. Die Hochschule Luzern hat ein Instrument entwickelt, das Führungskräfte bei der Leitung und Weiterentwicklung ihrer Institutionen unterstützt.
Soziale Arbeit … denn sie wissen (nicht), was sie tun?!
Von Edi Martin und Katrin Muckenfuss
Theorie und Praxis Sozialer Arbeit stehen in einem Spannungsverhältnis: Ist meine fachliche Intervention von Alltagswissen geleitet oder beruht mein Handeln auf wissenschaftlichen Erkenntnissen? Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich künftig ein neues Institut. Zwei Gründungsmitglieder des Freien Instituts für Theorie und Praxis Sozialer Arbeit (TPSA) im Gespräch.
Bergbesteigung und Soziale Arbeit
Von Johann W. Brandner
Das Institut zur Erforschung und Förderung regionaler und transnationaler Kulturprozesse (INST) führte 2004 eine Kulturexpedition auf den Kilimandscharo durch. Das Ergebnis liegt in Form eines Buches «Uhuru Peak/Kilimanjaro – die kulturelle Dimension»1 vor. Es enthält einen Beitrag von mir, der darlegt, wie ich die Besteigung für die Theorie von Sozialer Arbeit nutze und den ich in gekürzter Form wiedergebe.
Sozialbegleitung als Beruf endlich anerkannt
Von Thérèse Estermann und Jacqueline Räz
Der Begriff «Begleitung» und seine Bedeutung in der Sozialen Arbeit wurde lange Zeit belächelt und war für viele nicht fassbar. Sozialbegleitung wurde in den Anfängen als unprofessionell und als «Sozialarbeit light» abgewertet. Die nachhaltige Arbeit der SozialbegleiterInnen an der Basis und die Erreichung der eidgenössischen Anerkennung des Berufs Sozialbegleitung verhalfen diesem Beruf zu neuer Akzeptanz.
Aktuell
"We need to speak out"
Von Christa Boesinger
Ein Gespräch mit dem palästinensisch-syrischen Karikaturist Hani Abbas über das Leben in Syrien und die Notwendigkeit, die Wahrheit ans Licht zu bringen
Schwerpunkt
Wie retten wir die Sozialwerke?
Von Silja Häusermann
Langfristig retten wir umfassende soziale Sicherheit und soziale Kohäsion weder durch Verteidigung des Status quo noch durch einen radikalen Abbau der Sozialwerke, sondern ausschliesslich durch einen Umbau des Sozialstaats in Richtung sozialer Investitionspolitik zugunsten von Bildung, Erwerbsfähigkeit und Familien.
Armut bekämpfen – eine Verfassungsverpflichtung
Von Yvonne Gilli
Für die Grünen ist klar: Die Gesellschaft misst sich an den Lebensbedingungen ihrer schwächsten Mitglieder
Der Sozialstaat ist das Fundament der Schweiz
Von Michael Sorg
er Schweizer Sozialstaat funktioniert und muss weiter gestärkt werden, sagt die SP. Doch die Diskussion um die Sozialpolitik und den Sozialstaat ist eröffnet, ob wir wollen oder nicht.
Mehr Eigenverantwortung – weniger Staat
Von Verena Herzog
Die SVP fordert die Rückkehr zur Subsidiarität.
Wirtschaft und Bildung als Antwort auf die Armut
Von Sara Murray
Die CVP fordert eine von Sachlichkeit und Lösungsorientiertheit geprägte Diskussion im Parlament und in der Gesellschaft.
Für generationengerechte Reformen
Von Albert Vitali
Bei der Bekämpfung von Armut steht für die FDP Bildung an erster Stelle.
Soziale Mitte statt linke oder rechte Programme
Von Maja Ingold
Zu einer erfolgreichen Wirtschaft gehört für die EVP ein starker Sozialstaat, der die Selbstverantwortung nicht lähmt, sondern fördert.
Bedürftigen helfen, Finanzierung sicherstellen
Von Lorenz Hess
Die BDP hat die nötigen Lösungsvorschläge zu sozialpolitischen Fragestellungen bereit.
Eigenverantwortung gekoppelt mit Solidarität in Notlagen
Von Thomas Weibel
Die GLP setzt auf die Eigenverantwortung; staatliche Unterstützung in Notlagen soll vor allem eine Überbrückungshilfe sein.
Fehlende Gerechtigkeit und Menschenwürde
Von Richard Blättler
Die Alternative Liste (AL) Zürich wendet sich gegen die in den Medien breit getretene Skandalisierung von Einzelfällen und den Sozialabbau.
Sozialpolitische Schwerpunkte von AvenirSocial
Von Emilie Graff und Stéphane Beuchat
venirSocial fordert die Um- und Durchsetzung von sozialen Veränderungen im Sinne der Gerechtigkeit.
Plattform
Soziale Arbeit in Indien
Von Esther Bussmann, Esther Forrer Kasteel, Susanne Nef und Tobias Bachofner
Indien als ein Land der grossen Gegensätze und der Extreme sowie des Umbruchs sieht sich mit vielfältigen Spannungsfeldern konfrontiert und unterliegt stetigem Wandel. In diesem Beitrag werden entlang ausgewählter Projekte im indischen Bundesstaat Karnataka im Bereich Kindheit und Familie sowie Community Development die Herausforderungen aufgezeigt, vor welche sich die dortige Soziale Arbeit in diesem Kontext gestellt sieht.
Gegen die eigenen Eltern klagen müssen?
Von Ursi Wildisen, Andrea Schmid-Fischer
Die Volljährigkeit im Alter von 18 Jahren sowie die Bildungssituation in der Schweiz führen dazu, dass junge Erwachsene lange über den Zeitpunkt der Volljährigkeit hinaus auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Junge Frauen und Männer, deren Eltern geschieden sind, können deshalb in belastende familiäre Konflikte geraten. Die Erfahrungen eines neuen Beratungsangebots der Frauenzentrale Luzern zeigen: Eine gemeinsame, aussergerichtliche Lösung zahlt sich immer aus.
Aktuell
Seelsorge für Asylsuchende
Von Ursula Binggeli
Wer in der Schweiz Asyl beantragt, muss dies in einem der Empfangs- und Verfahrenszentren des Staatssekretariats für Migration (SEM) tun – zum Beispiel im EVZ Basel: Hier warten Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche während maximal dreier Monate auf erste Entscheide. Manche von ihnen haben auf ihrer Reise in die Schweiz Traumatisches erlebt. Für die Mitarbeitenden des ökumenischen Seelsorgediensts für Asylsuchende (OeSA) ist klar: Das EVZ ist ein Ort, an dem die Kirche zwingend präsent sein muss.
Schwerpunkt
Was ist ein Suizid?
Von Vladeta Ajdacic-Gross
Was Mühe bereitet, wird von der Sprache gern in verschiedene Synonyme gehüllt. Suizid ist ein solches trauriges und schwieriges Thema. Dennoch wird mit Suizid jede und jeder früher oder später unweigerlich konfrontiert. Die meisten von uns erwischt es mehrfach, Professionelle in Sozial- und Gesundheitsberufen auch x-fach. Dabei tauchen immer wieder dieselben Fragen auf: Trifft mich Mitschuld? Hätte ich anders handeln sollen? Wie soll ich mit den eigenen Suizidgedanken umgehen? Zugleich ist Suizid ein hoffnungsvolles Thema.
Suizid als Akt der Freiheit oder Ausdruck einer Notlage?
Von Sonja Hug
Die Suizidalität von KlientInnen konfrontiert Sozialarbeitende mit schwierigen Fragen. Wie viel Verantwortung trage ich? Welche Intervention ist angemessen? Nicht zuletzt stellen sich Fragen zum Wert des Lebens an sich. Berufsethische Orientierung hilft, mit der Belastung umzugehen.
Ein Essay
Von Peter Fuchs
«Ist’s denn Sünde, Zu stürmen in’s geheime Haus des Todes, Eh Tod zu uns sich wagt?»
«Nebst Schuldgefühlen ist Wut ein wichtiges Thema»
Von Robert Löpfe
Jörg Weisshaupt im Gespräch über die Begleitung von Hinterbliebenen nach einem Suizid
Suizid im Alter – unterschätzt und hingenommen?
Von Manuela Wehr
Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention gibt an, dass alle zwei Stunden ein alter Mensch an Suizid stirbt. Nach Ipsilon (Initiative zur Prävention von Suizid in der Schweiz) sind auch die Suizidraten in der Schweiz unter Älteren höher als in anderem Alter. Dieser Tatsache ist man sich meiner Erfahrung nach weniger bewusst, was sich ändern sollte.
Suizidprävention – ein Auftrag für die Schulsozialarbeit
Von Nicole Egli
Die Schweiz ist eines der Länder mit den weltweit höchsten Suizidraten. Über 1000 Menschen nahmen sich in der Schweiz im Jahr 2012 das Leben, darunter etwa 75 Kinder und Jugendliche. Das sind mehr Tote als durch Strassenverkehrsunfälle, bösartige Tumore oder infektiöse Krankheiten. Der Suizid stellt bei den 15- bis 19-jährigen Jugendlichen gleichauf mit allen Unfällen die häufigste Todesursache dar.
Homosexuelle Jugendliche, ein Thema für die Soziale Arbeit?
Von Patrick Weber
In der Schweiz ist die Suizidgefahr bei homosexuellen Jugendlichen noch immer sehr hoch. Diskriminierung auf sozialer Ebene sowie fehlende soziale Unterstützung haben gravierende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von homosexuellen Jugendlichen. Was kann die Soziale Arbeit dagegen tun?
Die Peer-to-Peer-Beratung von U25
Von Raphael Wobmann
Kinder und Jugendliche in der Schweiz stehen unter einer grossen Belastung. Das zeigt sich auch in einer erschreckend hohen Zahl von versuchten und vollzogenen Suiziden. Diese erschüttern zwar das unmittelbare Umfeld, werden aber in der öffentlichen Diskussion tabuisiert. Jugendliche, die sich mit Selbstmordgedanken quälen, fühlen sich in ihren Nöten allein gelassen. Die Soziale Arbeit hat den Auftrag, Lösungen und Strukturen für Menschen in Notlagen anzubieten. Will sie ihrem Anspruch gerecht werden, hat sie noch viel an politischer und konzeptioneller Arbeit zu leisten.
Plattform
Täterarbeit ist der beste Opferschutz
Von Bruno Manser
Seit 2001 arbeitet das Beratungszentrum KONFLIKT.GEWALT. mit Männern, Frauen und Jugendlichen, die ihre eigene Gewalttätigkeit bearbeiten wollen. Täterarbeit ist der beste Opferschutz, da am Ursprung der Gewalt gearbeitet wird. Schritt für Schritt lernen die Betroffenen, für ihr Tun Verantwortung zu übernehmen und ihre Konfliktfähigkeit zu stärken.
«Is 25 the new 18?»
Von Stefan Blülle
Junge Erwachsene, die eine Phase ihres Lebens in Heimen oder Pflegefamilien verbracht haben, sind eine kaum wahrgenommene, sehr heterogene, doch zugleich verletzliche Gruppe. Sie haben auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben besondere Herausforderungen zu bewältigen. Nach Einschätzung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Jugendfragen (IAGJ) bedürfen sie daher vermehrter fachlicher Aufmerksamkeit.
Aktuell
Wie das Erzählcafé seinen Platz in der Sozialen Arbeit erobert
Von Ursula Binggeli
Sich erzählend erfahren, dabei den roten Faden im eigenen Leben entdecken und auf ungeahntes Potenzial stossen – das wird im Erzählcafé möglich. Wie gross das Interesse an dieser Form der Biografiearbeit ist, nicht nur in der Sozialen Arbeit, sondern auch im Gesundheits- und im Bildungsbereich, zeigte die erste nationale Veranstaltung zum Thema von Mitte Februar dieses Jahres. Johanna Kohn, Dozentin an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, zu ihren Erfahrungen mit der vielseitig verwendbaren Methode.
Schwerpunkt
Versorgung im Kontext Sozialer Arbeit gestalten
Von Jürgen Stremlow
Eine bedarfsgerechte Versorgung aufeinander abgestimmter sozialer Dienstleistungen ist ein Erfordernis nicht nur im Sinne der Qualitätssicherung, sondern auch im Sinne der Kosten- Nutzen-Maximierung. Aus diesem Grund ist es zu begrüssen, dass sich das Verständnis von Versorgung im Zuge der Professionalisierung Sozialer Arbeit weiterentwickelt. In diesem Text werden die wichtigsten Verständnisse von Versorgungsgestaltung eingeführt und ihre Bedeutung für die Praxis diskutiert.
Versorgen ist gut, teilhaben besser
Von Carlo Knöpfel und Yann Bochsler
Der Sozialen Arbeit werden heute zwei Zielsetzungen zugeschrieben: Existenzsicherung und Integration. Die lange wirtschaftliche Krise der 1990er-Jahre hat in der Schweiz den aktivierenden Sozialstaat hervorgebracht, der diese beiden Vorgaben verknüpft. Wer arbeitslos, krank oder mittellos ist, hat kein unbedingtes Anrecht auf materielle Existenzsicherung mehr. Wir plädieren für einen Ansatz, der sich am Postulat der gesellschaftlichen Teilhabe orientiert.
Institutionelle Übergänge im Gesundheitswesen
Von Simon Süsstrunk
bergänge zwischen verschiedenen Institutionen im Gesundheitswesen, beispielsweise zwischen der Psychiatrie und einer Rehabilitationseinrichtung, können insbesondere für Personen mit mehrdimensionalen Problematiken eine schwer zu bewältigende Aufgabe darstellen. Die Soziale Arbeit kann mit Blick auf die soziale Dimension von Gesundheit und Krankheit sowie dem Ziel der sozialen Integration einen wichtigen Beitrag in einer sektorenübergreifende Versorgungsstruktur leisten.
Versorgungsketten als Chance und Herausforderung
Von Christoph Minnig
Die Idee der Versorgungskette wird in der Theorie oft und intensiv diskutiert. Trotzdem muss festgestellt werden, dass integrierte und aufeinander abgestimmte Versorgungssysteme oder Versorgungsketten in der Praxis des Gesundheitswesens immer noch die Ausnahme darstellen. In diesem Beitrag steht einerseits zur Diskussion, welche Hindernisse einer vermehrten Verwendung entgegenstehen und andererseits, welche Herausforderungen sich daraus für Organisationen und Management ergeben können.
Was macht Netzwerke wirksam?
Von C. Meier Magistretti, A. Capeder, C. Huser, M. Isenschmid, M. Schläppi, M. Wergles und S. Zäch
Netzwerke der Frühen Förderung sind in der Prävention in Österreich und Deutschland bereits institutionalisiert. Hierzulande steckt die Etablierung von Netzwerken noch vielerorts in den Kinderschuhen. Zunehmend gewinnen sie aber an Bedeutung. Daher ist es wichtig zu fragen: Was kennzeichnet wirksame Netzwerke?
Schuldenberatung als Investition
Von Christoph Mattes und Rebekka Sommer
Lange Zeit wurde Schuldenberatung in der Schweiz eng im Zusammenhang mit der Sanierung und Entschuldung von Menschen mit hohen Schuldverpflichtungen diskutiert. Damit einher ging meist die implizite Annahme, dass das Einkommen der Verschuldeten für eine Sanierung ausreicht. Erfreulicherweise – und notwendigerweise – hat sich die Diskussion verändert, und somit stellt sich die Frage nach dem Bedarf an Schuldenberatung neu.
Plattform
Aufsicht über Fremdplatzierungen
Von Laura Valero
In der Schweiz leben zwischen 22 000 und 30 000 Kinder und Jugendliche nicht bei ihren Eltern, sondern in einer stationären Einrichtung oder in einer Pflegefamilie. Seit den 1990er-Jahren sind in der Deutschschweiz, nebst Heimen und klassischen Pflegefamilien, Familienplatzierungsorganisationen (FPO) entstanden. Lange Zeit wurden diese im Bereich des Kindesschutzes tätigen Organisationen nicht beaufsichtigt. Erst seit Anfang 2014 ist eine staatliche Aufsicht vorgeschrieben. Zeit für eine Standortbestimmung!
Kosten-Nutzen-Analyse in der Jugendarbeit
Von Ruth Feller
Die Kosten-Nutzen-Analyse wird im vorliegenden Artikel anhand eines fiktiven Beispiels in der offenen Kinder- und Jugendarbeit erklärt, und ihre Bedeutung im Sozialwesen wird reflektiert. Zudem werden die Vor- und Nachteile von Kosten-Nutzen-Analysen beschrieben.
Monitor des Stellenmarktes im Sozialwesens
Von Jeremias Amstutz, Barbara Beringer, Sarah Madörin, Thomas Redmann und Peter Zängl
Der Stellenmarkt des Sozialwesens der Schweiz entwickelt sich dynamisch und heterogen. Kennzeichnend hierfür sind monatlich rund 500 Stellenangebote, die von verschiedenen Organisationen des Sozialwesens auf der Internetplattform www.sozialinfo. ch für die Deutschschweiz veröffentlicht werden. Der Verein sozialinfo.ch hat gemeinsam mit der Fachhochschule Nordwestschweiz eine erste Analyse durchgeführt.
Aktuell
Wie viel ist genug? Eine Ausstellung zum Thema Geld
Von Corinne Schmid
«Du sollst immer streben nach mehr», fordert der Flyer zur Ausstellung und wirft gleichzeitig tiefgründige Fragen auf: Geld oder Leben? Wie viel brauchen Sie um glücklich zu sein? Wem gehört Ihr Geld? Mit dem mulmigen Gefühl, Dinge über mich zu erfahren, die ich gar nicht wissen wollte, breche ich auf nach Lenzburg. Es gilt, sich der Kraft des Geldes zu stellen.
Schwerpunkt
Wie Jugendliche uns spiegeln
Von Ueli Mäder
Ich weiss nicht, woher meine Zuversicht rührt. Vielleicht von Jugendlichen, die auf Berner Strassen tanzen oder ein ausrangiertes Basler Bahnareal beleben. Von Jugendlichen, die originelle Graffiti kreieren. Wie «Thu matsch»! Oder: «Wir scheitern nicht an Niederlagen, sondern an Auseinandersetzungen, die wir nicht wagen.» Jugendliche teilen uns so in wenigen Worten viel über sich und das gesellschaftliche Befinden mit. Sie drücken aus, was uns alle betrifft. Sie spiegeln uns und unsere Normen. Und das nervt manchmal sehr. Das zeigt auch das Beispiel der Berner Reitschule.
Exklusion – systemtheoretisch
Von Martin Hafen
Der Begriff Exklusion beschreibt den Ausschluss eines Menschen aus der Kommunikation. Wie aber lässt sich dieser Ausschluss präzise beschreiben? Dieser Text sucht eine Antwort auf diese Frage. Er nutzt dabei die soziologische Systemtheorie, für die Inklusion/Exklusion eine Leitunterscheidung ist.
20 Jahre Mädchenhaus Zürich
Von Karin Aeberhard Kuhn und Rahel El-Maawi
Jährlich sind es zwischen 50 und 60 junge Frauen im Alter von 14 bis 20 Jahren, die in ihren Familien Gewalt erlebt haben und eines Tages entscheiden, dass sie so nicht mehr weiterleben können und deshalb von ihrem Zuhause flüchten. Es sind Mädchen aus der ganzen Schweiz, die versuchen, in die Anonymität der grössten Schweizer Stadt einzutauchen, um nicht von ihren Eltern und Verwandten gefunden zu werden, die sie teilweise sogar mit Mord bedrohen. Die geheime Adresse des Mädchenhauses bietet ihnen den notwendigen Schutz und die Sicherheit.
Bei einer Gastfamilie Ruhe und Ordnung finden
Von Ruedi Beiner
Ziel der Familienplatzierungseinrichtung Projekt Alp ist, junge Menschen in einer persönlichen Krise zu unterstützen, damit sie wieder Boden unter den Füssen spüren. Ein Unterfangen, das sowohl an die beteiligten Jugendlichen als auch an die MitarbeiterInnen und Gastfamilien hohe Anforderungen stellt. Was braucht es, damit eine konstruktive Lösung erarbeitet werden kann?
Dem Ausschluss von Jugendlichen aus dem öffentlichen Raum entgegenwirken
Von Beat Sutter
Das Kerngeschäft der Mobilen Jugendarbeit Winterthur ist die aufsuchende Jugendarbeit, also das aktive Ansprechen von jugendlichen Gruppen im öffentlichen Raum. Bisher geschah dies mehrheitlich in den Winterthurer Wohnquartieren. Dort trafen wir regelmässig auf Gruppen, die einen grossen Teil ihrer Freizeit draussen verbrachten. Mit zahlreichen von ihnen pflegten wir regelmässigen Kontakt, unterstützten sie bei Konflikten mit Anwohnenden und der Polizei, überlegten zusammen, wie wir einen Ort attraktiver gestalten könnten oder organisierten Strassenfussballturniere.
«Zugewiesene Freiheit ist keine Freitheit!»
Von Ivica Petruši
nlässlich eines Netzwerktreffens der mobilen und aufsuchenden Jugendarbeit im Kanton Zürich (jumove), wurde das aktuelle Phänomen des «Rückzuges der Jugendlichen aus den gesellschaftlichen Prozessen» diskutiert. Die Fragestellung und die damit verbundene Herausforderung der an der Basis arbeitenden Fachleute lautete, wie diesem zu begegnen sei bzw. was die Rolle der Kinder- und Jugendförderung dabei sein könnte.
Biografiearbeit für Kinder
Von Sandra Lippuner und Urs Bachmann
Wer gehört dazu? Was muss ich tun, um dazuzugehören? Was passiert, wenn ich nicht dazugehöre? Der Umgang mit Zugehörigkeiten ist für jedes Kind ein Thema. Für manche Kinder sind Lebensumstände oder ihre Lebensgeschichte Anlass, um ausgeschlossen zu werden oder sich ausgeschlossen zu fühlen. Die «Werkstatt über mich» ist ein Workshop-angebot für Biografiearbeit, das Kindern die Möglichkeiten bietet, ihre Lebensumstände, aber auch ihre Differenzerfahrung zu formulieren und visuell darzustellen.
Plattform
Wirken Integrationsprogramme – und wenn ja, wie?
Von Peter Neuenschwander, Tobias Fritschi und Reto Jörg
Die Frage der Wirksamkeit von Integrationsmassnahmen wird in der Fachwelt kontrovers diskutiert. Denn häufig wird deren Erfolg allein über die Vermittlungsquote in den ersten Arbeitsmarkt gemessen. Auswirkungen auf Faktoren wie zum Beispiel die soziale Integration oder die persönliche Lebenssituation werden ausgeblendet. Die BFH hat ein Messinstrument entwickelt, um diesen Missstand zu beheben.
Menschen mit Behinderung als ExpertInnen bei Evaluationen
Von Priska Elmiger, Remi Frei, Judith Bühler, Sandra Mazzoni, Charlotte Miani, Regula Ruflin
Wer könnte die Qualität der Leistungen von Institutionen im stationären Bereich besser beurteilen als jene Personen, welche diese Leistungen in Anspruch nehmen? Ein Team von ExpertInnen ging der Frage nach, ob und wie erwachsene Menschen mit Behinderungen in Evaluationen einbezogen werden können.
Helen Keller über den Alltag am Gerichtshof für Menschenrechte
Von Andrea Huber
Seit Anfang der 1970er-Jahre bis Ende 2013 wurden vom EGMR insgesamt 5611 Beschwerden aus der Schweiz entschieden. In nur gerade 86 der zugelassenen Fälle hat der Gerichtshof eine Verletzung der Konvention durch die Schweiz festgestellt. Die Schweizer Richterin Helen Keller gibt uns Auskunft über ihre Arbeit in Strassburg und ihre Verantwortung, die sie in ihrer Funktion trägt.
Aktuell
Nach dem «Fall Flaach» ist vor dem «Fall X»
Von Christoph Häfeli
chon vor der «Katastrophe von Flaach» standen das seit zwei Jahren in Kraft stehende Kindes- und Erwachsenenschutzrecht und namentlich die professionellen Kindesund Erwachsenenschutzbehörden (KESB) in der Kritik von Gemeinden, Politik, Fachleuten, Betroffenen und Medien. Was sich in den Tagen nach der Tötung von zwei Kindern durch ihre Mutter in Print-, elektronischen und sozialen Medien sowie politischen Kommentaren an Vorverurteilungen und grundsätzlicher Diskreditierung über die KESB ergoss, sprengt alles bisher Dagewesene.
KESB: Rückkehr zum alten System ist Unsinn
Von Emilie Graff und Stéphane Beuchat
Die Schlagzeilen in den Medien überschlagen sich: Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde KESB und die Soziale Arbeit als Ganzes stehen unter medialem und politischem Beschuss. AvenirSocial – Soziale Arbeit Schweiz – will dazu beitragen, dass die Diskussion wieder auf die sachliche Ebene zurückgeführt wird.
Schwerpunkt
Die fünf «W» des Humors
Von Jenny Hofmann
Erklärt man einen Witz, ist er nicht mehr lustig. Versucht man Humor zu kategorisieren, stösst man an Grenzen: Kultur, Persönlichkeit, Wissen und Kontext beeinflussen, wer wann was lustig findet und warum. Trotzdem helfen uns Theorien und Forschung, Mechanismen und Funktionen des Humors in der zwischenmenschlichen Interaktion zu verstehen.
Arbeiten mit humorvollen inneren Bildern
Von Peter Hain
Kennen sie den Unterschied zwischen Humor und Therapie? … Humor hilft immer! Schon zu Zeiten Äskulaps wurde Gesundheit als ausgeglichener (Gefühls-)Zustand mit einem fliessendem Gleichgewicht der Körpersäfte (lat.: Humores) beschrieben. Bereits hier finden wir also ein grundlegendes therapeutisches Prinzip: die ressourcenorientierte Integration.
Lächelnd Brücken bauen in der HIV-Prävention
Von Béatrice Aebersold
Ein Projekt der Aids Hilfe Bern: Der Ansatz der humorvollen Kommunikation und des bewussten Einsatzes einer Körpersprache in der HIV-Prävention bei MigrantInnen war in der MediatorInnenarbeit in der Schweiz eine erstmals durchgeführte systematisch aufgebaute Schulung von MediatorInnen, die in Präventionsprojekten tätig sind. Der Projektverlauf wurde filmisch dokumentiert. Dieser Kurzdokumentarfilm von Joël Lehmann ist bei der Aids Hilfe Bern auf DVD erhältlich.
Humor als Bewältigungs- und Interventionsstrategie
Von Jörgen Schulze-Krüdener
Das humoristische Können stellt eine wenig genutzte Ressource in der Sozialen Arbeit dar. Der Humor dient den professionellen Akteuren als individuelle Bewältigungsstrategie und ist als «soziales Schmiermittel» vielseitig in der Beziehungsarbeit verwendbar. Der Blick in eine aktuelle qualitative Humorstudie zeigt, dass Fachkräfte keine humorlosen, deprimierten Personen sind, die nichts zu lachen haben.
Studie zum Humor in der Suchthilfe
Von Sabine Link
In diesem Beitrag wird der ernsthafte Versuch einer evidenzbasierten Studie zum Humor in der Suchthilfe dargestellt. Wie kam es dazu?
Humor in der Beratung als Haltung und Methode
Von Charlotte Friedli und Cornelia Schinzilarz
Ausgangspunkt des Humors in der Sozialen Arbeit ist die Reflexion der eigenen Humorhaltung, die sich spielerisch mit Gefühlen des Glücks, der Begeisterung und der Heiterkeit verbindet. Humor wird mit Lachen und Lächeln denkend im Alltag vertieft. Der Blick auf sich selbst, auf die andern und auf die Situation orientiert sich am Gelungenen, an der Schönheit, an den Möglichkeiten und Fähigkeiten. Diese Ausrichtung auf Ressourcen und Potenziale bildet die Grundlage dafür, dass die Integrität aller Beteiligten gewahrt und die verschiedenen Persönlichkeiten geachtet werden. Vor diesem Hintergrund können professionelle Gespräche auch in schwierigen Zusammenhängen humorvoll und heiter sein und dramatische Situationen an Leichtigkeit gewinnen.
Humor im Zirkus: Am Anfang war das Spiel …!
Von Ruth Schneider
Alles begann vor zehn Jahren, in der Therapeutischen Wohngemeinschaft Arlesheim, einer betreuten Wohnsituation für sechs junge Erwachsene mit einer psychischen Beeinträchtigung. Fühlt man sich in der Welt ausgesetzt und fremd, dann wird das Leben ein Raum, in dem Spiel und Humor seltene Gäste sind. Als ein Gegengewicht zu dieser Realität entwickelte unser Teamkollege Friedrich Kaiser die Idee, wir alle – BewohnerInnen und MitarbeiterInnen – könnten lustige Situationen inszenieren, Gaukler sein, Fertigkeiten zeigen und auftreten. Ein besonderer Zirkus war geboren.
Interview mit Beat Hänni alias Till Heiter
Von Ursula Binggeli
Was darf Humor, was nicht? Stimmt jedes Lachen heiter? Und was, wenn man mit seinem Humor im Fettnapf landet? Fragen über Fragen – beantwortet von einem, der überzeugt ist, dass Humor auch in den ernstesten Situationen wohltuend sein kann.
Porträt Huusglön: «Niemand kommt ohne Humor zur Welt»
Von Simone Moser
Seit zwanzig Jahren gibt es in der Schweiz die Spitalclowns, welche Kinder während ihrer Behandlung im Krankenhaus unterhalten sollen. 2008 wurde der Verein Huusglön gegründet mit dem Ziel, kranke und behinderte Menschen auch ausserhalb des Spitals, an ihrem Wohnort, zu besuchen und zum Lachen zu bringen.
Lehrstunde des grundlosen Lachens
Von Isabelle Steiner
Eine neue Spielart des Yogas geht derzeit um die Welt. Das vor 20 Jahren in Indien für therapeutische Zwecke entwickelte Lachyoga besagt: Warte nicht, bis du einen Grund zum Lachen findest, sondern lache genau dann, wenn du es am wenigsten tun würdest.
Plattform
Einen Monat von Sozialhilfe leben – ein Versuch im Wallis
Von Gabriela Weger
Sechs Familien aus dem Oberwallis mit durchschnittlichem Lebensstandard lebten versuchsweise im November 2014 mit dem Budget der Sozialhilfe. Was waren ihre Erfahrungen? Welches waren ihre grössten Herausforderungen?
Geschlechtersensibles Bildungsangebot
Von Thomas Knill und Thomas Rhyner
Im Bildungsangebot Men’s Walk & Talk haben sich Studenten der Fachhochschule St. Gallen und der Pädagogischen Hochschule St. Gallen mit dem eigenen Mannsein im Beruf auseinandergesetzt. Die Erfahrungen fliessen in ein Umsetzungskonzept ein, das auch von anderen Schweizer Bildungseinrichtungen genutzt werden kann.
Aktuell
Was uns in den nächsten zwölf Monaten politisch beschäftigen wird
Von Ursula Binggeli
Das Schweizer Politjahr 2015 steht im Zeichen der nationalen Wahlen – aber nicht nur. Was steht auf der sozialpolitischen Agenda? Wer erachtet welche Themen für besonders wichtig? Wo werden Schwerpunkte gesetzt? SozialAktuell hat sich umgehört.
Schwerpunkt
Sozialarbeitspraxis und rechtsphilosophische Theorie
Von Ursula Christen
Wer hat die elterliche Sorge? Ist der Sohn urteils- und der Stellensuchende vermittlungsfähig, ist die Grossmutter unterhalts-, die neue Partnerin auskunfts- und die Klientin rückerstattungspflichtig? An allen Ecken und Enden geraten Sozialarbeitende an die Grenzen ihres juristischen Halbwissens – dahinter verbirgt sich das überaus komplexe Zusammenspiel von Rechtsstaat, Sozialstaat und Demokratie.
Spielerische Annäherung: ein Quiz zum Sozialhilferecht
Von Peter Mösch Payot
Die KESB als juristisches Feld? Eine Aussensicht
Von Julia Emprechtinger und Peter Voll
In den ersten zwei Jahren ihres Bestehens haben die Kindesund Erwachsenenschutzbehörden (KESB) trotz vielen Schwierigkeiten ihren Betrieb konsolidiert und die laufenden Aufgaben bewältigt. Aber sind sie deswegen auch schon interdisziplinäre Behörden geworden? Zur Rolle der Sozialen Arbeit als Disziplin neben dem Recht in den KESB einige vorläufige Überlegungen und Beobachtungen aus verschiedenen Forschungsprojekten.
KESB: eine Innensicht auf die Kooperation zwischen Sozialer Arbeit und Recht
Von Franziska Voegeli
Soeben feierten die «neuen» Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden ihren zweiten Geburtstag. Wie hat sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Sozialer Arbeit und Recht, den beiden tragenden Disziplinen dieser Behörden, in der Praxis entwickelt und etabliert?
Migration und Sozialhilfe
Von Fidan Köle
Die Fürsorgeabhängigkeit bedeutet für die ausländische Wohnbevölkerung nicht nur das Einbüssen ihrer finanziellen Selbstständigkeit, sondern kann überdies zum Verlust ihres Aufenthaltsrechts in der Schweiz führen. Mit welchen Konsequenzen müssen die Betroffenen rechnen? Ein Erfahrungsbericht aus der Praxis des Migrationsamtes Zürich.
Die Leiterin eines Frauenhauses Jael Bueno im Gespräch
Von Ursula Christen
Interview mit Oliver Hunziker und Hans Bänziger zum ersten Männerhaus
Von Ursula Christen
Spardruck bei der Existenzsicherung
Von Erna Jung und Simon Vögeli
Die Bemessung der Sozialhilfe war in den letzten Jahren auch im Kanton Bern immer wieder Thema der politischen Debatte. Je nach politischem Hintergrund ist die Sozialhilfe in der Schweiz kaum existenzsichernd oder sie scheint viel zu hoch im Vergleich zum hart verdienten Einkommen einer Mittelstandsfamilie. Während die SKOS-Richtlinien, die sowohl wissenschaftlich als auch politisch breit abgestützt sind, lange quasi unantastbar waren, regt sich in jüngster Zeit Widerstand, und es werden grundlegende Veränderungen gefordert.
Ein Plädoyer für mehr Soziale Arbeit im Jugendstrafrecht
Von Hans Melliger
Du hast eigentlich einen guten Charakter – du solltest ihn nur mehr gebrauchen! Diese neckische Provokation kommt mir auch oft bei den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern der Jugendanwaltschaft in den Sinn: Wir haben gute Sozialarbeitende – aber wir sollten sie mehr gebrauchen. In der Umsetzung des Jugendstrafrechts oder besser gesagt, bei der Diagnostik und der Sanktionswahl sowie bei der Umsetzung der Entscheide im Vollzug.
Plattform
Den Roma eine Berufschance geben
Von Martina Schilliger, Peter Stade und Bernard Wandeler
Mit partizipativen Ansätzen der Soziokulturellen Animation können unter schwierigsten Ausgangsbedingungen Jugendliche von Roma-Gemeinschaften trotz allem ins Erwerbsleben integriert werden. Das innovative Projekt «Coaching for Employment» hat die Selbstverantwortung und das Vertrauen gestärkt.
Ein Theaterprojekt, das den sozialarbeiterischen Alltag hinterfragt
Von Corinne Schmid
Gemäss New-Public-Management-Ansatz sollen Verwaltungsangestellte kostengünstig im Betrieb und produktiv bei der Arbeit sein. Kathrin Iten wurde als Sozialarbeiterin mit Lücken und Tücken dieses Systems konfrontiert. Mit ihrer Theaterproduktion «Formular: CH» möchte sie unbekannte Lebenswelten in diesem System für ein breites Publikum sichtbar machen. Ein Einblick in Dialogentwürfe und Improvisationen während der Entstehungsphase.