Berufsverband Soziale Arbeit Schweiz

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Dezember - Umgang mit Grenzen

SozialAktuell Dezember:
Umgang mit Grenzen

Grenzen, Grenzüberschreitungen, Grenzverletzungen: In diesem Heft geht es darum, wie Sozialarbeitende und ihre KlientInnen ihre Grenzen setzen, schützen und Überschreitungen verhindert werden können. Die französische Ausgabe trägt den Titel « Maltraitance et bientraitance»: Wörtlich wäre das ungefähr mit «schlechte und gute Behandlung» zu übersetzen, was aber nicht wirklich den Inhalt der französischen Begriffe trifft. Was wäre denn eine «gute Behandlung»? Eine «gute» Soziale Arbeit ist eine, die sich an den Lebenswelten und am Wohlergehen der Menschen orientiert. Nicht immer ist es einfach zu erkennen, ob eine Handlung wirklich zum Wohle der KlientInnen ist oder ob es für diese schon als «schlechte Behandlung» empfunden wird. Am eindrücklichsten zeigt dies der Erlebnisbericht einer Person, welche wiederholt fürsorgerisch in der Psychiatrie untergebracht wurde. Die Artikel gehen auf die Suche nach Grenzen in verschiedenen Institutionen, aber auch sehr persönlichen Grenzen wie derjenigen des biologischen Geschlechts.

Aktuelles

Die Diskriminierung von Menschen, die auf eine Behinderung oder Invalidität reduziert werden, wird in der Rubrik «Aktuell» beleuchtet. In «Unter vier Augen» lernen Sie Jocelyne Haller kennen, Sozialarbeiterin und Genfer Grossrätin, die sich ihr Leben lang für die Benachteiligten eingesetzt hat.

Oktober - Alter – Herausforderungen für die Soziale Arbeit

SozialAktuell Oktober:
Alter – Herausforderungen für die Soziale Arbeit

Eine der grössten Herausforderungen, vor der die Sozialpolitik und die Soziale Arbeit derzeit stehen, ist die zunehmende Alterung der Bevölkerung. Damit einher gehen neue Anliegen und Bedürfnisse, die innerhalb der Schweizer Alterspolitik auf unterschiedlichen Fachgebieten thematisiert werden müssen. Die wichtigsten Fragen sind wohl, wie Menschen im Alter am besten betreut werden, welche Strukturen bereits vorhanden sind und wie diese weiterentwickelt werden können. Welche Vorstellungen haben wir vom Alter und welchen Einfluss haben diese auf die politischen Entscheidungen und das Betreuungsangebot? Dies sind die Themen, die im Fokusthema der neuesten Ausgabe von SozialAktuell behandelt werden.

Andere Rubriken

In der Rubrik Aktuell werfen wir zum 30-jährigen Bestehen der UNO-Kinderrechtskonvention, die am 20. November 1989 von der UNO-Generalversammlung ratifiziert wurde, einen Blick auf die Geschichte und die Umsetzung des Übereinkommens in der Schweiz. In Unter vier Augen liefert unser Verbandsmitglied Daniel Flückiger einen spannenden Einblick in seine Arbeit als Leiter des Sozialdienstes der Gemeinde Münsingen (BE). In AvenirSocial begeben wir uns im Rahmen der Weiterbildungsmodule des Verbandes auf eine Stadtführung durch Bern und entdecken dabei, welche Angebote es für Sozialhilfebeziehende gibt.

September - SozialAktuell im neuen Gewand!

SozialAktuell September:
SozialAktuell im neuen Gewand!

Wir freuen uns, dir die erste von acht jährlichen Ausgaben unserer neu konzipierten Fachzeitschrift SozialAktuell zu präsentieren. Sie wurde gemeinsam von der neuen zweisprachigen Co-Redaktion, der Co-Geschäftsleitung von AvenirSocial und der deutsch- und französischsprachigen Redaktionsgruppe entwickelt. Damit wollen wir dir künftig eine schweizweite Rundsicht über die Themen der Sozialen Arbeit bieten. Ihr Inhalt ist neu deckungsgleich mit dem Inhalt der französischsprachigen Ausgabe ActualitéSociale und enthält Beiträge von AutorInnen aus beiden Landesteilen. Mit einem modernen und aufgelockerten Erscheinungsbild soll Aktuelles aus der Welt der Sozialen Arbeit umfassend, fachspezifisch und kontrovers thematisiert und sowohl vom theoretischen als auch vom praktischen Ansatz her beleuchtet werden. Wir hoffen, wir treffen damit deinen Geschmack.

Soziale Arbeit im Wahljahr

In dieser Ausgabe widmen wir uns – vor dem Hintergrund der nächsten Parlamentswahlen – in den Rubriken «Fokusthema» und «Unter vier Augen» speziell der Frage nach der politischen Dimension der Sozialen Arbeit. Welches sind die derzeitigen Herausforderungen des Sozialstaats und was die verschiedenen sozialpolitischen Entscheide, die damit einhergehen? Wie positionieren sich die nationalen Parteien, und inwiefern beeinflusst der Föderalismus die Soziale Arbeit? Was sind in den Augen der Begünstigten die heissen Eisen, welche die künftigen politischen AmtsträgerInnen in der kommenden Legislaturperiode anpacken sollten?

Juli - Verschuldung

SozialAktuell Juli:
Verschuldung

Es war für mich eine schöne Aufgabe, das vorliegende Heft zum Thema Verschuldung zusammenzustellen – denn es handelt sich hier um ein Thema, dem ich, wenn auch auf unterschiedliche Weise, schon immer mit Leidenschaft begegnet bin. Zuerst da­ mals, als Lehrling bei einer Bank, wo ich zugegebenermassen Freude daran hatte, Betreibungen einzuleiten, und mich auf der Seite der Stärkeren wohlfühlte. Ein Umstand, für den ich mich bis heute zuweilen schäme. Später dann, als Sozialarbeiter während meiner Tätigkeit in der Schuldenberatung, in der ich leidenschaft­ lich Forderungen wegverhandelte und mich die Auseinander­ setzung mit genau dieser Macht des Gläubigers vielfach an den Rand der Verzweiflung führte. Und schliesslich heute als Dozent und Supervisor beziehungsweise Coach, wo ich immer wieder er­ kenne, wie viel Macht bei der Beratung von Menschen in finan­ zieller Not im Spiel ist: Unter welchen Voraussetzungen erhalten sie Rat, wie ausführlich und intensiv, und geschieht dies am Telefon oder persönlich am Beratungstisch? Ich danke den Autorinnen und Autoren dieses Schwerpunkts. Sie geben Einblick in gute Praxis­Erfahrungen, skizzieren in ihren Bei­ trägen aber auch Möglichkeiten einer Neuausrichtung der Schul­ denberatung. Und so befasst sich diese Ausgabe sowohl mit den Problemen der Menschen als auch mit den Herangehensweisen und Möglichkeiten der Sozialen Arbeit. Nicht nur ein praxis­, son­ dern auch ein zukunftsorientiertes Heft also. Eine leidenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Schul­ den wünscht Ihnen unterdessen Ihr Christoph Mattes

Aktuell

"Wenn die Jungen feiern, haben wir Angst"

Von Roman Enzler

Im bernischen Gampelen treffen Vergangenheit und Gegenwart von Fahrenden in der Schweiz aufeinander

Eine Gesellschaft ist nur so frei wie ihre Roma

Von Roman Enzler

Die Schweiz hat ihre radikale Abwehrhaltung gegen Fahrende noch nicht überwunden

Schwerpunkt

Schulden und Schuldenberatung in der Sozialen Arbeit

Von Christoph Mattes

Gesellschaftliche Bezüge, Herausforderungen und Perspektiven

Versäumnisse mit Folgen

Von Christian Eckerlein

Steuerschulden und amtliche Steuereinschätzungen – ein Forschungsprojekt im Kanton Basel-Stadt

Verschuldung junger Mütter

Von Rahel Schwarz

Herausforderungen und Lösungsansätze

Frühzeitig aktiv werden

Von Barbara Zobrist und Simon Stöckli

Niederschwellige Budget- und Schuldenberatung für sozioökonomisch belastete Personen

Eine Win-win-Situation

Von Christine Herrscher

Schuldenberatung und Sozialhilfe unter einem Dach

Rückforderung von Sozialhilfe

Von Guido Wizent

Eine Übersicht über die rechtlichen Grundlagen der Rückerstattung rechtmässig und unrechtmässig bezogener Leistungen

Obdachlosigkeit und Verschuldung

Von Jörg Dittmann und Matthias Drilling

Empirische Befunde und sozialpolitische Ableitungen

Entschuldung durch Schuldbetreibung

Von Isaak Meier und Carlo Hamburger

Neue und erleichterte Verfahren für Privatpersonen – eine kritische Würdigung

Ausstieg gesucht

Von Daniel G. Neugart

Wenn ältere Arbeitslose in die Schuldenspirale geraten

Plattform

Hoffnung auf Ausbildung

Von Samuel Kaiser

Wie Freiwillige und das Solidaritätsnetz Bern Jugendliche und junge Erwachsene bei der Lehrstellensuche unterstützen

Vom Wert gesundheitsbezogener Sozialer Arbeit

Von Therese Straubhaar

Soziale Arbeit in einem zunehmend ökonomisierten Gesundheitswesen

Ein Netzwerk für Familien auf dem Land

Von Markus Bieri und Sonja Imoberdorf

Wenn Beratungsstellen koordiniert und verbindlich zusammenarbeiten, sind für Menschen in Not nachhaltige Lösungen möglich

Juni - Hierarchien

SozialAktuell Juni:
Hierarchien

Hierarchie ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig, sie fordert heraus, sie will hinterfragt werden – auch in der Sozialen Arbeit. Grund genug, dieses vielschichtige Thema in SozialAktuell von verschiedenen Warten aus zu betrachten. Stefan Kühl zeigt mit seinem einleitenden Text zur Wirkung von Hierarchie in Organisationen die Breite des Themas auf. Ob und wie eine hierarchisch strukturierte Organisationsform und eine KlientInnenarbeit auf Augenhöhe zusammengehen können, beleuchtet Urs Kaegi. Peter A. Schmid erklärt, weshalb eine sogenannt schwache Führung manchmal genau das Richtige sein kann, und Silvia Frost-Ebinger und Michael Herzig machen auf das Potenzial aufmerksam, das in Formen der Selbstorganisation schlummert. Verschiedene Beiträge schauen dann die Praxis von Nahem an: Julia Emprechtinger und Peter Voll werfen einen Blick auf die Hierarchie von Behörde und Beistandsperson im Kindes- und Erwachsenenschutz. Astrid Pfister und Daniel Kappeler stellen das Führungsmodell «Leitungsteam» und seine Handhabung in einer sozialtherapeutischen Institution vor, und Kristin Murpf und Justyna Gospodinov, beide in Frauenberatungsstellen tätig, reflektieren die in ihren Betrieben gesammelten Erfahrungen mit dem Teilen von Leitung. Mit dem Beitrag von Ruth Bonhôte, Andrea Gerber und Jan Gerber verlagert sich das Scheinwerferlicht schliesslich auf Fragen von Wissen, Macht und Hierarchie in der Ausbildung. Und am Schluss laden Melanie Nussbaumer und Nathalie Amstutz zum Nachdenken darüber ein, dass Organisationen und ihre Hierarchien nicht etwas Neutrales sind und Chancengleichheit erst dann eine Chance hat, wenn diese Tatsache anerkannt wird.

Aktuell

Gamen – das Riesengeschäft mit der Spielfreude

Von Stefan Müller

Online-Spiele nehmen Kinder und Jugendliche immer mehr in Beschlag. Zeitlich, aber auch persönlich. Eine grosse Herausforderung für Eltern und Schule – und nicht zuletzt auch für die Spielenden selbst.

Schwerpunkt

Zur «heiligen Ordnung» der Organisation

Von Stefan Kühl

Als eines der ersten Merkmale fällt in Organisationen die Hierarchie auf. Zwar könnte man theoretisch die Führung in Organisationen auch je nach Bedarf fluktuieren lassen, aber die Regel ist die Einrichtung von zeitlich, sozial und sachlich relativ stabilen hierarchischen Strukturen.

Professionelles Handeln organisieren

Von Urs Kaegi

Arbeit und Hierarchie scheinen uns wie von selbst verbunden. Führungskräfte stellen uns an und treffen später bei wichtigen Fragen die Entscheidungen. Manchmal holen sie unsere Ideen ab, schlussendlich liegt die Entscheidungsmacht jedoch bei ihnen. Entscheidungen treffen professionelle der Sozialen Arbeit auch in Bezug auf ihre Klientel, versuchen dabei aber, den KlientInnen auf Augenhöhe zu begegnen. Organisationale Hierarchie und professioneller Anspruch: ein Widerspruch, der sich auflösen liesse!

Hierarchieumkehr in Sozialen Organisationen?

Von Interview mit Peter A. Schmid

Wer führt, befiehlt. Entgegen dieser Vorstellung erläutert Supervisor Peter A. Schmid, dass auch eine sogenannt «schwache» Führung eine qualitativ gute Führung sein kann. Dies gilt gerade in professionellen Kontexten, in denen sich die sachangemessene Fallbearbeitung durch Mitarbeitende dem Beurteilungsvermögen der Führungspersonen entzieht. Hier besteht Führung in der Moderation von Prozessen, was von der Fallbearbeitung unabhängige Kompetenzen und zeitliche Ressourcen erfordert.

Selbstorganisationspotenzial in hierarchischen Strukturen

Von Silvia Frost-Ebinger und Michael Herzig

Die schleichende Abkehr vom ursprünglichen Organisationszweck, der sogenannte Mission Drift, wird in der Sozialmanagementliteratur hauptsächlich auf die einseitige Ausrichtung auf ökonomische Ziele zurückgeführt. Welchen Einfluss haben hierarchische Strukturen auf Entwicklungen dieser Art?

Innovatives «Teamhirn»

Von Astrid Pfister und Daniel Kappeler

Ein Team, gleichberechtigt und gleich entlöhnt, leitet den Betrieb und erledigt auch die direkte Betreuungsarbeit. Das ist die Situation in der sozialtherapeutischen Institution monbijou bern. Hervorgegangen ist sie vor knapp 40 Jahren aus einer Führungskrise über mehrere Hierarchieebenen. Seither hat das Führungsmodell Bestand. Das klingt simpel, erfordert aber vor allem eines: Konsequenz.

«Wir stehen hinter unserem Leitungsmodell»

Von Interview mit Justyna Gospodinov und Kristin Murpf

Teamleitung, Co-Leitung: Was passt wo und wann am besten? Justyna Gospodinov von der BIF Beratungsstelle Zürich und Kristin Murpf vom Frauen-Nottelefon Winterthur erzählen von ihren Erfahrungen mit Hierarchie und Macht, Finanzen und Konfliktmanagement.

Selbstführung statt Hierarchie?

Von Ruth Bonhôte, Andrea Gerber und Jan Gerber

Die Freiform ist die neue Bachelorstudienform an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Die Pilotstudienform verspricht selbst organisiertes Lernen, individuelle Schwerpunktsetzungen und innovative Kooperationsformen. Welche Rolle spielen Hierarchie und Macht in dieser Form des Studierens?

Zum Verhältnis von KESB und Berufsbeistandschaften

Von Julia Emprechtinger und Peter Voll

Das Erwachsenenschutzrecht von 2013 brachte auch eine Reorganisation der Entscheidbehörden. Durch deren Professionalisierung sollte die gesetzliche Hierarchie von auftraggebender Behörde und mandatsführender Beistandsperson wiederhergestellt werden. Wie wird das Verhältnis von beiden Seiten heute wahrgenommen?

Organisational geschlechtsneutral?

Von Melanie Nussbaumer und Nathalie Amstutz

Auf den ersten Blick gehören Hierarchien zu Institutionen oder Firmen wie das Skelett zum Körper. Die Organisationen selbst wie auch ihre Hierarchien scheinen dabei etwas Neutrales, rein Funktionales zu sein. Doch kann eine Organisation überhaupt neutral sein?

Plattform

Neues aus dem Recht

Von Ursula Christen und Stefanie Kurt

Verschiedene Organisationen rufen für den 14. Juni 2019 zum Frauen*streik auf. Doch besteht in der Schweiz aus rechtlicher Sicht ein Streikrecht? Ist der Frauen*streik legal? Darf ich streiken?

Frauenstreik: geschlechtsspezifische Problemlagen

Von Marie-Louise Fries

Die Ursache für Armut wird häufig dem Individuum zugeschrieben. Oft ist sie jedoch in sozialer Ungleichheit versteckt. Dabei werden besonders Frauen benachteiligt. Ein Grund mehr, sich beim Frauenstreik gemeinsam für die Rechte von Frauen einzusetzen.

Wertvolles Ehrenamt

Von Karin Freiermuth

Private Beistände stehen schutzbedürftigen Menschen wie Betagten, Personen mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung oder sozial Benachteiligten im Rahmen einer gesetzlichen Massnahme unterstützend zur Seite. Damit leisten sie nicht nur für die Klientinnen und Klienten, sondern auch für die Behörde einen grossen Beitrag.

Prekäre Bedingungen im Nothilfesystem des Asylwesens

Von Angela Marti

Seit 2008 sind in der Schweiz abgewiesene Asylsuchende von der Sozialhilfe ausgeschlossen. Sie erhalten nur noch minimalste Unterstützung in Form von Nothilfe. Zu den Lebenssituationen dieser Menschen liegen kaum Forschungsberichte vor. Nun wurden sie im Kanton Zürich im Rahmen einer Bachelorarbeit untersucht.

Mai - Lebensqualität

SozialAktuell Mai:
Lebensqualität

Was ist eigentlich Lebensqualität? Bei der Lebensqualität nimmt der Mensch sich selbst in den Fokus. Als die Selbstwahrnehmung seiner Stellung im Leben, im Kontext der Kultur und des Werte­systems, in welchem er lebt, und in Relation zu seinen Zielen, Er­wartungen, Standards und Sorgen. So definiert es die Weltge­sundheitsorganisation (WHO). Eine etwas sperrige Definition. Ein Kalenderspruch besagt: «Man soll dem Leben nicht mehr Tage ge­ben, aber den Tagen mehr Leben.» Ein Zuspruch zu mehr Qualität statt Quantität im Leben. Was bedeutet also dieser weit abge­steckte Begriff der Lebensqualität? Wie findet er in der Sozialen Arbeit Eingang? Als Einstieg in diesen Schwerpunkt gehen Kai Schudel und André Zdunek in ihrer Diskussion der Frage nach, was Lebensqualität mit Glück zu tun hat und wo in diesem Zusammenhang die sozialwis­senschaftlichen, philosophischen und professionellen Bezüge zu verorten sind. Aufgegriffen werden bereits hier die Themen der darauf folgenden Beiträge. Für viele ist das Wohnen ein bedeu­tender Aspekt der Lebensqualität: das Haus im Grünen, die mo­derne Stadtwohnung. Aber wie steht es um die Lebensqualität von Menschen, welche in einer Hochhaussiedlung aufwachsen? Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat Einfluss auf die Lebensqualität. Betreuungseinrichtungen wie die Tagesschule spielen dabei eine zunehmend bedeutende Rolle. Wie beurteilen die Kinder ihren Aufenthalt in der Tagesschule? Auch sexuelle Gesundheit leistet einen entscheidenden Beitrag zu Lebensqualität. Exemplarisch zeigt Katrin Lukas auf, welche Rolle der Sozialen Arbeit hierbei zukommt. Wie vielschichtig das Thema ist, zeigt sich beim Beitrag von So­phie Zwahlen und beim Erfahrungsbericht mit Silvia Wanzenried. Sie nehmen sich der Themen Lebensqualität im Strafvollzug und des schwierigen Verhältnisses von Kaufsucht und Lebensqualität an. Lisa Christ nimmt Sie schliesslich mit auf eine Reise mit dem Rucksack und stellt sich die Frage, ob Lebensqualität vielleicht einfach bedeutet, zufrieden zu sein mit dem, was man hat. Mit dieser Frage entlassen wir Sie in dieses Heft und wünschen Ihnen eine spannende Auseinandersetzung.

Aktuell

Kinderwunsch bei kognitiver Beeinträchtigung

Von Charlotte Spindler

Die Zahl junger Frauen mit einer kognitiven Beeinträchtigung, die ein Kind bekommen, ist zwar gering, aber sie nimmt zu. Wer berät bei einem Kinderwunsch? Welche Unterstützungsangebote sind hilfreich?

Schwerpunkt

Das gute Leben – eine Debatte

Von Gespräch mit Kai Schudel und André Zdunek

Wohlbefinden hat verschiedene Dimensionen – eine soziale, denn die Möglichkeiten der Selbstverwirklichung sind ungleich verteilt, und eine psychologische, denn ob man sich glücklich fühlen kann oder nicht, hat unter anderem auch mit den Erwartungen zu tun, die man persönlich ans Leben stellt. SozialAktuell befragte zwei Fachleute, die sich mit Wohlbefinden und Glück aus sozialwissenschaftlicher und philosophischer Sicht auseinandersetzen.

Kauf dir was, dann bist du wer – ein Erfahrungsbericht

Von Silvia Wanzenried

Sich etwas Gutes tun wollen, indem man sich etwas kauft. Das kennen viele. Bei einigen Menschen entwickelt sich aus dieser Dynamik heraus eine Sucht, die in psychische und finanzielle Not führt. Silvia Wanzenried erzählt als Betroffene vom Weg, den sie gegangen ist – und vom geglückten Neu­anfang.

Lebensqualität im Strafvollzug

Von Sophie Zwahlen

Wie viel Qualität kann ein Lebensabschnitt haben, der vom Freiheitsentzug geprägt ist? Die Frage ist nicht nur für die Inhaftierten zentral, sondern auch für die in der Justizvollzugsanstalt tätigen Fachleute, die sie unterstützen und gleichzeitig kontrollieren.

Sexuell gesund und glücklich

Von Katrin Lukas

Ein positiver, lustbetonter Zugang zu Sexualität ist ein Teil von dem, was wir Lebensqualität nennen. Die Soziale Arbeit kann im Rahmen der Gesundheitsförderung hier viel bewirken. Je nach Handlungsfeld sehen die Anforderungen an die Fachleute unterschiedlich aus.

Leben im Hochhausblock

Von Eveline Althaus

Wohnen bestimmt wesentlich unsere Lebensqualität. Hochhaussiedlungen aus den Bauboomjahren haben häufig ein schlechtes Image. Wer aber mit Bewohnerinnen und Bewohnern spricht, erfährt oft viel Positives. Wir täten gut daran, uns von verbreiteten Klischees zu verabschieden.

Das Wohlbefinden von Kindern in Tagesschulen

Von Andrea Scholian, Emanuela Chiapparini, Patricia Schuler und Christa Kappler

Durch den Ausbau der familienergänzenden Betreuung gewinnt das Thema Lebensqualität von Kindern in Tagesschulen an Bedeutung. Für die Lebensqualität von Kindern ist eine altersgerechte Balance zwischen Fürsorge und Freiheit zentral.

Gestresst und ausgebrannt: zur Arbeitsbelastung von Sozialarbeitenden

Von Andrea Eggli und Diana Romano Pereira

Das Wohlbefinden von KlientInnen steht bei Sozialarbeitenden im Fokus. Doch wie sieht es mit dem Wohlergehen und der Lebensqualität der Sozialarbeitenden selbst aus? Die Folgen von Arbeitsbelastung auf das Wohlbefinden dieser Berufsgruppe können gravierend sein.

Plattform

Coaching von Jugendlichen

Von Thomas Furrer

Wie wirksam ist Jugendcoaching, und was für einen Nutzen bietet dieses Beratungs­angebot? Von 2013 bis 2017 begleitete ein Forschungsprojekt 149 Jugendliche in rund 1100 Coachinggesprächen. Das Definieren von Zielen und eine strukturierte Vorgehens­weise stärken die Wirkung von Jugend­coaching und deren Messbarkeit.

Berufseinstieg nach einem Studium

Von Céline Djangu Mulamba und Markus Härtsch

Der Einstieg in die Arbeitswelt ist eine biografisch bedeutende Schwelle. Bereits vorgängig gemachte Berufserfahrung, aber auch Alter und Geschlecht spielen eine wesentliche Rolle. Das zeigen eine Analyse der statistischen Daten der Bundesämter und eine studentische Befragung von AbsolventInnen der Fachhochschule St.Gallen.

April - Sozialstaat, wohin?

SozialAktuell April:
Sozialstaat, wohin?

Sozialstaat – wohin? So lautet der Titel dieses Heftes, der nicht von ungefähr kommt. Im Wahljahr 2019 werden wichtige Weichenstel­lungen vorgenommen: So stimmt der Kanton Bern im Mai über die «Änderung des Gesetzes über die öffentliche Sozialhilfe» ab, wel­ches den Grundbedarf um acht Prozent kürzen will. Hasim Sancar beschreibt auf Seite 24 die Auswirkungen der Berner Sparpolitik und plädiert für den Volksvorschlag «Für eine wirksame Sozialhilfe». Wer nach dem «Wohin» fragt, blickt mit Vorteil auch aufs «Woher». Sonja Matter schaut in ihrem Beitrag historisch weit zurück und zeigt auf, wie der Ausbau des Sozialstaates im 20. Jahrhundert schritt­weise Zwangsfürsorge und systematische Grundrechtsverletzungen durch soziale Rechte und soziale Sicherheit ersetzte. Und Bettina Seebeck erklärt in einem kurzen Rückblick, wie sich die Empfehlun­gen der SKOS zum Grundbedarf seit 1998 verändert haben. Eine Reihe von AutorInnen präsentiert in der Folge Blitzlichter aufs «Jetzt». Isabelle Bohrer diskutiert in ihrem Text die konkreten Aus­wirkungen von Einsparungen in der Sozialhilfe, welche auf Seiten der SozialhilfeempfängerInnen die Menschenwürde gefährden und auf Seiten der Sozialarbeitenden das Potenzial zu Willkür beinhal­ten. Ursula Christen, die den vorliegenden Schwerpunkt mitverant­wortet, befürchtet in ihrem Text, dass die mittlerweile allgegen­wärtige Missbrauchsdebatte die Errungenschaften des Sozial-­ und Rechtsstaats zersetzt, indem sie arme Menschen zu potenziell Kri­minellen macht und die übrige Bevölkerung zu deren VerfolgerInnen. Stefanie Kurt erörtert die unterschiedliche Höhe der Sozialhilfeleis­tungen im Asylbereich je nach unterschiedlichem Aufenthaltsstatus und weist auf das Paradox hin, dass bei immer weniger Mitteln zur gesellschaftlichen Teilhabe der Integrationsdruck steigt. Gespart wird auch bei der Kinderspitex, wie der Artikel von Thomas Engeli zeigt. Er beleuchtet darin die stossende Tatsache, dass Leistungen für kranke/behinderte Kinder gekürzt werden, obwohl die gesetzli­chen Bestimmungen diese Kürzungen nicht vorsehen. Wie reagieren? Katharina Prelicz­Huber geht in ihrem Beitrag der Frage nach, was die Soziale Arbeit den Angriffen auf den Sozialstaat entgegnen kann. Sie hat konkrete Tipps, wie Sozialarbeitende mit ihrem kraftvollen Engagement wirksame Beiträge zu einer sozialen und solidarischen Gesellschaft leisten können. Miryam Eser Davolio, Rahel Strohmeier Navarro Smith und Milena Gehrig stellen eine Stu­die vor, gemäss welcher Fallkosten und Sozialausgaben sinken, wenn Sozialarbeitende weniger Fälle bearbeiten, und sie plädieren für eine Soziale Arbeit, die sich angesichts des anhaltenden Spardrucks mit unablässiger Kommunikation stichhaltiger und wissenschaftlich ab­gesicherter Argumente neu positioniert. Es gibt auch Ideen, wie der Sozialstaat, die Wirtschaft und das Zu­sammenleben grundlegend neu gestaltet werden könnten. Martin Müller hat zusammen mit Armin Eberli, ebenfalls mitverantwortlich für diese Ausgabe, den Mitbegründer der Gemeinwohl-­Ökonomie­-Bewegung Christian Felber zum Gespräch getroffen. All dies zeigt, dass die Soziale Arbeit gerade auch in schwierigen Zeiten und mit politischem und ökonomischem Gegenwind für ihre Anliegen einstehen und sich für sozial Schwache einsetzen muss. Sie leistet damit einen ganz wesentlichen Beitrag zum sozialen Frieden.

Aktuell

Qualifikationsanforderungen im Sozialwesen

Von Sarah Madörin, Jeremias Amstutz, Barbara Beringer und Peter Zängl

Über die Qualifikationsanforderungen im Sozialwesen wird zurzeit viel diskutiert. Der Berufsverband AvenirSocial hat die Kampagne «Eine Ausbildung bürgt für Qualität» gestartet. Auch die Laufbahn- und Fachkräftestudien von SAVOIRSOCIAL haben sich mit dem Thema Ausbildungen im Sozialwesen beschäftigt.

Schwerpunkt

Die soziale Frage in der Schweiz

Von Sonja Matter

Die Anfänge des Schweizer Sozialstaates sind untrennbar mit der sozialen Frage verknüpft. Das grosse Elend der Fabrikarbeiterschaft im ausgehenden 19. Jahrhundert führte Zeitgenossen vor Augen, dass Armut nicht einfach selbstverschuldet war. Die Frage, wie soziale Risiken nachhaltig über sozialstaatliche Lösungen abgefedert werden können, gehört bis heute zu den Brennpunkten der Armutspolitik.

«Alles wird auf das Gemeinwohl ausgerichtet»

Von Martin Müller und Armin Eberli

Der freie Handel soll es richten. Der Stärkere gewinnt. Konkurrenz ist gesund. Die Logik des finanziellen Return on Investment ist längst in der Sozialen Arbeit angekommen. Christian Felber kehrt dies um. Für den Mitbegründer von Attac Österreich, einer Bewegung, die sich für eine demokratische und sozial gerechte globale Wirtschaft einsetzt, ist ein positives Gemeinwohl das Ziel – und nicht Geld. Möglich machen soll das die Gemeinwohl-Ökonomie.

Missbrauchsdebatte

Von Ursula Christen

Seit den 1990er-Jahren bewirtschaften Medien und Politik Bilder von faulen, kriminellen Sozialhilfebezügern und renitenten, simulierenden IV-Betrügerinnen. Die kollektive Empörung, die damit erzeugt wurde, untergräbt nachhaltig den Solidaritätsgedanken, auf dem die Sozialwerke aufgebaut sind. Dies führt zu Leistungskürzungen, Gesetzesverschärfungen und einem Klima der Angst.

Wenn sparen kostet

Von Thomas Engeli

Die Invalidenversicherung will sparen, auch bei Kindern. Der elterliche Spiessrutenlauf bis vors Bundesgericht zeigt: Dabei handelt sie wiederholt gesetzeswidrig. Zu aller Leidwesen spart die IV dabei lediglich für ihre Statistik. Und treibt die Gesundheitskosten andernorts in die Höhe.

Leben mit Asylsozialhilfe

Von Stefanie Kurt

Je nach Aufenthaltsstatus bestehen in der Schweiz grosse Unterschiede hinsichtlich der Sozialhilfeleistungen. Die teilweise drastischen Abweichungen von den SKOS-Richtlinien haben für geflüchtete Personen einschneidende Auswirkungen, insbesondere auf die gesellschaftliche Teilhabe.

Stopp dem sozialen Kahlschlag im Kanton Bern

Von Hasim Sancar

Jede zehnte Person im Kanton Bern ist von Armut betroffen. Die rechtsbürgerliche Mehrheit im Parlament kümmert dies kaum. Sie portiert Steuergeschenke für Firmen und kürzt im Sozial-, Gesundheits- und Bildungsbereich massiv. Für die Sozialhilfe ist mit Kürzungen zwischen 8 und 30 Prozent ein regelrechter Kahlschlag vorgesehen. Ein Volksvorschlag bietet eine valable Alternative.

Willkür statt Wohlwollen?

Von Isabelle Bohrer

Die Höhe der Sozialhilfe wird zunehmend zu einem Politikum. Im Kanton Bern entscheidet das Stimmvolk im Mai 2019 über eine Reduktion des Grundbedarfs um 8 Prozent. In den Kantonen Baselland und Aargau sind Senkungen des Grundbedarfs bis zu 30 Prozent in Diskussion. Dies hat gravierende Folgen für die Menschen, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Die Senkungen werden sich aber auch auf die Soziale Arbeit auswirken.

Den Diskurs umkehren

Von Miryam Eser Davolio, Rahel Strohmeier Navarro Smith und Milena Gehrig

Mit einer im Herbst 2017 abgeschlossenen Studie der ZHAW im Auftrag der Sozialberatung Winterthur konnte aufgezeigt werden, wie die Fallkosten gesenkt werden, indem die Sozialarbeitenden weniger Fälle bearbeiten. Die Einsparungen übertreffen die aufgrund der Falllast-Reduktion anfallenden höheren Personalkosten und führen insgesamt zu geringeren Sozialausgaben.

Und was tut die Soziale Arbeit?

Von Katharina Prelicz-Huber

Wer sein Fachwissen und seine Interessen einbringen will, muss sichtbar werden. Das gilt auch für die Soziale Arbeit. Und tut in der Sozialpolitik dringend not.

Plattform

Jugendlohn – ein Mittel gegen vererbte Armut?

Von Claudia Meier Magistretti und Anne Herrmann

Jugendliche aus sozioökonomisch benachteiligten Familien tragen ein erhöhtes Risiko, sich im Erwachsenenalter zu verschulden oder in Überschuldung zu geraten. Wir überprüften in drei vertiefenden Studien, ob sich das bestehende, bereits evaluierte Präventionsangebot «Jugendlohn» auch mit Jugendlichen aus finanziell schlechter gestellten Familien wirksam anwenden lässt.

Alterspolitik mittels integrierter Sozialplanung

Von Werner Riedweg

Der wachsende Anteil älterer Menschen mit ihren vielfältigen Bedürfnissen stellt für Gemeinden eine Herausforderung dar. Im Fokus steht die Frage, wie eine zukunftsorientierte Alterspolitik gestaltet werden kann. Mit dem Modell einer integrierten Sozialplanung kann die Soziale Arbeit hierzu einen Beitrag leisten.

März - Intersektionalität

SozialAktuell März:
Intersektionalität

Die Soziale Arbeit engagiert sich für die Integration und Teilhabe von Menschen, die unterschiedlich von Diskriminierung und, damit verbunden, von Exklusion betroffen sind. Die Realität zeigt, dass Diskriminierung und Ausschluss aus der Gesellschaft sich nicht auf eine einzige Ursache oder ein einziges Merkmal reduzieren lassen. Das Konzept der Intersektionalität geht dem Zusammenspiel von vielfältigen Diskriminierungen, sogenannten Mehrfachdiskriminierungen, auf den Grund und rückt dabei die sich gegenseitig verstärkenden bzw. kompensierenden Wirkungen ins Zentrum ihrer Analysen und Interventionen. Nicht in jedem Fall ist das Zusammentreffen mehrerer Merkmale und ihrer potenzierten Wirkung sicht- und erkennbar. Umso wichtiger ist es, dass wir dafür sensibilisiert sind, um solchen Situationen professionell begegnen zu können. Dabei ist immer auch eine grosse Portion Selbstreflexion gefragt. Sicher haben Sie, liebe Leser*innen, auch schon Situationen erlebt, bei denen Sie in der Rückschau realisiert haben, dass auch Sie über blinde Flecken verfügen und dabei in einzelnen Situationen Klischees bedient haben. Das ist einer der Gründe, weshalb wir uns entschieden haben, ein Heft zu Intersektionalität zu erarbeiten. Mit diesem möchten wir die Möglichkeit bieten, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, die eigene Wahrnehmung diesbezüglich zu schärfen und das eigene professionelle Handeln entsprechend weiterzuentwickeln. Peter Streckeisen und Susanne Nef bieten in unserem Schwerpunkt einen spannenden Ein- und Überblick zu Intersektionalität: Ihnen beiden danken wir an dieser Stelle ganz herzlich für ihre wertvollen Anregungen zum Aufbau dieses Themenhefts. In drei Beiträgen wird das Konzept der Intersektionalität konkretisiert: In einem Gespräch mit zwei Frauen aus der Sozialen Arbeit schauen wir dies etwas näher am Berufsalltag an. Lisa Tschumi greift ein zentrales Thema der Intersektionalität auf – die Critical Whiteness. Implikationen für Handeln, Haltung und Reflexion Sozialer Arbeit beschreibt Thomas Eppenstein. Weitere Beiträge beleuchten das Konzept der Intersektionalität mit Bezug auf die Ausbildung. So bieten Maritza Le Breton und Martin Böhnel einen Einblick in die Rahmenbedingungen und Konsequenzen von Internationalisierungsprozessen an Fachhochschulen unter besonderer Berücksichtigung der Ungleichheitskategorien Migration und Geschlecht von und deren Wechselwirkung. Kerstin Bronner, Ver fasserin eines Lehrbuchs zu Intersektionalität, berichtet von den Gesprächen, die sie in diesem Zusammenhang mit Teams in Praxiseinrichtungen geführt hat. Isabelle Ihring und Bianca Bassler wiederum bringen die intersektionale Perspektive am Beispiel der Kinderund Jugendhilfe in der Schule näher. Abgerundet wird das Schwerpunktthema durch den Beitrag von Kathrin Schrader, welche die Bedeutung des betroffenenkontrollierten Ansatzes beleuchtet, sowie durch den Text von Stefanie Duttweiler, in dem Überlegungen zur intersektionalen Jugendarbeit präsentiert werden.

Aktuell

Fussballcoach mit besonderem Profil

Von Mireille Rotzetter

Christian Müller begleitete das Schweizer Nationalteam des Strassenfussballs an den Homeless World Cup in Mexiko. Die Aufgabe verlangte vom angehenden Gemeindeanimator HF einiges an Organisationstalent und Fingerspitzengefühl. Sie erlaubte es aber auch, Leidenschaft und Beruf zu vereinen.

Schwerpunkt

Soziale Arbeit und Intersektionalität

Von Susanne Nef und Peter Streckeisen

Intersektionalität ist ein innovatives und vielversprechendes Konzept – für die Disziplin wie für die Profession der Sozialen Arbeit. Zum Entstehungskontext des Ansatzes und zu einigen offenen Fragen in Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit.

Wie Sprache und Bild das Denken lenken

Von Rahel El-Maawi

Im Themenschwerpunkt dieser Ausgabe werden Sie, liebe Leser*innen, diesem Stern mehrfach begegnen. Es ist der Gender-Stern. Die Redaktion hat sich entschieden, in diesem Fall einen Schritt weiter zu gehen und das Sprachsystem zu erweitern, um der vorhandenen Vielfalt gebührend Platz einzuräumen.

«Wir befragen gesellschaftliche Verhältnisse heute kritischer»

Von Interview mit Rahel El-Maawi und Pascale Navarra

Ist Intersektionalität eine Modeerscheinung? Alter Wein in neuen Schläuchen? Ein wegweisendes Analyseinstrument? Wie bewusst wird sie in der Praxis gelebt? Über solche Fragen unterhielt sich SozialAktuell mit der Soziokulturellen Animatorin Rahel El-Maawi und der Sozialpädagogin Pascale Navarra.

Critical Whiteness – die eigene weisse* Welt hinterfragen

Von Lisa Tschumi

Eine Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus beginnt meist bei den anderen: bei den Rassist*innen oder den von Rassismus betroffenen Menschen, deren Biografien, deren Gefühlen und möglichen Reaktionen. Durch das Konzept der Critical Whiteness wird die Perspektive geändert: Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen nun die scheinbar Unbeteiligten. Weiss*-Sein thematisieren, weisse* Privilegien erkennen, weisse* Geschichten umdenken – das sind Grundideen von Critical Whiteness. Diese ermöglicht zudem der Sozialen Arbeit, ihre eigene Position kritisch zu beleuchten.

Intersektionelle Analysen

Von Thomas Eppenstein

Zwei Fehlverständnisse intersektioneller Analyse im Bereich der Sozialen Arbeit werden im Folgenden zu klären gesucht: Problemanhäufung und identitäre Markierungen seitens der Professionellen.

Betroffenenkontrollierte Ansätze

Von Kathrin Schrader

Dem Vorhaben, in Forschung und Praxis intersektional zu arbeiten, wird gegenwärtig in der Sozialen Arbeit kaum widersprochen. Allerdings reicht es nicht aus, den Gegenstand der Betrachtung um weitere Dimensionen zu erweitern. Auch die Herangehensweise muss substanziell verändert werden. Betroffenenkontrollierte Ansätze sind ein wichtiger Baustein, um Erfahrungswissen zu einem zentralen Bestandteil der Arbeit zu machen.

Doing Intersectionality?

Von Kerstin Bronner

Als wie brauchbar beurteilen Sozialarbeitende das Intersektionalitätskonzept für ihren konkreten Arbeitsalltag? Welche Weiterentwicklungen machen für sie das Konzept handhabbar(er)? Eine Praxistournee in der Ostschweiz.

Zwischen Zuschreibungsprozessen und Erweiterung von Handlungsfähigkeit

Von Isabelle Ihring und Bianca Bassler

Differenzkonstruktionen fördern Stigmatisierungen und festigen die sogenannte Normalität, auch in der Sozialen Arbeit. Am Beispiel der Kinder- und Jugendhilfe wird aufgezeigt, wie das Benennen sozialer Ungleichheitsverhältnisse und der zwischen ihnen stattfindenden Wechselwirkungen jedoch gleichzeitig den Blick schärft für Macht- und Unterdrückungsverhältnisse, wie sie oft ohne Absicht unterhalten werden. In der erziehungswissenschaftlichen Forschung hat sich die intersektionale Perspektive mittlerweile etabliert.

Überlegungen zu einer intersektionalen Jugendarbeit

Von Stefanie Duttweiler

Eine an den Erkenntnissen der Intersektionalität orientierte Jugendarbeit nimmt, so das in diesem Beitrag lediglich skizzenhaft vorgetragene Argument, einen macht- und diskriminierungskritischen Blick ein – auf die Bedingungen und Bedingtheiten der Jugendlichen ebenso wie auf die konkrete Arbeit mit ihnen. Die folgenden Überlegungen sind Teil eines aktuell laufenden Forschungsprojektes zur genderreflektierenden Offenen Jugendarbeit.

Bildungs(un)gleichheit: Tradierte Ordnungen durchdenken!

Von Maritza Le Breton und Martin Böhnel

Dieser Beitrag basiert auf einer Studie, die im Zeitraum von 2016 bis 2019 an Fachhochschulen der Deutsch- und der Westschweiz durchgeführt wird. Die Untersuchung befasst sich unter anderem in Anlehnung an Ansätze der Intersektionalitätsforschung mit den Rahmenbedingungen und Konsequenzen von Internationalisierungsprozessen an Fachhochschulen unter besonderer Berücksichtigung der Ungleichheitskategorien Migration und Geschlecht und ihrer Wechselwirkung.

Plattform

Young Carers in Europa

Von Fabian Berger, Elena Guggiari, Daniel Phelps, Alexandra Wirth und Agnes Leu

Im Januar 2018 startete ein grosses, transnationales Forschungsprojekt zu betreuenden und pflegenden Jugendlichen. Die Schweiz ist eines der sechs daran beteiligten europäischen Länder und leitet unter anderem ein Teilprojekt zum Thema «National Policy, legal and service frameworks». Die Dauer des vom Forschungsprogramm Horizon 2020 geförderten Projekts umfasst insgesamt 39 Monate.

Neues aus dem Recht

Von Ursula Christen und Stefanie Kurt

Die Schweiz und ihr Kriegsmaterial

Soziale Arbeit hat einen politischen Auftrag

Von Tobias Kindler

Die gegenwärtige Soziale Arbeit ist politisch apathisch. Hält diese Behauptung einer empirischen Prüfung stand? Und in welchem Ausmass sind Fachpersonen der Sozialen Arbeit politisch aktiv? Ein Einblick in die Ergebnisse einer gesamtschweizerischen Untersuchung und Argumente für eine Professionalisierung des Politikmachens.

Februar - Körperliche Behinderung

SozialAktuell Februar:
Körperliche Behinderung

Die gängigen Modelle zur Definition und Klassifizierung von Behinderungen beschreiben diese als Wechselwirkung zwischen Menschen mit Beeinträchtigungen und einstellungsund umweltbedingten Barrieren (UN-Behindertenrechtskonvention BRK) beziehungsweise schildern den funktionalen Gesundheitszustand, die Behinderung, die soziale Beeinträchtigung sowie die relevanten Umweltfaktoren von Menschen (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit ICF). SozialAktuell legt in diesem Heft den Fokus auf Körperund Sinnesbehinderung. Ein Rückfall ins längst überwunden geglaubte «medizinische Modell», welches Behinderung primär als individuelles gesundheitliches Problem betrachtet? Keinesfalls! Das sogenannte «soziale Modell», welches Behinderung als eine kollektive Herausforderung für die Gesellschaft versteht, ist gerade für die Soziale Arbeit wertvoll, da es die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ins Zentrum stellt. Die Definitionen und Klassifizierungen von BRK und ICF sind richtig und wichtig. Sie eignen sich jedoch kaum als Grundlage für eine individuelle Hilfeund Entwicklungsplanung. Selbstverständlich handelt es sich bei Menschen mit körperlicher Behinderung nicht um eine homogene Gruppe. Die Vielfalt ist auch bei körperlichen Behinderungen kaum zu überblicken, die Grenzen zu chronischen Krankheiten oder anderen Formen der Einschränkung sind teilweise fliessend. Ich hoffe jedoch, dass die im vorliegenden Schwerpunkt vorgenommene thematische Beschränkung auf körperliche Behinderung zu einer inhaltlichen Fokussierung führt, welche im Diskurs der Sozialen Arbeit – so mein empirisch allerdings nicht abgestützter Eindruck – sonst eher zu kurz kommt. Beiträge zu Barrieren bei körperlicher Behinderung beschränken sich oftmals auf die Themen öffentlicher Verkehr oder Zugang zu öffentlichen Gebäuden. Zweifellos zentrale Themen, welche der Vielfalt der Herausforderungen im Alltag von Menschen mit körperlichen Behinderungen und Sinnesbeeinträchtigungen jedoch nicht gerecht werden. Auch 17 Jahre nach Einführung des Behindertengleichstellungsgesetzes und fast fünf Jahre nach Ratifizierung der Behindertenrechtskonvention werden Menschen mit körperlicher Behinderung in ihrem Alltag permanent mit Schwellen im übertragenen und eigentlichen Sinne des Wortes konfrontiert. Die Schweiz – man verzeihe mir in diesem Zusammenhang die Metapher – hinkt gerade bei der Gleichstellung von Menschen mit körperlicher Behinderung hinterher. Dies hat auch historische Gründe. Während in den Nachbarsländern zwei Weltkriege dazu geführt haben, dass Menschen im Rollstuhl, an Krücken oder mit Blindenstock zum Strassenbild gehörten, blieb der Mensch mit sichtbarer Behinderung in der Schweiz des 20. Jahrhunderts eine Ausnahme. Dies hat Auswirkungen bis heute: Während beispielsweise Länder wie Grossbritannien oder Deutschland, die eine grosse Zahl von Kriegsversehrten zählten, Betriebe verpflichteten, diese einzustellen, sind Menschen mit Behinderung in der Schweiz nach wie vor auf den guten Willen, das Engagement und die Flexibilität von einzelnen Arbeitgebern angewiesen, um eine Stelle im freien Arbeitsmarkt zu erhalten. Umso bemerkenswerter sind die Leistungen von Direktbetroffenen, die seit Jahren ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben einfordern, erkämpfen und umsetzen. Auf den folgenden Seiten kommen denn auch neben Fachpersonen aus Organisationen, die sich für einen barrierefreien Alltag engagieren, vor allem Autorinnen und Autoren mit Beeinträchtigungen zu Wort, die engagiert und persönlich Einblick geben in ihre Aktivitäten und Projekte.

Aktuell

Armutspolitik 2018: Kantone stärker in der Pflicht

Von Benjamin Diggelmann

Obwohl in der Armutspolitik viel zu tun ist, zog sich der Bund Ende 2018 zurück. Die Kantone kennen Lösungen. Vielerorts fehlt aber die Bereitschaft, diese umzusetzen. Einige Kantone weigern sich weiterhin, notwendige Grundlagen zu schaffen, und viele unterstützen arme Familien zu wenig.

Schwerpunkt

Behindertenselbsthilfe in der Schweiz

Von Peter Wehrli

Nach 22 Jahren engagierter Behindertenselbsthilfe stellt das Zentrum für Selbstbestimmtes Leben (ZSL) seine Tätigkeit ein. Der Kampf gegen die Verachtung von Menschen mit Behinderung führte von der Anerkennung Behinderter als politische Akteure bis hin zur Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention. Diese ist Ausgangspunkt und Messlatte für weiteren, unabdingbaren Einsatz für die Rechte und die Anerkennung von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz.

Wohnortswahl: Freiheit liegt im Bereich des Möglichen

Von Benoît Rey

Damit körperlich behinderte Menschen bei der Wahl ihres Wohnorts zwischen einem Heim und dem Leben zu Hause wählen können, brauchen sie Beratung und Begleitung: beim Entscheidungsprozess wie auch im Alltag selbst. Denn frei wählen kann man nur zwischen Bekanntem, das im Bereich des Möglichen liegt.

Studieren mit Sehbeeinträchtigung – die Gelingensfaktoren

Von Tina Schai

Positive Studienverläufe von Studierenden mit Sehbeeinträchtigungen sind von hoher Individualität gekennzeichnet. Die Diversität der Sehbeeinträchtigungen, der persönlichen Bedingungen und der Voraussetzungen an den jeweiligen Hochschulen verlangt eine offene Haltung aller Beteiligten sowie eine vernetzte Zusammenarbeit.

Persönliche Zukunftsplanung

Von Konrad Stokar

Dank Persönlicher Zukunftsplanung erkennen Menschen ihre Lebensziele und nehmen deren Umsetzung an die Hand. Sie bestimmen einen Personenkreis, der sie unterstützt. Eine professionelle Moderation leitet den Planungsprozess. Die Vereinigung Cerebral Schweiz ist überzeugt, dass Persönliche Zukunftsplanung allen Menschen dient, ob behindert oder nicht.

Eigenverantwortlich leben dank dem Assistenzbeitrag

Von Peter Buri

Das Assistenzmodell in der Schweiz steckt noch in den Kinderschuhen. Es ist jedoch der einzige Weg zur Inklusion aller Menschen mit einer Beeinträchtigung. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie körperlicher, geistiger oder seelischer Art ist oder ob eine Sinnesbehinderung vorliegt. Das Assistenzmodell ermöglicht es auch Menschen mit schwerem Handicap, selbstbestimmt zu leben. Ein Erfahrungsbericht eines Direktbetroffenen.

Kliniken und Spitäler werden «selbsthilfefreundlich»

Von Sarah Wyss

Was in unseren Nachbarländern bereits verankert ist, wird nun auch in der Schweiz verstärkt: die Zusammenarbeit von Selbsthilfezentren, Betroffenen, Angehörigen und Gesundheitsinstitutionen. Ziel ist eine Kooperation auf Augenhöhe. So können Selbsthilfegruppen zu einem Bestandteil des Behandlungspfades werden.

Energie und Emotionen – UKBB tanzt

Von Noemi Wannenmacher

Im Rollstuhl sitzen und tanzen? Krank sein und Lebensfreude ausstrahlen? Trotz Handicap im Scheinwerferlicht auf der Bühne stehen? Geht das zusammen? Ja, und wie! Die TänzerInnen von «UKBB tanzt» zeigen, was man mit Herzblut und Leidenschaft alles erreichen kann.

«Am Ende des Jahres sind wir eine grosse Familie»

Von Noemi Wannenmacher

Rocío Oberer-Gonzalez ist künstlerische Leiterin von «UKBB tanzt». Ein Gespräch über die guten Erfahrungen, die schönen Momente und unerwartete Herausforderungen bei der Entwicklung eines Tanztheaterstücks.

Plattform

Porträt: Arno de Boer, Schulsozialpädagoge

Von Charlotte Spindler

Schulsozialpädagogik ist an Regelschulen noch wenig verbreitet. In Klassen mit verhaltensschwierigen Kindern kann sie jedoch eine wichtige Funktion erfüllen und in angespannten Situationen zu einem besseren Schulklima beitragen. An der Primarschule Rebacker in der Zürichseegemeinde Herrliberg ist seit drei Jahren der Schulsozialpädagoge Arno de Boer tätig.

Schwangerschaftsberatung: vertraulich, neutral, kostenlos

Von Christine Sieber

2017 sind in der Schweiz 87 381 Kinder auf die Welt gekommen und 10 015 Frauen haben eine Schwangerschaft abgebrochen.1 Schwangere Frauen und Mädchen können sich bei einer anerkannten Schwangerschaftsberatungsstelle beraten lassen, sei es bezüglich eines Abbruchs oder bei finan ziellen, rechtlichen oder familiären Problemen.

Alt werden in Ghana

Von Frederick Ayensu und Daniela Duff

Der Anteil der über 60-Jährigen an der Weltbevölkerung wird in den kommenden Jahren stark zunehmen, um bis zu einem Fünftel im Jahre 2050, so die Prognose. Dabei werden die sogenannten Low- and Middle-Income Countries – Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika – das schnellste Wachstum verzeichnen. Was das für eine Gesellschaft bedeuten kann, zeigen Erfahrungen aus Ghana.

Neues aus dem Recht

Von Ursula Christen und Stefanie Kurt

Meldepflicht der Behörden bei «ungünstigem Integrationsverlauf»

Januar - Niederschwelligkeit

SozialAktuell Januar:
Niederschwelligkeit

«Komm, wir machen einen Schwerpunkt zum Thema Nieder­schwelligkeit», haben wir gedacht. «Das ist ein gängiger Begriff in der Sozialen Arbeit», haben wir gedacht. «Da haben viele was dazu zu sagen», haben wir gedacht. Ja, die Arbeit am Schwerpunkt Niederschwelligkeit war für uns alles andere als niederschwellig. Der Begriff wurde nicht ver­standen, unsere Ideen waren zu hochschwellig. So wollten wir unter anderem von einem Dienstleister des öffentlichen Verkehrs wissen, wie Niederschwelligkeit im öffentlichen Verkehr umge­ setzt wird, welche Herausforderungen damit verbunden sind und wie der Begriff in diesem Kontext verstanden wird. Nach längerer Stille wurde uns auf unsere erneute Nachfrage mitgeteilt, dass man die Anfrage nicht verstanden und diese deshalb auch nicht beantwortet habe. Umso erfreuter sind wir, dass wir Ihnen nun eine Nummer vorlegen können, in der Professionelle der Sozialen Arbeit den Begriff fül­len und niederschwellige Angebote vorgestellt werden. Von den Angeboten der Gassenarbeit des Vereins Schwarzer Peter in Basel bis hin zu denjenigen des Luzerner Sinfonieorchesters reicht das weite Feld. Zudem werfen Fachpersonen aus anderen Berufs­ feldern einen Blick auf den Begriff sowie die Soziale Arbeit. Mit dem spannenden Ergebnis, dass die Soziale Arbeit die Augen vor den Entwicklungen der Digitalisierung nicht verschliessen kann, sondern sich aktiv damit auseinandersetzen und sich deren Neu­ erungen zunutze machen sollte. Im Beitrag von Thomas Brunner erfahren Sie, wie ein solch neuartiges Angebot aussehen kann. Wir erhoffen uns mit diesem Schwerpunkt, dem häufig gebrauch­ten Begriff etwas mehr Konturen zu geben und Sie als Lesende anzuregen, weiterzudenken. Ganz niederschwellig natürlich. Wir wünschen eine gute Lektüre.

Aktuell

Lernen in der virtuellen Welt

Von Florian Rüstholz

Virtuelle Realität soll neue Dimensionen des Lernens eröffnen – auch in der Sozialen Arbeit. Aber was lernen Studierende in Beratungsgesprächen mit Avataren, der simulierten Klientel in der virtuellen Welt?

«Man kann nicht alles in eine virtuelle Realität verpacken»

Von Florian Rüstholz

Lernen wir in Zukunft vermehrt in virtuellen Welten? Ein Gespräch über den Nutzen von virtueller Realität, Technologiehype und die Zukunft des Lernens mit dem Psychologen Andreas Sonderegger.

Schwerpunkt

Von der Illusion zum Fachkonzept

Von Hubert Höllmüller

Eine aktuelle Studie kommt zum Schluss, dass nieder­ schwellige Soziale Arbeit eine Illusion sei. Lässt sich bei der derzeitigen Inflation dieses Fachbegriffs überhaupt sinnvoll über eine Schärfung bzw. Konzeptionierung diskutieren?

Begegnung auf Augenhöhe

Von Manuela Jeder

Der Verein für Gassenarbeit Schwarzer Peter ist seit 35 Jahren auf den Basler Gassen unterwegs. Wie können die GassenarbeiterInnen eine Klientel erreichen, die grösstenteils schlechte Erfahrungen mit Ämtern und sozialen Institutionen gemacht hat?

«Wir gehen aktiv auf die Leute zu»

Von Ursula Binggeli

Wenn Mitglieder eines Orchesters und Menschen mit geis­tiger Behinderung sich im KKL Luzern über Musik austau­schen, wenn ein Bus mit integrierter Bühne klassische Klän­ge in die Bergtäler der Zentralschweiz bringt, wenn Streicher und Bläser im Pflegeheim aufspielen – dann steckt dahinter das Luzerner Sinfonieorchester. Der niederschwellige Zugang zur Musik ist hier Anspruch und Programm zugleich.

Niederschwelligkeit im Suchtbereich

Von Rita Wahrenberger

Damit ein Angebot genutzt wird, muss es auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten sein. Im Suchtbereich ist dabei besonders wichtig, Angebote zeitlich flexibel und unkompliziert verfügbar zu machen. Mit der «Offenen Sprechstunde Sozialarbeit» sowie durch die interdisziplinäre Zusammen-arbeit der verschiedenen Fachbereiche ermöglicht die Arud, das Zentrum für Suchtmedizin, ihren PatientInnen einen ausgewiesen niederschwelligen Zugang.

Hoch- und Niederschwelligkeit in der Sonderpädagogik – eine kritische Analyse

Von Gabriele E. Rauser

Wie wird mit den Begriffen «niederschwellig» oder «hochschwellig» im Bereich der Sonderpädagogik umgegangen? Dieser Frage geht der vorliegende Beitrag nach. Er wirft einen Blick zurück auf die Entwicklungen der letzten 30 Jahre und schildert die Spannungsfelder, in denen sich die Begriffe aktuell bewegen.

Peer-Support: Erfahrungen teilen

Von Thomas Brunner

Vermehrt nutzen Organisationen die Betroffenenperspektive, um Menschen in bestimmten Situationen zu unterstützen. Warum tun sie das? Weil sie damit einen niederschwelligen Zugang zu ihrem Beratungsangebot schaffen – und weil Peer-Support wirkt!

Digitalisierung – Feind oder Freund der Sozialen Arbeit?

Von Frank Salathé

Digitalisierung beeinflusst die Niederschwelligkeit. Auch deshalb ist die Digitalisierung für die Soziale Arbeit auf unterschiedlichen Ebenen von Bedeutung. Sie ist nicht nur als Zugang der KlientInnen zum jeweiligen Angebot zu denken. Sie fragt auch, wie und auf welchen Kanälen soziale Dienstleis- terInnen Hilfesuchende ansprechen können.

Hindernislauf auf Rädern

Von Oliver Kaufmann

Vor drei Wochen wurde Max, ein alter Freund von mir, vierzig. Er ist ein grosser Filmfan. Ich schenkte ihm deshalb einen gemeinsamen Kinobesuch mit anschliessendem Nachtessen. Das Essen fand letztendlich vor dem Film statt. Doch alles der Reihe nach.

Plattform

Selbstverletzendes Verhalten im Jugendalter

Von Riccardo Bonfranchi

Ritzen ist ein bewusst gegen sich selbst ausgeführtes, verletzendes Verhalten. Das selbstverletzende Verhalten resultiert aus belastenden Verhältnissen bis hin zur sexuellen Ausbeutung. Auch deshalb wird es gegenüber Erwachsenen im familiären und schulischen Umfeld geheim gehalten. Entsprechend nötig, aber auch schwierig ist die therapeutische Praxis im Umgang mit diesem Phänomen.

Working-Poor-Familien in prekären Wohnlagen

Von Milena Gehrig

Mit welchen spezifischen Hindernissen und Benachteiligungen sehen sich Working-Poor-Eltern oder Elternteile mit Migrations- hintergrund auf dem Wohnungsmarkt konfrontiert? Dieser Frage ging eine Studie nach, die aufgrund von qualitativen Interviews vier fallübergreifende handlungsleitende Muster im Umgang mit der Wohnungssuche herausarbeitete.

Partizipation und Selbsthilfe

Von Heinrich Zwicky

Eine reflektierte Auseinandersetzung mit Partizipation und Selbsthilfe wirft grundlegende Fragen einer professionellen Sozialen Arbeit und ihrer Lokalisierung im interprofessionellen Diskurs auf. Dies gilt für alle Handlungsfelder der Sozialen Arbeit, auch wenn diese Konzepte in den Handlungsfeldern aufgrund der historischen Entwicklung unterschiedlich verankert sind.